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Toller Erfolg für Gerwald Grössing

Österreichischer Sieg bei der 3-Städte-Rallye rund um Passau, Gerwald Grössing gewinnt vor Hermann Gaßner und Alberto Turolo.

Der Gesamtsieg der diesjährigen OMV ADAC 3-Städte-Rallye geht an eine altbewährte österreichisch-bayerische „Co-Produktion“: Gerwald Grössing feiert mit seinem Pockinger Beifahrer Fred Winklhofer eine gelungene Rallye, und den ersten „richtigen“ Sieg bei der 3-Städte-Rallye.

Denn im vergangenen Jahr sicherte sich der Österreicher die Gruppe der seriennahen Fahrzeuge und den dritten Platz im Gesamtklassement. Jetzt konnte das Duo im Mitsubishi EVO VII erstmals die Sektkorken für den Gesamtsieg knallen lassen.

Die Sektdusche gab es gleich zwei Mal, denn durch seinen Sieg sicherte er sich den Vize-Titel im Mitropa-Cup, der Europameisterschaft der Privatfahrer - der neue Europameister stand mit Jiri Tosovsky (Mitsubishi Evo VIII) im Vorfeld schon fest. Grössing schob sich somit an Rodolfo Cosimi (Renault Clio RS Light) vorbei, der mit seinem kleineren Auto das Stockerl des Mitropa- Cups komplettiert.

Grössing fuhr eine überzeugende Rallye, profitierte zudem von Ausfällen bzw. Pannen seiner starken Konkurrenz – unter anderem aus dem eigenen Rennstall: Hermann Gaßner schien lange Zeit das Maß aller Dinge bei der 3-Städte zu sein. Er entschied die ersten sechs Wertungsprüfungen alle für sich und wurde vollauf seiner Favoritenrolle gerecht – bis dem Mitsubishi-Piloten im wahrsten Sinne des Wortes im Rundkurs Seining (SP 8) die Luft ausging.

Durch den Wechsel eines schleichenden Plattfußes verlor der Spitzenreiter gut zweieinhalb Minuten auf Gerwald Grössing. In derselben Wertungsprüfung musste auch der starke Italiener Claudio de Cecco einen technischen Defekt hinnehmen. Die Bremsen der Vorderräder versagten, das Aus für den bis dahin stärksten Konkurrenten Gaßners war unvermeidbar.

Der Weg war nun frei für Grössing, der sich seines Sieges bis zur letzten Prüfung noch nicht ganz sicher war. Denn Gaßner fuhr mit Wut im Bauch Bestzeit für Bestzeit, gewann insgesamt zehn der zwölf Wertungsprüfungen und verkürzte den Rückstand Abstand von eineinhalb Minuten auf letztendlich 20 Sekunden.

„Wir sind eine gute Rallye gefahren. So einen Reifenschaden kann man halt nicht verhindern. Wir haben dann noch alles versucht und haben den Zuschauern eine tolle Show geboten“, zieht Gaßner für sich ein positives Ergebnis. Der Sieg der Gruppe A entschädigt ihn.

Eine souveräne Vorstellung lieferten auch die Italiener Alberto Turolo und Giulio Calligaro ab, die sich mit ihrem Mitsubishi Evo VII den letzten Stockerlplatz bei der 3-Städte sicherten.

Die Phalanx der Fernost-Boliden durchbricht das Team Jürgen Geist/Klaus Zendler mit dem vierten Platz, obwohl dessen BMW M3 durch Reifenprobleme lange Zeit nicht zum Zug kam. Geist sicherte sich die H-Wertung. Die überaus erfolgreiche Teilnahme des Katrein-Rennstalls macht Ludwig Holnburger samt Beifahrer Jürgen Breuer mit seinem fünften Platz in der Gesamtwertung komplett.

Äußerst positiv präsentierten sich die Lokalmatadoren rund um Manfred Möckl, der mit seinem Ibiza-Kitcar den siebten Platz erkämpfte. Johannes Fürst, für Fürstenzell startend, holte sich Platz Zehn, zwei Plätze hinter ihm feierte Andreas Greineder mit seinem Evo VI eine gelungene Premiere bei der 3-Städte.

Die Neuauflage der OMV ADAC 3-Städte-Rallye stellte sich wie im Vorjahr als Härtetest für Fahrer und Material heraus: 33 der insgesamt 79 gestarteten Teams mussten den teilweise widrigen Wetterbedingungen Tribut zollen.

Vor dem Ausfall war auch die Prominenz nicht gefeit: Der JWRC-Rookie Aaron Burkart zählte im C2-Kitcar zu den Top 5, bis der Motor nach der achten Wertungsprüfung nicht mehr recht laufen wollte. Das Aus für den OMV-Piloten kam in der zehnten Prüfung. Pech hatte auch Thomas Wallenwein, der im Skoda Octavia WRC eine gute Rallye fuhr, jedoch bei der letzten Verbindungsfahrt zum Ziel im Haslinger Hof einen Motorschaden zu beklagen hatte.

Die OMV ADAC 3-Städte-Rallye 2006 war eine geschichtsträchtige, denn Walter Röhrl trat das Gaspedal im ausgeliehenen Audi S1 durch – natürlich zur Freude der vielen Rallye-Fans: Insgesamt kamen über 15000 Zuschauer an den Streckenrand, 2500 davon allein auf die Super-Stage am Passauer Messegelände.

Das Ergebnis im Detail finden Sie hier!

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