RALLYE

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Spätes Glück

Zu einer Zeit, wo für die meisten Anderen die Rallye-Saison lange vorüber war, begaben sich vier Volvo-Fahrer nach Ungarn.

Und tatsächlich war dort am Nikolo-Wochenende die Rallye-Action noch in vollem Gange, trotz des ungewöhnlichen Termines…und auch die abartigen Streckenverhältnisse (Schotter pur, in allen Varianten und Ausprägungen) schienen eher ein Anreiz denn ein Hemmnis gewesen zu sein. Die stattliche Anzahl von über 160 Fahrzeugen, die sich zur ersten Prüfung einfanden, spricht eine deutliche Sprache: Ein lebendes Beispiel für den hohen Stellenwert, den Rallyes in Ungarn einnehmen.

Eine willkommene Gelegenheit für einige begeisterte Volvo-Teilnehmer aus Österreich, die Wartezeit zur nächsten Saison etwas zu verkürzen und es noch einmal richtig krachen zu lassen. Und die Mikulás-Rallye, bei der bezeichnenderweise auch reinrassige Offroad-Fahrzeuge mitfuhren, war für die traditionell nicht besonders spritzigen, aber dafür robusten Volvo-Schwergewichte das ideale Wettbewerbsterrain. Auch Mag. Putz ließ es krachen, aber anders als bisher wurde diesmal nicht nur Blech verbogen (das heißt: eigentlich verstümmelte sich der Volvo von allein…), es wurde auch Blech nach Hause gefahren – Edel-Blech: Der Apotheker hatte es erstmals zu Pokalsegen gebracht!

Mit der richtigen Mischung aus Tempo und klug gewählter Taktik ging es schließlich. Die erste Rallye-Saison war von einigen Niederlagen und Blechschäden begleitet, dazu war sie aber auch sehr lehrreich. Nun konnten die ersten Früchte der Saat geerntet werden: Alle vier Volvos sind angekommen, unter diesen erreichte der 740er von Mag. Kurt Putz als Zweitbester das Ziel. Nach allem bisher Erlebten war das schon ein großes Erfolgserlebnis – und es stand für einen auffallenden Aufwärtstrend. Man merkt: Jetzt geht es richtig dahin…

Von Beginn an ging es spannend zu im österreichischen Volvo-Quartett: Georg Gschwandner führte zwar schon auf der ersten Prüfung Öskü-Öskü wie erwartet haushoch, aber zwischen Karl Rumpler und dem knapp dahinter liegenden Kurt Putz ging es lediglich exakt um eine Sekunde! Auch der Abstand zum dahinter liegenden Ing. Michael Pap lag nur im Bereich von einer Handvoll Sekunden. Ähnlich verhielt es sich auf der zweiten Prüfung Bánta-Öskü: Karl Rumpler war wieder um eine Kleinigkeit schneller, aber wenigstens konnte sich Kurt Putz von Michael Pap ein wenig absetzen. Es war also auf jeder Prüfung voller Einsatz gefragt, und das auf extrem unebenem Schotter, der einem aufgewühlten Ackerboden glich. Auf Márkó Jukaspuszta schließlich, der dritten von insgesamt sechs Prüfungen, fuhr Kurt Putz entscheidend schneller als Karl Rumpler, gerade so schnell, dass er nun einige Sekunden in der Zwischenwertung vor ihm lag. So stand es zur Halbzeit der Rallye.

Also jede Menge Druck von hinten, und dazu noch einige harte Kilometer vor sich – man konnte sich vorstellen, dass das ziemlich aufreibend war. Das bekam auch der Volvo zu spüren, der sogleich beim zweiten Durchlauf von Öskü-Öskü mächtig Federn respektive Blech ließ: Am Ziel der Prüfung war der Volvo um einige Teile des Auspuffs leichter, zudem war die Position eines Federbeines just an der Seite des Fahrers ein wenig versetzt, sodaß sich das, was davor noch problemlos sichtbar war, nun im toten Winkel befand: Das linke vordere Federbein ist nach oben „gewandert“ und hatte die Motorhaube etwas gewölbt. Also in dürren Worten: Erschwerte Sicht nach vorne, dazu eine verminderte Straßenlage aufgrund eines eklatanten Fahrwerksschadens…

Kein Wunder also, dass Mag. Kurt Putz und Stefan Fehringer in den letzten beiden Prüfungen einiges an Zeit auf ihre Verfolger Rumpler und Pap verloren hatten – ihnen gelang nur die letzte Zeit unter den (ausschließlich österreichischen) Volvo-Teilnehmern. Und dennoch: Sie waren noch schnell genug, um sich innerhalb dieser inoffiziellen Kategorie an der zweiten Stelle zu halten. Somit ging der zweite Platz unter den österreichischen Volvo-Teilnehmern an das Team Mag. Kurt Putz/Stefan Fehringer. Wobei sich klarerweise auch der inzwischen vierte Beifahrer des Apothekers als sehr hilfreich erwiesen hat, ebenso wie das bewährte technische Service des Volvo Rallye Teams Triestingtal.

Somit zeigt sich hier klar eine steigende Tendenz in der Wettbewerbsfähigkeit des Teesdorfers, der heuer zum ersten Mal als Aktiver Kontakt zur Rallye-Szene hatte, es steht bereits fest, dass er sein Engagement in diesem Metier auch im kommenden Jahr fortsetzen wird. In welcher Form genau, darüber muß erst überlegt werden. Klar ist jedoch, dass es mit einem Volvo sein wird!

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