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"Der Unterschied zwischen Werks- und Kundenautos ist zu groß!"

Im großen motorline.cc-Exklusivinterview spricht Manfred Stohl über die dramatische Überlegenheit der Werksautos in der Rallye-WM...

Stefan Schmudermaier & Michael Noir Trawniczek

Das Vorjahr schloss er als Nr. 4 der Welt ab, mit drei Podestplätzen in Folge. Heuer tun sich Manfred Stohl und Ilka Minor schwer, überhaupt WM-Punkte einzuholen. Viel wird spekuliert: Der Citroen Xsara würde Stohl einfach nicht liegen, der Peugeot habe viel besser zu ihm gepasst. Und weil die österreichische Seele schnell einmal verwöhnt ist, gibt es bereits jene Unzufriedenen, die einfach nicht verstehen können, wieso Stohl mit dem "Weltmeisterboliden" nicht dort anschließen kann, wo er im Vorjahr aufgehört hat.

Im großen motorline.cc-Interview, quasi im "Kreuzverhör" mit Chefredakteur Stefan Schmudermaier und Redakteur Michael Noir Trawniczek, spricht Manfred Stohl Klartext. Den ersten Teil des bei Stohl Racing in Großenzersdorf geführten Gesprächs finden Sie bereits am Freitagnachmittag auf motorline.cc.

"Ich will nichts schönreden..."

Dass die Erwartungen bislang nicht erfüllt werden konnten, gibt Manfred Stohl gerne und offen zu: "Ich will da gar nichts schönreden, ich habe mir sicher mehr erwartet." Eines müsse den Fans jedoch auch klar sein: "Wenn einer im Dezember noch Auto fahren kann - warum soll er das dann im Jänner nicht mehr können?"

Des Rätsels Lösung liegt im Wettrüsten der beiden Hersteller Ford und Citroen, die Franzosen kamen nach dem "Pausenjahr" mit dem neuen C4 als reines Werksteam zurück.

Stohl erklärt: "Für mich ist der wirklich große Unterschied jener, dass diese sechs Werksautos einfach jedem Privatauto so überlegen sind, dass keines von den Werksautos mehr so attackieren muss, wie sie das noch im letzten Jahr tun mussten. Da hat dann eben auch einmal einer von den Werkspiloten sein Auto weggeworfen."

Und so ist das höchste der Gefühle derzeit eben ein sechster Platz, denn: "Hin und wieder können wir mit dem einen oder anderen Subaru mitfahren, aber auch nicht immer." Der Podestplatz, den sich Stohl bislang aus Prinzip bei jeder Rallye der neuen Saison als Ziel gesteckt hat, ist derzeit faktisch nicht möglich. Der Unterschied zwischen den Werks- und den Kundenautos ist einfach zu groß.

Das Märchen vom "Weltmeisterboliden"

Das Argument mit dem "Weltmeisterboliden" - dass ja im Vorjahr Sébastien Loeb mit eben jenem Citroen Xsara WRC Weltmeister wurde, entkräftet Stohl mit ernüchternden Tatsachen: "Fakt ist, dass die Teile, die heute im C4 verbaut sind, auch schon im letztjährigen Xsara eingebaut waren." Doch im Xsara von Stohl sind diese Teile nur zum Teil eingebaut. Ein Rallyeauto ist ein Puzzle aus verschiedenen Komponenten - im Stohl-Xsara des Jahrgangs 2007 sehen diese anders aus als im Loeb-Xsara des Jahrgangs 2006.

Stohl möchte klarstellen: "Der Xsara, den ich jetzt fahre, ist deutlich besser als jener, den ich 2005 gefahren bin. Und es wäre auch unfair zu sagen, dass der Xsara, den wir fahren, überhaupt nichts mit jenem aus dem Vorjahr zu tun hat. Citroen mag vielleicht gemeint haben, dass wir mit dem Material, das sie uns zur Verfügung stellen, gut vorne mitfahren können - nur hat Citroen dabei vielleicht nicht bedacht, wie schnell ihre eigene Entwicklung vorangeht, im Wettkampf gegen Ford."

Im Gegensatz zum Vorjahr könne man heute sagen: "Die ersten fünf Ränge sind immer von Werksautos besetzt - bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen. Und das war im letzten Jahr nicht so sehr der Fall."

Lesen Sie ab Freitagnachmittag den ersten Teil des großen Manfred Stohl-Exklusivinterviews - die folgenden teile werden im Laufe der nächsten Woche auf motorline.cc erscheinen.

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