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Neuer Bolide, starke Kunden, große Zuversicht

Warum Ford daran glaubt, auch in der 2. Saisonhälfte stark zu sein. Und was Jost Capito im motorline.cc-Talk zum Thema Kundenteams zu sagen hatte.

Michael Noir Trawniczek & Stefan Schmudermaier

Das blaue Oval ist gut gelaunt - und es sind so manche Zahlen, die entzücken: In Griechenland erzielte Marcus Grönholm den runden 60. Sieg für Ford in der Rallye-Weltmeisterschaft. Die Zahl 28 gibt weiteres Selbstvertrauen - satte 28 Punkte nämlich beträgt bereits der Vorsprung von Ford in der Marken-WM. Und dann gibt es da noch die Zahl 07, die für größtmögliche Zuversicht zu sorgen scheint - es handelt sich um die Typennummer jenes neuen Boliden, der Ford ab der Finnland-Rallye noch stärker machen soll.

Ford Focus RS WRC 07: Debüt in Finnland

Bei der ersten Rallye nach der Sommerpause wird der Ford Focus RS WRC 07 sein Debüt geben. Erzkonkurrent Citroen und deren Starpilot Sébastien Loeb hoffen, mit ihrem seit Jahresbeginn eingesetzten Citroen C4 WRC in der zweiten Saisonhälfte das Blatt wenden zu können - zumal einige Asphalt-Rallyes auf dem Programm stehen, welche dem regierenden Weltmeister ganz besonders liegen.

Ein aufgekratzter Malcolm Wilson, seines Zeichens Ford-Teamchef, erklärte nun: "Das sind aufregende Zeiten für uns. Ich weiß, dass sich Sébastien auf die Asphalt-Rallyes freut - aber wir werden eine Evolution unseres aktuellen Fahrzeugs zum Einsatz bringen und es dürfte alles andere als ein leichtes Spiel für ihn werden." Augenzwinkernd fügte Wilson hinzu: "Ich möchte nicht zu viele Details über den neuen Wagen verraten, denn das würde Sébastien dann doch zu sehr deprimieren."

"Wir unterschätzen die vor uns liegende Aufgabe nicht", fügte Wilson, wieder ernst, hinzu. Er betonte, es sei großartig, um so viel stärker als im Vorjahr zu sein. Einen Beitrag leistet auch das Satellitenteam Stobart Ford, welches in der Marken-Weltmeisterschaft nur noch zwei Punkte hinter dem reinen Werksteam Subaru liegt. Jari-Matti Latvala, Henning Solberg und Matthew Wilson konnten bereits satte 41 Zähler an Land ziehen - Henning Solberg ist der einzige Privatier, der heuer das Podest erklimmen konnte, der Norweger wurde bei seiner Heimrallye ein formidabler Dritter.

Capito: M-Sport ist der Schlüssel

In Griechenland verriet Ford-Motorsportdirektor Jost Capito im Gespräch mit motorline.cc, warum seiner Meinung nach die Ford-Kundenteams um so viel stärker sind: "Bei Ford werden die Privatiers genauso wie die Werksautos von M Sport-Racing betreut - und M-Sport achtet darauf, dass die Kunden vollster Zufriedenheit sind, denn sonst würde es bald keine Kunden mehr geben."

Die Boliden von Weltmeister Sébastien Loeb und Dani Sordo hingegen kommen direkt aus dem Citroen-Werk und werden heuer auch wieder direkt vom Werk betreut. Die Kundenteams wie Kronos Racing erhalten dagegen, so scheint es, nur Material zweiter oder gar dritter Wahl.

Wie ähnlich die vom Werk und von den Kunden eingesetzten Ford Focus RS WRC 06 einander zu sein scheinen, wurde ersichtlich, als bei der Portugal-Rallye der Bolide von Marcus Grönholm wegen zu dünner Seitenfenster beanstandet wurde und dieser Makel gleich bei sämtlichen Ford Focus RS WRC 06-Modellen auftrat, sowohl bei den beiden Werks-Exemplaren als auch bei jenen von Stobart Racing.

Keine Stallorder

Laut Jost Capito gibt es bei den Ford-Piloten auch keine Stallorder - den Worten des Ford-Motorsportdirektors zufolge dürfen auch die Stobart-Piloten Henning Solberg oder Jari-Matti Latvala siegen. Der junge Latvala führte auf Sardinien bis zur fünften Prüfung die Rallye an.

"Bei den Ford-Teams gibt es keine Stallorder. Sollte Latvala vor Grönholm oder Hirvonen liegen, wird er nicht zurückgepfiffen", versprach Capito.

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