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Interview mit Günther Knobloch
Foto: David Groschl

Das Interview mit dem ORM-Promotor

Die Rallyesaison geht ins letzte Drittel, die ET König Rallye war mit Stadtkurs und Live TV ein Highlight. Zeit für ein Interview mit dem ORM-Promotor.

Noir Trawniczek

Mit der ET König Judenburg Rallye powered by Erdbau Peter Hopf hat die TEC7 ORM ein kräftiges Ausrufezeichen setzen können - erstmals konnte in Judenburg wieder ein Stadtkurs gefahren werden, es gab vier Prüfungen live via ORF Sport plus und ORF ON - und: Am Sonntag - direkt vor dem Formel 1-Grand Prix - wurde in der Sendung „Sport Bild“ ein Kurzbeitrag gesendet. Grund genug also, um beim gemeinnützigen RSP Rally-Sport Promotor um eine Zwischenbilanz zu bitten. Die Fragen hat Günther Knobloch beantwortet.

Gratulation zu dem Live TV und dem großartigen Stadtkurs Judenburg - wie kam das zustande und wie ist eure Bilanz dazu? Welches Feedback habt ihr erhalten?

Vielen Dank. Die Live-TV-Übertragung bei der ET König Murtal Rallye wurde vom Veranstalter Peter Hopf selbst initiiert und beauftragt. Er hat hier unternehmerischen Weitblick bewiesen und etwas ermöglicht, das dem Rallyesport enorm hilft und Sichtbarkeit schafft. Für uns als Promoter-Team war es schön zu sehen, wie man durch solches Engagement neue Wege gehen kann. Das Feedback dazu war durchwegs positiv. Wir freuen uns über jeden, der anpackt und Dinge ins Rollen bringt wie Peter — genau so kommt der Sport weiter.

Wie viele Menschen haben das Live TV auf ORF Sport + und ORF ON mitverfolgt?

Die Zahlen liegen beim ORF. Was wir aber klar sagen können: Der ORF ist wichtig und ein Partner, der sich um die ORM kümmert. Gerade im Vergleich zu anderen Sportarten ist das nicht selbstverständlich. Der ORF bemüht sich spürbar, dem Rallyesport eine Bühne zu geben — und darauf können wir aufbauen. Wir hoffen, dass wir zu dieser positiven Entwicklung auch etwas beigetragen haben. Wir haben zudem eine Agentur beauftragt, die Medienwerte der TV-Berichterstattung am Jahresende für uns in entsprechender Qualität bereitzustellen.

Das Live TV war ein tolles Lebenszeichen des neuen Seriensponsors TEC7 - wie viel hat das Live TV gekostet, wie viel vom Budget wurden dafür verbraucht?

Die Live-TV-Produktion wurde — wie erwähnt — direkt vom Veranstalter Peter Hopf beauftragt. Das Promoter Team der ORM war hier nicht Auftraggeber, wir haben uns sehr bemüht aktiv bestmöglich zu helfen. Der Beitrag für alle ORM-Läufe aus dem Promoter Budget ist für alle Veranstalter gleich. Zahlen dieser Vertragspartner zu nennen wäre daher unseriös. Aber man kann ganz klar sagen: Der technische und personelle Aufwand für solche Übertragungen ist hoch, und sie wären ohne viel Idealismus und Herzblut aus der Rallyeszene und freiwilligen Helfern, die neben einigen Profis, die dabei waren - so gar nicht finanzierbar wäre. Umso mehr ist das eine starke Leistung — und ein schönes Signal, was möglich ist, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht

Der Kurzbericht im Sport-Bild war - direkt vor der Formel 1 - sehr gut platziert. Wie viele Menschen haben den Beitrag gesehen?

Auch hier liegen die Reichweiten beim ORF bzw. bei Sport-Bild. Was wir aber wissen: Solche prominenten Platzierungen sind das Ergebnis kontinuierlicher, engagierter Arbeit im Hintergrund über lange Zeit und etwas Glück — und wir werten das klar als Erfolg für alle Beteiligten und als weiteres Signal für den positiven Trend, den die ORM aktuell in vielen Bereichen nimmt. Wir nehmen das als Ansporn, genau diesen Weg weiterzugehen. Wir sind dem ORF dankbar, dass auch der Highlight-Clip vom Rundkurs mehrfach zur besten Sendezeit auf ORF Sport+ gezeigt wurde — das steigert die Sichtbarkeit der ORM enorm und hilft allen Beteiligten.

