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Benik gleicht aus!

Zweite Runde in der ungarischen Rallye-Meisterschaft, Benik holt den Sieg, am Start u.a. 8 WRC's, ein S2000 und neun Super 1600 Kitcars.

Text & Fotos: Daniel Fessl

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    Am vergangenen Wochenende fand die zweite Runde der Ungarischen Rallyemeisterschaft in und um Miskolc statt. Miskolc ist mit über 180.000 Eiwohnern nach Budapest und Debrecen die drittgrösste ungarische Stadt und liegt an den Ausläufern des Bükk Gebirges 180km östlich der Hauptstadt und nur ca 50 km südlich der slowakisch/ungarischen Grenze.

    Wie auch der Auftakt in Eger wird in Miskolc auf 100% Asphalt gefahren, mit einer kleinen aber feinen Ausnahme, der Prolog am Freitagabend findet traditionell im Speedwaystadion von Miskolc statt und einmal mehr wurde hier demonstriert wie einfach es eigentlich ist eine tolle Show für die Fans auf die Beine zu stellen.

    Zwei Kurven, zwei Gerade, eine Sandbahn, eingerahmt von Tribünen die zum Bersten mit begeisterungsfähigen Fans befüllt sind, immer zwei Autos zugleich auf der Strecke, drei Runden, umgekehrte Startreihenfolge und ganz wichtig, die gefahrenen Zeiten zählen nicht zur Gesamtwertung der Rallye, es geht einzig und alleine darum die Zuschauer zu unterhalten und Stimmung für die bevorstehende Rallye zu machen.

    Am Schluss noch ein kleines Feuerwerk und fertig ist das Showrezept. Niemand fragt nach dem Schnellsten in diesem Prolog, aber alle sprechen von den Donuts von Turan, Botka oder Herczig und von den Ladas die mit atemberaubenden Drifts die Stimmung so richtig anheizten.

    Die Nennliste sah ähnlich aus wie die in Eger, mit kleinen Änderungen. Die wichtigste zuerst, Janika is back! Janos Toth feierte in Miskolc seine Premiere im nagelneuen Peugeot 207 S2000, leider wird Janika heuer damit nicht die ganze Meisterschaft bestreiten sondern nach der Miskolc nur mehr eine Rallye am Ende der Saison, dazwischen möchte man in der IRC aufzeigen.

    Norbert Herczig wechselte endlich vom Uralt-Impreza in ein neueres Modell und zwar in einen S9 von 2003, auch Robert Butor und Sasa Olle vollzogen den Modellwechsel und stiegen jeweils vom Ignis in den neueren Swift S1600 um und zu guter Letzt ist nun auch der Impreza WRC von Laszlo Vizin einsatzfähig, was insgesamt eine beeindruckende Starterliste mit 8 WRC, einem S2000 und neun S1600 ausmachte.

    Der Samstag begann für die Teilnehmer sehr früh, bereits um 7:30 wurde die erste von acht Sonderprüfungen in Angriff genommen, insgesamt waren am Samstag zwar nur 65 SP-Kilometer zu absolvieren, die hatten es allerdings in sich. Zahlreiche, zum Teil sehr tiefe Cut´s verwandelten die Kurven bereits nach wenigen Startern in Schotterstrassen mit Asphaltuntergrund...

    Vom ersten Meter an fand das Duell von Eger seine Fortsetzung, Tamas Turi im Skoda Fabia WRC und Balazs Benik im Ford Focus WRC fanden sich sofort an der Spitze ein, doch zur allgemeinen Überraschung konnte auch Frigyes Turan im Ex-Tagai Octavia WRC das Tempo mitgehen.

    Nach drei Prüfungen hatte sich Benik an die Spitze gesetzt, doch nur 1,1 Sekunden dahinter lag Turi, Turan war dritter vor Aschenbrenner im Evo6 GrA und Csaba Spitzmüller im zweiten Fabia WRC. Auf SP4 unterlief Turi ein kleiner Fehler, er verlor bei einem Dreher zehn Sekunden, konnte sich aber weiter auf Platz zwei behaupten.

    Die zweite Etappe auf der die vier SP´s vom Vormittag noch einmal zu absolvieren waren, geriet aufgrund der herausgecutteten Steine zu einer wahren Reifenschlacht, die ZK nach dem Ziel von SP8 glich einem Servicplatz, fast jedes zweite Team kam mit einem platten Reifen ins Ziel, darunter auch „prominente“ Namen wie Janika Toth, Norbert Herczig, Tibor Erdi im Corolla WRC sowie zahlreiche GrN Teilnehmer.

    Tamas Turi hatte zwar keinen kaputten Reifen, verlor aber aufgrund eines Hydraulikdefektes am Fabia WRC 40 Sekunden und fiel damit im Gesamtklassement von Platz zwei auf Platz vier zurück. Noch schlimmer erwischte es Frigyes Turan, der bis dahin sensationell auf Platz drei gelegen war, er musste seinen Octavia mit Antriebsdefekt abstellen.

