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„Aus heutiger Sicht bin ich optimistisch“

Im motorline.cc-Interview erklärt Dr. Franz Schreiner, von der OSK entsandter FIA-Sicherheitsexperte, warum er an die Jänner-Rallye 2010 glaubt.

Michael Noir Trawniczek
Foto: Daniel Fessl

Wie Dietmar Hinteregger gegenüber motorline.cc erklärte, mussten sowohl OSK-Präsident Univ. Prof. Dr. Harald Hertz als auch er selbst aus beruflichen Gründen ihre Teilnahme an der Pressekonferenz zur Jänner-Rallye absagen – doch laut dem Vorsitzenden des Rallyekollegiums der OSK wurde mit Dr. Franz Schreiner ohnehin jener Mann zur Pressekonferenz entsandt, der als Mitglied des Sicherheitskollegiums der FIA über die größte Kompetenz in Sicherheitsfragen verfügen würde.

Aus diesem Grund wird Dr. Schreiner auch an den neuen Verhandlungen zwischen dem Veranstalter der Jänner-Rallye (Ferdinand Staber, Rallyeklub Mühlviertel) und der BH Freistadt (Mag. Gerhard Häuselmann) teilnehmen.

Es waren unter anderem auch die kompetenten Aussagen des Dr. Schreiner im Rahmen der Pressekonferenz anlässlich der Absage der Jänner-Rallye, welche zur Neuaufnahme der Gespräche beigetragen haben. motorline.cc bat den Oberösterreicher um eine Einschätzung der Lage.

Im Vorfeld des Genehmigungsverfahrens für die Jänner-Rallye war eine Befahrung der Sonderprüfungen geplant, an der Sie als Sicherheitsexperte teilnehmen sollten – hat es die schon gegeben?

Die hat es in Anwesenheit der Sachverständigen noch nicht gegeben. Es stimmt, dass die Strecke in diesem Jahr bereits befahren wurde – mit dem Veranstalter, aber nicht mit den Sachverständigen.

An dieser Befahrung werden bzw. würden Sie teilnehmen?

Ja.

Wie schätzen Sie jetzt die Lage ein? Wie stehen die Chancen, dass es noch zu einem Kompromiss kommt?

Aus heutiger Sicht bin ich optimistisch – man kann jedoch keine Garantie abgeben, weil natürlich noch sehr viele Details zu besprechen sind, über die man sich mit den Sachverständigen der Behörden einigen muss. Aber ich bin guter Dinge und kann mir vorstellen, dass es doch noch gelingt, das Ruder herumzureißen, sodass die Jänner-Rallye 2010 stattfindet.

Was ja vor allem in Hinblick auf die Wertigkeit ganz wichtig wäre, weil der Jänner-Rallye ja der Europameisterschaftsstatus bevorsteht, der im Falle einer Absage ein für alle Mal weg wäre.

Würde der EM-Status eigentlich auch einen IRC-Lauf erlauben?

Ja, das wäre dann eine weitere Ausbaustufe, würde ich sagen.

Was wird der schwierigste Knackpunkt bei den anstehenden Verhandlungen sein?

Für mich sind nur zwei Punkte kritisch: Der erste Punkt ist die Ausleuchtung bei Nacht. Der zweite Punkt ist jener, der die Presseleute betrifft – es kann ein Pressefotograf nicht im Zuschauerraum sein, um von dort aus Fotos zu machen, das ist unmöglich.

Und jener Punkt, wonach sich entlang der Sonderprüfung kein Mensch außerhalb der Zuschauerzonen befinden darf? Der wird auch nicht leicht zu lösen sein, oder?

Ja. Da muss man halt entsprechende Maßnahmen setzen und dann gibt es schließlich noch die Eigenverantwortlichkeit der Menschen. Wenn Sie eine Fußgängerampel auf Rot haben, können Sie auch nicht jemanden verantwortlich machen, wenn eine Person bei Rot die Straße überquert. Das geht nicht.

Man muss also erreichen, dass es nicht mehr heißt, dass der Veranstalter dafür garantiert, dass sich keiner außerhalb der Zuschauerzonen aufhält?

Ja, das Wort ‚garantiert’ ist sicher ein Fehler. Ein Veranstalter kann etwas sicherstellen, aber er kann nicht garantieren.

Kann man sagen, dass erfolgreiche Verhandlungen auch den anderen Veranstaltern in den Bundesländern helfen würden - als Möglichkeit, zum einen die Sicherheit zu verbessern und dabei aber trotzdem bei den Auflagen realistisch zu bleiben?

Diese Frage würde ich nur sehr, sehr bedingt mit Ja beantworten, weil wir bei der Jänner-Rallye eine ganz spezifische Situation haben. Wo es bestimmte Auflagen gibt und wo es darum geht, diese Auflagen entsprechend umzuformen und aber von der Basis her irgendwie noch den Sinn dieser Auflagen zu erfassen.

Ich glaube, dass die Ausarbeitung von allgemein gültigen Auflagen in Zukunft schon ein eigenes Werk darstellen sollte. Und das muss nicht unbedingt identisch sein mit dem, was jetzt bei den Verhandlungen für die Jänner-Rallye herauskommt.

Das Ziel ist es also, in Österreich einheitliche Auflagen zu erstellen, die überall gleich gelten und auch umsetzbar sind, oder?

Genau das ist das Bestreben der OSK – hier einen einheitlichen Status zu schaffen. Und um die ständige Diskussion - ob genehmigungsfähig oder nicht - auf einen sozusagen objektivierten Status zu bringen.

Und die Chancen dafür sind gegeben?

Ja, freilich, die sind gegeben.

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