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Beifahren im Baumschlager-Fabia

Am heißen Sitz

Skoda Austria bot den Rallye-Staatsmeister 2010, Raimund Baumschlager, als Journalisten-Chauffeur auf. Wir haben Platz genommen.

Georg.Koman@motorline.cc

Im Zuge der Präsentation des 180 PS starken Skoda Fabia RS (siehe: /autowelt/index.php/article=158843/=Autowelt_-_Skoda_Fabia_RS_-_schon_gefahren_-_Mlada_Turboslav.htm (Fahrbericht Skoda Fabia RS)) gab es für die anwesenden Journalisten ein besonderes Zuckerl: Skoda Importeur Intercar Austria bot den bereits feststehenden Rallye-Staatsmeister 2010, Raimund Baumschlager, als Chauffeur auf.

Natürlich nicht im RS, sondern im 270 PS starken, allradgetriebenen Fabia Super 2000. Zur Sache ging es im Driving Camp Pachfurth (an der Autobahn A4 nahe Bruck an der Leitha). Also auf Asphalt mit entsprechender Bereifung und Fahrwerksabstimmung.

Wer jetzt „Micky-Maus-Kurs“ auf der Zunge liegen hat, dem sei gesagt, dass das Driving Camp weiträumig ist, über eine ansehnliche Gerade und sogar einen netten Sprunghügel verfügt. Der Grund, auf dem sich das Gelände befindet, gehört übrigens der Familie Harrach, auch keine Unbekannten im Rallyesport.

Schweißtropfen nicht nur wegen der vorherrschenden Schwüle

Der Staatsmeister selbst empfing seine Opfer lächelnd am Steuer sitzend. Nach seinem neunten ÖM-Titel (inklusive Dieselstaatsmeistertitel hält er bei zehn Pokalen) ist Raimund naturgemäß relaxed, die Schweißperlen in seinem Gesicht stammten ausschließlich von der außerhalb und ganz besonders innerhalb des Autos vorherrschenden Schwüle.

Die Temperaturen waren nämlich mild, trotz des immer wieder aufkommenden Regens. Was Baumschlager nicht ungelegen kam: „Regen dämpft zwar das Bremserlebnis, lässt aber spektakulärere Driftwinkel zu“. Und schont natürlich die Reifen, was Gentleman Baumschlager aber nie laut sagen würde.

Noch vor dem Einsteigen erfreut man sich am im Leerlauf herrlich unruhig brabbelnden Zweiliter-Sauger des Fabia. Rund 270 PS bei maximal erlaubten 8.500 Touren stellt er zur Verfügung. Für den abgehärteten Motorjournalisten jetzt nicht unbedingt die Zahl, die für Ehrfurcht sorgt.

beeindruckendes Bremserlebnis

Für selbige sorgt dafür die Negativbeschleunigung, im Volksmund auch Bremsen genannt. Unglaublich, wie der rund 1150 Kilogramm schwere Fabia S 2000 verzögert. Zum Glück ist man im H-Gurt fixiert und kann die Beine auch noch gegen die Fußstütze pressen.

Auf der Geraden fragt Baumschlager via Intercom: „Alles OK?“. „Na klar“ lautet die tapfere Antwort und ein „Geil“ geht sich auch noch aus. Doch leider hat der Beifahrer gerade auf den unten in der Mittelkonsole befindlichen Digitaltacho geblickt (er zeigte soeben 150 km/h an) und wurde deshalb vom harten Kurven-Anbremsen vollkommen überrascht.

Doch nicht nur die Verzögerung auf Asphalt fasziniert, Suchtpotenzial haben auch das sequenzielle Getriebe (Gangwechsel hören sich etwa so an: „bam-bam-bam“) sowie die hydraulische Handbremse, deren riesiger Hebel fast senkrecht steht. Abgerundet wird das alles vom giftigen, laut brüllenden Sound.

Baumschlager = Leichtsinn + Abgeklärtheit

Am Ende wundert man sich nicht mehr, dass die Berufsgruppe „Rallye-Copilot“ sich über interessierten Nachwuchs nicht beschweren muss. Allerdings hat nicht jeder das Privileg, links neben sich einen neunfachen Staatsmeister sitzen zu haben. Denn gerade bei Herrn Baumschlager treffen jugendlicher Leichtsinn und erfahrene Abgeklärtheit in geradezu idealem Maß aufeinander.

Trotz seiner 50 Lenze ist der Serienstaatsmeister topfit. Muss er auch sein, denn ein großes Ziel hat er noch: den Meisterschaftsrekord von Franz Wittmann sen. zu egalisieren, wenn nicht sogar zu übertreffen. Wir werden im Fall des Falles darüber berichten …

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