RALLYE

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Aigner-Interview

"Die Jungs arbeiten wie die Bösen!"

Bei der Vienna Autoshow erzählte Andreas Aigner vom Fortschritt des ÖM-Projektes - für die "Monte" sieht er Hänninen als Favoriten.

Johannes Gauglica

Du bist hier auf der Autoshow zu Gast bei Mitsubishi – mit einem Lancer Evo X wirst du die österreichische Rallyemeisterschaft 2010 bestreiten. Wie laufen die Vorbereitungen bis jetzt?

Soweit läuft alles gut, wir sind perfekt in dem Plan, den wir uns vorgenommen haben. Rechtzeitig zur Racingshow in Wr. Neustadt am 6./7. Feber werden wir fertig sein und dort das Auto im neuen Design präsentieren. Dann geht's mit dem Testen los.

Wie weit gediehen ist der Evo X, der bei MCC derzeit neu aufgebaut wird?

Der Käfig ist bereits eingebaut, das Auto ist fertig lackiert. Es gibt jetzt eine Menge Kleinigkeiten zu berücksichtigen, wenn man ein Auto zum ersten Mal aufbaut – da dauert das länger als bei den nächsten Fahrzeugen dieses Typs. Denn es gehört jeder Schritt genau dokumentiert. Die Jungs arbeiten wie die Bösen – mit sehr, sehr viel Vorfreude auf die Saison! Es wird gut passen.

Den echten Rollout gibt es also Anfang Feber?

Direkt nach der Racingshow wollen wir anfangen zu testen, denn ich bin dann eine Zeitlang nicht im Land. Ich halte in Finnland Wintertrainings für Privatkunden ab. Jeder Interessierte kann da natürlich gerne mitmachen! Dort werde ich selber dann auch zum Fahren kommen. Wir haben mein P-WRC-Auto von 2008 mit oben, mit Schweden-Nägeln... – da bieten wir Mitfahrgelegenheiten an und vermieten das Auto auch für eigene Rallyetage. Dort komme ich dann sicher auch zum Fahren, das ist nicht die schlechteste Vorbereitung.

Apropos Vorbereitung: In Österreich geht es heuer erst im April los anstatt – wie eigentlich geplant – im Jänner. Inwieweit macht das einen Unterschied?

Ich wäre irrsinnig gern die Jännerrallye gefahren; denn so wie die Bedingungen jetzt waren, wäre es eine satte Schneepartie gewesen! Nicht mit wirklichen Snowbanks, aber eine Schneeauflage hätten wir gehabt. So gesehen trauere ich dem Ganzen schon ziemlich nach. Im Endeffekt ist es aber für uns nicht schlecht, weil wir gleich mit dem Evo X loslegen können und längere Vorbereitungszeit haben – und die natürlich auch nutzen werden!

Zum Thema "Rallye im Schnee": Die Rallye Monte Carlo geht demnächst los. Wie ist deine Einschätzung – wer sind die großen Favoriten?

Der Favoritenkreis wird relativ groß sein, es sind sehr viele gute Leute in Top-Autos eingeschrieben. Für mich ist Juho Hänninen Favorit. Mikko Hirvonen ist sicher ganz vorn dabei, dort ist das große Fragezeichen das Auto – inwieweit das schnell und standfest ist. Am Fahrerischen wird's nicht liegen! Daneben muss man auf Kris Meeke und alle Altbekannten, die voriges Jahr vorn dabei waren, auch achten; aber ich schätze Hänninen sehr, sehr hoch ein – speziell wenn die Wetterverhältnisse so bleiben wie jetzt.

Dass ein Gruppe-N-Fahrzeug in diese S2000-Phalanx einbricht, muss man erst gar nicht "befürchten", oder?

Ich denke nicht. Denn es wird nicht leichter, ein Gr.N-Auto durch die Kurven zu wuchten, wenn's noch rutschiger ist! Den Traktionsunterschied durchs aktive Mitteldifferential schätze ich nicht als so groß ein, dass du dort alles aufholen kannst, was du beim Bremsen und in der Kurve verlierst.

Abschließend noch ein Wort zu einem anderen jüngst zu Ende gegangenen Großereignis: Die Rallye Dakar hat zwei Wochen lang die Schlagzeilen dominiert. Phasenweise geht es dort ja WRC-artig zu, heuer gegen Ende sogar Formel-1-artig...

Speziell in der Autoklasse war heuer nur eine Marke da, die real die Chance gehabt hat, zu gewinnen. Andererseits muss man es auch so sehen: Der Kampf, den sich Carlos Sainz und Nasser Al-Attiyah nach all diesen tausenden Kilometern geliefert haben – alter Schwede, das war nicht ohne! Speziell die vorletzte Etappe mit dem "leichten" Überholmanöver und taktischen Spielchen. Genau so soll's sein, das ist Motorsport! Dass das dem Carlos nicht so gefallen hat, ist auch klar. Aber das ist Racing; ich kenne das von der Baja: Da gibt’s vorn den großen Rammbügel, wenn man hinter einem nachfährt, dann geht er erst dann auf die Seite, wenn man ihn irgendwo angeschoben hat.

Da hat sich Sainz ja auch über den Baja-Racer Robby Gordon beschwert – er habe "angeklopft"...

Der kennt nix anderes! Wobei er das mit dem Dakar-Hummer sicher nicht so machen kann wie mit einem Trophy Truck bei der Baja; denn dann ist der Hummer selber auch Kernschrott. Aber dass er es probiert, finde ich völlig in Ordnung – denn wie soll dich der Vordermann sehen. Irgendwie muss man sich bemerkbar machen, wenn man vorbei will. Also sehe ich das entspannt.

Danke für das Gespräch!

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