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Böse Überraschung

Hiobsbotschaft für hunderte Rallye-Teams weltweit, Mitsubishi hat beschlossen, die Motorsportabteilung Ralliart mit Ende März zu schließen, die Folgen sind unklar.

Die Rallyefamilie muss die nächste schockierende Hiobsbotschaft hinnehmen: Ralliart steht vor dem unmittelbaren Aus. Mutterkonzern Mitsubishi hat beschlossen, seine Motorsportabteilung Ende März zu schließen. Ralliart wurde 1984 gegründet und gehört zu renommiersten Unternehmen im Rallyesport.

Zu den größten Erfolgen zählten die Siege bei der Rallye Dakar, wo Mitsubishi mit Ralliart weiterhin Rekordsieger ist. Im Bereich Kundensport zeichnete Ralliart unter anderem für die Entwicklung der verschiedenen Modelle des Mitsubishi Lancer Evo verantwortlich, der weltweit eingesetzt wird, von regionalen Serien bis zur Produktionswagen-Weltmeisterschaft.

"Unser Unternehmen ist seit seiner Gründung im April 1984 in verschiedenen Bereichen des Motorsports aktiv. Doch aufgrund der plötzlichen Veränderung der weltweiten Wirtschaftssituation im vorletzten Jahr haben sich die geschäftlichen Rahmenbedingungen für unser Unternehmen radikal verschlechtert. Deshalb haben wir nun beschlossen, die Geschäfte von Ralliart Inc. Ende März einzustellen", teilt Ralliart-Präsident Masao Taguchi in einem Statement mit.

"Neben der Einstellung der Geschäfte werden wir auch folgende bisherigen Aktivitäten beenden: Unterstützung der Motorsport-Kunden (Teilnahme, Technischer Support und Vergabe des Awards 'Mitsubishi/Ralliart Driver of the Year'), Neuentwicklung und Vermarktung von Ralliartprodukten (ausgenommen FIA-VO-Teile, die von Mitsubishi selbst gefertigt werden) sowie die Information über neue Produkte und die Veröffentlichung von Motorsportinformationen", erläutert Taguchi im Detail. "Wir möchten all unseren Kunden unser tiefstes Bedauern ausdrücken, auch wenn wir ihnen so viele Unannehmlichkeiten bereiten."

Eine erste Reaktion auf das unerwartetete Ende von Ralliart gibt es vom britischen Vetriebshändler Co-Ordsport: "Wir wurden gerade darüber informiert, dass die Mitsubishi Motor Corporation aufgrund der Wirtschaftslage entschlossen hat, dass Ralliart seine Geschäfte einstellt und allen Mitarbeitern gekündigt wird. Es ist noch unklar, was mit all den unabhängigen Mitgliedern der Ralliart-Familie und den Händlern sowie Teams rund um den Globus passieren wird."

"Diese traurige Nachricht wird alle Fans, Fahrer und Teams betroffen machen. Es könnte sogar bedeuten, dass es keine weiteren Evolution-Modelle mehr gibt", heißt es in dem Statement von Co-Ordsport weiter. "Die Zeit wird zeigen, ob MMC weitere Modelle des Evolution entwickelt, vielleicht sogar Hybridversionen, wie gemunkelt wird. Vielleicht steigt dadurch der Wert von Gebrauchtwagen - passen Sie also gut auf ihren auf!"

In Österreich ist das Motorsport Competence Center Linz Ansprechpartner und Vertriebszentrale von Ralliart, Geschäftsführer Mario Saibel - selbst aktiver Rallye-Pilot, konnte in einem ersten Telefonat mit Motorline.cc noch nicht abschätzen, was die Entscheidung für Österreich bedeutet, weitere Infos folgen.

Ralliart ist das jüngste japanische Opfer der Wirtschaftskrise. Honda und Toyota sind aus der Formel 1 ausgestiegen, Bridgestone wird folgen. Kawasaki hat in der MotoGP die Segel gestrichen und Subaru und Suzuki haben die Rallyeweltmeisterschaft WRC verlassen.

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