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Super-Séb" auf dem WM-Durchmarsch?

Nach der Monte Carlo-Rallye befürchten manche Fans die totale Loeb/Citroen-Dominanz. Laut Marcus Grönholm jedoch wird es einen spannenden Titelkampf geben.

Michael Noir Trawniczek

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    Nicht bei allen, aber bei manchen Rallye-Fans schrillten nach dem Triumphzug von Citroen, bei deren WM-Comeback beim Saisonauftakt in Monte Carlo, die Alarmglocken. Sébastien Loeb fuhr bei seiner ersten Rallye nach seiner vier Läufe umfassenden Zwangspause wieder einmal in einer eigenen Liga - und das, obwohl seine Verletzung noch immer nicht vollständig ausgeheilt ist, er beispielsweise am Freitag über leichte Schmerzen klagte.

    Das neue Citroen C4 WRC wirkte überirdisch. Manfred Stohl hatte zuvor in einem Gespräch mit motorline.cc angedeutet, dass Citroen mit dem C4 womöglich ein weiterer Quantensprung gelungen sei, der sogar den, auch von ihm, wegen seiner ausgefeilten, hoch stehenden Technik angesehenen Ford Focus RS WRC 06 in den Schatten stellen könnte.

    Die Ergebnisse der ersten Wertungsprüfungen unterstreichen diese Theorie: Loeb und sein junger, aufstrebender Stallkollege Dani Sordo gewannen sämtliche Prüfungen - erst als man - mit rund 1,5 Minuten Vorsprung auf den Dritten, Ford-Pilot Marcus Grönholm - quasi "abgestellt" hatte, den Doppelsieg nachhause fahren wollte, konnten Subaru-Pilot Chris Atkinson und Mikko Hirvonen im zweiten Ford die restlichen Bestzeiten einsammeln.

    Sordo: "Es ist schwer, Loeb zu schlagen!"

    Verschafft der neue C4 also dem "Super-Séb" weitere, zusätzliche Superkräfte? Manche sehen die starke Performance von Dani Sordo als ein weiteres Indiz dafür, dass Citroen die bevorstehende WM dominieren wird. Sordo knöpfte dem Weltmeister drei Bestzeiten ab und erhielt von allen Seiten Applaus - er selbst, der am Ende mit 38,2 Sekunden Rückstand Platz2 belegen und den Dritten Grönholm rund 50 Sekunden hinter sich halten konnte, erklärte wenige Tage nach der Rallye Monte Carlo: "Es ist schwer, Sébastien zu schlagen, denn er ist wirklich schnell unterwegs - aber das ist jetzt mein Job. Manchmal probiere ich es - aber es ist unmöglich." Noch ist der "Original-Sèb" eindeutig schneller als der "künftige Loeb", wie Sordo von Experten genannt wird.

    Und Grönholm? Respektive Ford? Der Finne, der im Vorjahr als einziger halbwegs in die Nähe von Loeb vordringen konnte, letztlich aber dennoch trotz vier Rallyes ohne Loeb den Fahrertitel um einen Punkt verpasst hat, gab vor allem einer falschen Reifenwahl die Schuld an der Niederlage. "Wir mussten uns ja lange Zeit vor der Rallye entscheiden und haben mit kälteren Bedingungen gerechnet - deshalb standen uns die härteren Pneus gar nicht zur Verfügung." Grönholm gibt sich unbesorgt: "Der C4 ist schnell - aber nicht so schnell. Und die nächste Rallye ist wieder vollkommen anders."

    Grönholm: "In Schweden ist alles anders!"

    Schenkt man Grönholm Glauben, so wird die Rallye-WM 2007 keinesfalls von Loeb/Citroen-Seriensiegen geprägt sein. Loeb selbst scheint wenig Freude an solchen mehr oder weniger kampflosen Siegen zu empfinden. Die Bestzeiten seines Stallkollegen Sordo begrüßte er mit den Worten: "Wir werden einen großartigen Kampf haben."

    Wer könnte sonst noch Loeb herausfordern? Subaru hat sich nach der Monte begeistert ob der BFGoodrich-Reifen geäußert - jetzt hofft man, mit dem neuen Subaru Impreza WRC 2007 noch weiter aufschließen, auf das Siegerpodest zurückkehren zu können.

    Action in Schweden

    Der Spannung in der Weltmeisterschaft würde ein Dreikampf Loeb-Grönholm-Solberg allemal gut tun. Die nächste WM-Rallye findet vom 9. bis zum 11. Februar in Schweden statt. Dort haben die Veranstalter über 15 bis 20 cm Neuschnee berichtet, dieser soll in der kommenden Woche bei Temperaturen von -20 Grad für die nötige feste Grundlage auf den Prüfungen Sorgen - kurz vor der Rallye soll es dann bei milderen Temperaturen abermals schneien. Für Action auf der Strecke ist also, so scheint es, gesorgt.
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