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Das sind die Neuheiten in der Rallye-WM 2010

Auf der Suche nach sich selbst

Was sich ändert & was nicht: Vor dem Start in die Weltmeisterschaft 2010 ein Überblick über die wichtigsten Änderungen im WRC-Reglement.

Das Warten hat bald ein Ende: Mit der Rallye Schweden beginnt am 11. Feber die WRC-Saison 2010. Der Weltverband FIA möchte heuer eine neue Ära in der Rallyeweltmeisterschaft einläuten.

Der große Umbruch wird 2011 erfolgen, aberbereits für dieses Jahr gibt es technisch und organisatorisch einige Änderungen im Reglement, die die WRC auf den Weg in die Zukunft bringen sollen.

Mehr Weltmeister als je zuvor

Die World Rally Cars werden nach und nach von Super-2000-Autos abgelöst. Um Herstellern mit solchen Fahrzeugen bereits heuer den Einstieg zu ermöglichen, wurde die S2000-Weltmeisterschaft S-WRC ins Leben gerufen.

Hier sind insgesamt zehn Läufe vorgesehen, von denen die Teilnehmer mindestens sieben bestreiten müssen. Zwei dieser Veranstaltungen müssen außerhalb von Europa (inkl. Türkei) gefahren werden. Außerdem gibt es den neuen WRC-Cup für Ein-Auto-Teams mit S2000-Fahrzeugen.

Für die Markenwertung der WRC sind 2010 alle teilnehmenden Fahrzeuge inklusive der World Rally Cars zugelassen. Hersteller, die sich für diese Wertung eingeschrieben haben, müssen bei allen Läufen zwei Fahrzeuge einsetzen und im Jahr 2009 homologierte Fahrzeuge verwenden.

Dazu gibt es die Herstellerwertung, in der die "WRC-Teams" antreten. Sie müssen ein bis zwei Fahrzeuge einsetzen, die vor 2009 homologiert wurden.

Ab nächster Saison werden die WRCs dann endgültig von auf S2000-Fahrzeugen basierenden Autos abgelöst. Sie werden wahrscheinlich mit einem günstigen 1,6-Liter-Turbomotor bestückt, den die WRC sich mit der Tourenwagen-WM WTCC teilen wird.

Die Variante des 2,0-Liter-Saugmotors scheint vom Tisch zu sein. Zudem sind ab dann auch Gruppe-N Fahrzeuge in der WRC punkteberechtigt.

Zurück zu den Neuerungen 2010: Ab der kommenden Saison müssen alle Teilnehmer den FIA-Helm mit der Nummer 8860-2004 verwenden. Er absorbiert bei einem Aufprall 50 Prozent mehr Kraft als die bisherigen Modelle.

Die neue Freiheit der Veranstalter

Neben den technischen Neuerungen gibt es ab 2010 auch mehr Freiheiten für die Veranstalter der einzelnen WM-Runden. Sie sollen ermutigt werden, den Läufen ihren eigenen Charakter (wieder) zu geben.

So können die WM-Läufe nunmehr über zwei bis vier Tage gehen und können mit einem halben Tag beginnen oder enden. Der Zieleinlauf muss jedoch an einem Samstag oder Sonntag sein.

Bei der Gesamtlänge der Sonderprüfungen haben die Veranstalter mehr Spielraum, eine WRC-Rallye muss zwischen 300 und 500 Kilometer lang sein (bisher 340 bis 400 Kilometer). Allerdings dürfen zwischen den Servicestops maximal 80 SP-Kilometer gefahren werden.

Der Lauf muss einen Haupt-Servicepark haben, dieser kann aber während des Laufes verlegt werden, wenn die Veranstalter das vorher beantragt haben. Die Prüfungen können (völlig revolutionäres Konzept!) auch auf unterschiedlichen Untergründen ausgetragen werden.

WRC entdeckt den Rallye-Fan

Die Serviceparks sollen fanfreundlicher werden: Damit die Zuschauer näher ans Geschehen herangebracht werden können, soll in den Servicebereichen nach Möglichkeit auch Einsicht von hinten gewährt werden. Zudem können die Crews dazu verpflichtet werden, beim Regrouping bis zu fünf Minuten für Autogramme zur Verfügung zu stehen.

Noch eine Innovation aus der Vergangenheit: Mit der Saison 2010 sind auch wieder Nachtprüfungen zugelassen. Hier muss jedoch (Achtung Gummiparagraph) die Sicherheit gewährleistet sein, zudem darf eine Etappe nicht ausschließlich aus Nachtprüfungen bestehen.

Künftig darf der Shakedown auch auf einer Prüfung ausgetragen werden, die später in der Rallye gefahren wird. Der Shakedown soll auch für Medien- und PR-Arbeit genutzt werden. Autos von eingeschriebenen Teams müssen die Trainingsstrecke mindestens vier Mal durchfahren.

Die maximale Verspätung zwischen zwei Zeitkontrollen wurde von 15 auf 30 Minuten erhöht. Damit soll es Privatiers einfacher gemacht werden, die Rallye auch bei technischen Problemen fortzusetzen.

Sollte es zwischen der technischen Abnahme und der ersten Zeitkontrolle zu einem Motorschaden kommen, darf der Motor gewechselt werden. Er muss in diesem Fall neu versiegelt werden. Pro Hersteller oder WRC-Team ist nur ein Ersatzmotor pro Rallye erlaubt.

Ob (à la Formel 1) kurzfristig ein neues Punktesystem eingeführt wird, soll sich noch in den nächsten Tagen entscheiden.

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