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Austria Express - Go, Andi, go!

Für seine Bemühungen, ein österreichisches WRC-Team mit Manfred Stohl auf die Beine zu stellen, hat Andi Wimmer einen riesengroßen Applaus verdient.

Michael Noir Trawniczek, noir@motorline.cc

Vom "Haifischbecken" ist die Rede, wenn man die Formel 1 und ihr soziales Gefüge thematisiert. Von der "Neidgenossenschaft" ist die Rede, wenn man die österreichische Rallyeszene und ihr soziales Gefüge thematisiert. Im Tiefflug schwirren die "Hackln" durch die ÖM-Landschaft - und es gibt keinen Sessel, an dem nicht gesägt und keine Wade, an der nicht geknabbert wird - solche, natürlich überspitzt formulierte Metaphern werden recht gerne angewandt, um Neid und Missgunst innerhalb der österreichischen Rallyeszene darzustellen...

Doch es geht und ist mitunter auch anders. Erst unlängst haben sich die schärfsten Konkurrenten mit Andreas Waldherr freuen können, als dieser den geschichtsträchtigen ersten Sieg eines Super 2000-Boliden in Österreich feiern konnte.

Aufhorchen lässt zurzeit auch Andreas Wimmer. Der 38-jährige ist vom Speed her gewiss nicht zur Elite der österreichischen Rallyepiloten zu zählen - dessen ist sich Wimmer auch bewusst. Doch der Oberösterreicher ist ein Kämpfer - und er ist einer, der sich etwas traut. Nach einem katastrophalen Einstandsjahr in der Rallye-ÖM frönte er seiner Leidenschaft namens Schotter im fernen Ausland, im arabischen Raum. In der FIA Rallye-Meisterschaft des Mittleren Ostens. Dort hat er sich als zähe Kämpfernatur einen Namen gemacht - "Bad Wimmer" nennen sie ihn, weil er nie aufgibt. Und oft die Zielflagge sieht. Jetzt gab er in Jordanien sein WM-Debüt. Mit Stohl Racing hat er ein Team, das ihm das nötige standfeste Auto zur Verfügung stellt.

In Österreich arbeitet Firmenchef Wimmer in der Vermögensberatung - und er verfügt über ausgezeichnete Kontakte. Wimmer hat wie alle anderen RallyefreundInnen mitbekommen, wie schwer es sogar für einen Spitzenpiloten wie Manfred Stohl geworden ist, die nötigen Sponsoren für eine WM-Saison aufzustellen. Sogar die Werksteams müssen auf eine Mitgift bestehen - ohne prall gefüllten Geldkoffer geht leider gar nichts...

Der Gedankengang von Wimmer war: "Der Manfred muss unbedingt wieder in der WM fahren. Und das funktioniert am besten, wenn wir gemeinsame Sache machen." So entstand die Idee eines österreichischen WRC-Teams - Projektname "Austria-Express". Wimmers Sponsoren haben bei dessen WM-Debüt erkannt, wie viel Aufmerksamkeit man bereits erregt, wenn man in Jordanien die Zielflagge sieht. Jetzt versucht der Firmeninhaber, seine Kontakte zu nützen, um ein WRC-Team mit Manfred Stohl zu realisieren. Nach dem Motto: Wenn es keinen großen Einzelsponsor gibt, dann .müssen es eben mehrere Werbepartner sein. Quasi ein Geflecht aus österreichischen Firmen, die dafür sorgen, dass der schnelle Landsmann wieder dort fährt, wo er hingehört. Dieses Projekt hat auch eine politische Komponente - es ist der Kampf der Privatiers um deren Bestehen auf der internationalen Rallyebühne.

Wimmer ist davon überzeugt, dass sein Plan aufgehen wird. Bislang hat er seine Pläne stets realisieren können. So oder so gebührt Andreas Wimmer große Anerkennung - er jammert nicht, sondern versucht, einen Plan umzusetzen. Mit Manfred Stohl als schnellen Mann und ihm selbst als verlässlichen Nr. 2-Piloten. Allein der Versuch, ein solches Projekt ins Leben zu rufen, verdient einen riesengroßen Applaus - die Sponsoren, die an diesem Projekt teilnehmen, werden nicht nur nationale und internationale Beachtung, sondern auch einen Platz in den Herzen der Rallyefans finden.

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