Dieser Kurzbericht wurde von motorline-Kolumnist und ORF-Legende Peter Klein im Forum "Meeting Point" in einem Beitrag scharf kritisiert und sogar als „Attentat auf den heimischen Rallyesport" bezeichnet. Was sagt ihr zu seiner Kritik?

Viele Rallyefans schätzen Herrn Klein für seine langjährige Arbeit in der Vergangenheit sehr. Ich persönlich beschäftige mich mit seinen Aussagen nicht mehr, ein Mindestmaß an Niveau und Substanz erwarte ich, wenn ich mich mit Kritik beschäftigen soll.

Weshalb wurde eigentlich kein langer TV-Bericht gestaltet? Tolles Bildmaterial wäre ja aufgrund des Live TV vorhanden gewesen - und den Stadtkurs hätte man nochmal groß spielen können...

Ein 30-Minuten-TV-Bericht erfordert eine komplett eigene Produktion neben der Live-Übertragung. Die Bilder kann man nur bedingt übernehmen. Diesen langen Nachbericht gab es auch bei der Jännerrallye aus diesem Grund nicht. Man braucht dazu ein eigenes zusätzlichen Team von mindestens 3–4 Leuten, also Redaktion, Kamera, Schnitt, Sprecher usw. — und der Schnitt allein dauert ca. zusätzlich 2-3 Tage. Bei der ET König Murtal Rallye mussten das Budget und vor allem die technische und personellen Ressource bereits voll auf die Live-Produktion ausgerichtet werden. Mit dem Highlight Schnitt und den Platzierungen im ORF1, ORF Landesstudios und ORF Sport+ und den zahlreichen Wiederholungen konnte glücklicherweise eine wirklich tolles Gesamtpaket vereinbart werden.

Sind für die kommenden Rallyes der TEC7 ORM weitere Live-Übertragungen geplant und wenn ja, bei welcher Rallye?

Das liegt jeweils in der Entscheidung der Veranstalter. Wir als Promoter-Team stehen auf Wunsch beratend und unterstützend zur Verfügung. Es gibt hier kein Monopol und keine Vorgaben beim Live-TV — jede Veranstaltung kann und darf solche Schritte setzen, wenn sie es für sinnvoll hält. Aber man muss es klar sagen: Die Umsetzung ist in allen Belangen komplex. Wir helfen gerne, wenn gewünscht — und wir sehen es positiv, wenn das Engagement der ORM-Veranstalter auch hier ausgebaut wird.

Welche Pläne hat der ORM-Promotor sonst noch für die nahe und ferne Zukunft?

Wir haben viele Ideen — wir freuen uns aber auch über neue Ideen und Unterstützer. Je mehr Rallyefreunde sich engagieren, desto mehr wird sich umsetzen lassen. Im Wesentlichen wollen wir auf der aktuellen Basis aufbauen. Wichtig ist aus unserer Sicht, weiterhin die Zuschüsse für die „Basis TV-Berichte der ORM-Läufe" im ORF, Junioren-Preisgeld, journalistische Berichte über die Supporter-Kategorien und das GPS-System bereitstellen zu können. Zudem laufende Mediascreenings über den Observer und einmal jährlich eine detaillierte Medienwertanalyse über die ORM durchzuführen und die ORM-App bespielen zu können. Video-Clips und Bilder über unsere Kanäle zu veröffentlichen und PR-Material wie die Sponsorenleinwand oder die ORM-Infofolder jährlich erneuern zu können, sind weitere zentrale Themen. Ein Ausbau der ORM-Netzwerktreffen ist ebenso geplant. Last but not least – die Unterstützung der ORM-Veranstalter, sowohl in Sachen Vermarkung als auch in finanzieller Hinsicht - die Veranstalter sind schließlich die Existenzgrundlage der ORM.

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