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WM zu teuer & unattraktiv - wandern die Privaten in die IRC ab?

In einer Rally & more-Reportage bestätigen Raimund Baumschlager und Manfred Stohl, dass zahlreiche WM-Teilnehmer überlegen, in die IRC abzuwandern.

Michael Noir Trawniczek

"Zurzeit machen wir uns ernsthafte Gedanken, wie es mit der Rallye-WM weitergehen soll. Die Kluft zwischen den Werksteams und den Privaten wird immer größer. Und die PWRC wird immer unattraktiver." Der mehrfache Rallye-Staatsmeister Raimund Baumschlager bringt es in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Rally & more auf den Punkt.

In der Königsdisziplin WRC sind die Spitzenplätze an die Herstellerteams vergeben - das Wettrüsten der Großen hat diese in unerreichbare Sphären katapultiert, selbst die Kundenteams wie Kronos oder M-Sport können nur noch in Ausnahmefällen Podestluft schnuppern. Bei steigenden Kosten wird die Bühne zur Selbstdarstellung der Sponsoren immer kleiner.

Sämtliche PWRC-Teams überlegen Abwanderung

Raimund Baumschlager, als Teamchef des Red Bull Rallye-Teams selbst in der PWRC vertreten, liefert ein Beispiel: "Man will einen Einheitsreifen, bedenkt aber nicht, dass viele PWRC-Teams einen Reifenhersteller als Sponsor haben - diese Teams verlieren dann ihr Budget. Sollte die PWRC nicht bald bessere Voraussetzungen liefern, könnte es durchaus sein, dass es eine Abwanderungswelle gibt."

In der Rally & more-Reportage verrät Baumschlager auch: "Ein japanischer Journalist hat eine Befragung aller zurzeit in der WM vertretenen PWRC-Teams durchgeführt - mit einem haarsträubenden Ergebnis: Sämtliche Teams gaben an, dass sie zumindest in Erwägung ziehen, 2008 in die IRC zu wechseln."

Stohl: "Kann mir die IRC auch als Fahrer vorstellen"

Die IRC ("International Rallye Challenge") stellt für viele Piloten und Teams eine neue und vor allem günstigere Alternative zur Weltmeisterschaft dar. Der frühere WM-Pilot Roman Kresta fährt heuer genauso IRC wie Simon Jean-Joseph, der Europameister des Jahres 2004 oder Anton Alén, der Sohn des legendären Markku Alén.

Mit Abarth, Citroen, Honda, Mitsubishi, Peugeot und Volkswagen sind sechs Werke vertreten. Kronos Racing soll angeblich bereits eine IRC-Teilnahme für 2008 beschlossen haben. Im IRC-Kalender befinden sich mit der Safari- oder der Barum-Rallye attraktive Veranstaltungen wieder. Zurzeit seien noch zu viele Asphalt- und zu wenige Schotter-Events im Kalender der IRC vertreten, vermerkt Österreichs WM-Pilot Manfred Stohl.

Doch selbst für den WM-Vierten des Vorjahres stellt die IRC eine "interessante Alternative" dar - nicht nur für sein "Stohl Racing"-Team, sondern auch als Pilot. Einen Wechsel in die IRC könne sich Stohl "durchaus vorstellen", erklärt er in der besagten Rally & more-Reportage: "Ich habe da auch schon Angebote für das kommende Jahr."

Natürlich sei es für 2008 das erklärte Ziel, "in der WRC zu bleiben", versichert "Stohlito", der aber auch warnt: "Für die Privatteams ist es wirklich schwierig - wenn hier nicht bald ein Umdenken stattfindet, werden die Privaten abwandern - ich bin mir derzeit nicht sicher, ob es im nächsten Jahr überhaupt noch Privatteams in der WM geben wird."

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