    Neuer zweiter hinter Benik war somit György Aschenbrenner er hatte aber Csaba Spitzmüller im Nacken sitzen, Spici kam hier wesentlich besser mit dem Fabia zurecht als zuletzt in Eger. Hinter Turi folgte Krisztian Hideg, Gergely Borsi war auf Position sechs der schnellste der drei Impreza WRC, Vizin kämpfte noch mit Abstimmungsproblemen und Herczig bremste ein Getriebedefekt welcher ihn auch zur Aufgabe nach den ersten Tag zwang.

    Die zwei grössten Verlierer der reifenmordenden SP8 waren Janika, der zehn Plätze einbüßte und vom tollen 8. Rang auf den 18. zurück geworfen wurde sowie WRC-Newcomer Tibor Erdi jr. der fünf Pätze verlor und sich auf dem 16. Platz wiederfand.

    Der Sonntag war mit ebenfalls acht SP´s über 80 Kilometer sogar etwas länger als der Samstag, zudem machten über Nacht aufgezogene Regenwolken den Teams die Entscheidung für die richtigen Reifen sicher nicht leichter.

    Tamas Turi startete sofort eine Aufholjagd, drei Bestzeiten in Serie katapultierten den Publikumsliebling vom 4. auf den zweiten Platz nach vorne, ebenfalls stark unterwegs waren Toth, der sich zu jeder Zeit deutlich vor den schnellsten GrN Fahrern bewegte, sowie Erdi, der Platz um Platz gut machte und nach ¾ der Distanz bereits wieder auf Position sieben vorgestoßen war.

    Von alldem unbeeindruckt kontrollierte Balasz Benik das Geschehen, machte trotz hohem Tempo keinen Fehler und wartete auf die Fehler seiner Konkurrenten.

    Mit seiner ersten Bestzeit gelang es Spici auf SP13 wieder an Turi vorbeizugehen, drei Prüfungen vor Schluss kam das aus für Aschenbrenner, er musste seinen sicher geglaubten 4. Platz aufgrund eines geplatzten Wasserschlauches ad acta legen.

    Damit war nun Krisztian Hideg im GrA Mitsubishi Vierter, allerdings nur mehr drei Sekunden vor dem stürmisch nach vorne drängenden Tibor Erdi im Corolla WRC. Janika hatte zu diesem Zeitpunkt bereits acht Plätze gut gemacht und lag auf Rang zehn unmittelbar hinter Vizin im Impreza WRC.

    Auf den beiden abschliessenden Prüfungen änderte sich an der Spitze nichts mehr, Benik fuhr seinen ersten Saisonsieg in souveräner Manier nach Hause, Spici konnte sich doch für viele überraschend Turi vom Leib halten und Platz zwei sichern.

    Dahinter sorgte aber Tibor Erdi für eine kleine Sensation, nach Elektrikproblemen und Reifenschäden am Samstag auf Platz 16 zurückgefallen holte er mit einer blitzsauberen Leistung am Sonntag noch Rang vier und damit sein bisher bestes Ergebnis in seiner noch jungen Karriere.

    Zufriedender Fünfter wurde Krisztian Hideg vor Laszlo Vizin, S1600 Dominator Robert Butor belegte Rang sieben und Janika beendete die Jungfernfahrt seines kleinen Löwenbabys mit Rang 9. Zieht man die 90 Sekunden die der Reifendefekt am Freitag gekostet hat ab, wäre ein Platz zwischen vier und sechs durchaus möglich gewesen. Die GrN gewann wie schon in Eger Istvan Elek im Evo9.

    Endresultat der 14.Miskolc Rallye

    1. B. Benik/I. Varga - Ford Focus WRC03 1:16:55.7
    2. C. Spitzmüller/L. Beres - Skoda Fabia WRC + 24.0
    3. T. Turi/I. Toth - Skoda Fabia WRC + 31.2
    4. T. Erdi Jr./J. Lukacs - Toyota Corolla WRC + 4:08.5 Minuten
    5. K. Hideg/I. Kerek - Mitsubishi Lancer Evo VI + 4:17.8 (1.Gr A)
    6. L. Vizin/G. Zsiros - Subaru Impreza WRC + 4:31.2
    7. R. Butor/V. Toth - Suzuki Swift S1600 + 4:41.7 (1.S1600)
    8. G. Borsi/L. Baranyai - Subaru Impreza WRC + 4:44.4
    9. J. Toth/B. Bahor – Peugeot 207 S2000 +4:53.9
    10. D.Botka/Z. Szenner – Mitsubishi Lancer Evo VI +5:03.0
    11. I.Elek/A. Budai – Mitsubishi Lancer Evo9 +5:04.3 (1.GrN)

    Mit diesem Sieg übernahm Balazs Benik auch die Führung in der Meisterschaft:

    1. Benik Balázs - Varga István / Ford Focus WRC - 45 Punkte
    2. Turi Tamás - Tóth Imre / Skoda Fabia WRC - 42 Punkte
    3. Hideg Krisztián - Kerék István / Mitsubishi Lancer Evo VI - 26 Punkte
    4. Spitzmüller Csaba - Béres László / Skoda Fabia WRC - 20 Punkte

    Mit der nächsten Rallye, der Duna Rallye in Szekesfehervar vom 25.-27. Mai beginnt endlich wieder die Schottersaison in Ungarn.

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