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Rallye-ÖM: Technik

2WD ist nicht gleich 2WD

Unterschiedliche Fahrzeugkonzepte, zahlreiche Piloten - die 2WD-Meisterschaft ist bunt gemischt. Doch wie sehen die Boliden im technischen Vergleich aus?

Michael Noir Trawniczek & Stefan Schmudermaier, Foto: Daniel Fessl

Die neue 2WD-Meisterschaft für vorderradangetriebene Fahrzeuge boomt.

Mit dem Einstieg von Andi Aigner erlebte die Meisterschaft einen weiteren Schub in punkto Medieninteresse.

Nicht nur in Österreich werden die preisgünstigen „Fronttriebler“ immer mehr zu einer Alternative, auch international schenkt man ihnen mehr Beachtung.

In Großbritannien wird die Staatsmeisterschaft ab 2012 ausschließlich mit 2WD-Fahrzeugen bestritten, man möchte so die Kosten senken – die Serienveranstalter erhalten Applaus von den Aktiven und auch die Unterstützung der Werke.

Unterschiedliche Technik, unterschiedliche Klassen

Diese haben eine breite Palette an R2- und R3-Autos anzubieten – in der heimischen 2WD-Meisterschaft werden einige von diesen Boliden zum Einsatz gebracht. Das heimische 2WD-Feld ist bunt gemischt.

Die Autos unterscheiden sich rein technisch mitunter erheblich voneinander - aber das Gleiche trifft auch auf die Piloten zu. Es gibt der Ex-Weltmeister Gas, aber auch der Jungpilot. Aus diesem Grund gibt es in der 2WD-Tabelle zurzeit eine breite Spitze – drei Piloten führen nur durch zwei Punkte getrennt die Meisterschaft an.

Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Die unterschiedlichen Leistungsdaten haben nicht damit zu tun, dass ein Hersteller seine Aufgabe besser oder schlechter macht, sondern sind auf unterschiedliche Reglements – R2, R3, S1600 – zurückzuführen, nach denen die Autos aufgebaut wurden. In der 2WD-Meisterschaft werden quasi alle in einen Topf geworfen, unabhängig von ihrer Leistung.

Tabellenleader Michael Böhm sitzt mit Sicherheit nicht im besten Auto – der 1,4 Liter-Turbomotor seines Abarth 500 leistet laut eigenen Angaben zwischen 180 und 190 PS. Zudem ist der kurze Bolide von seiner Bauweise her manchmal recht schwierig zu fahren, er wird dann zu einem “nervösen Giftzwerg“, den Böhm nur aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als Rallyepilot zu bändigen vermag. Dass er die Meisterschaft anführt, liegt daran, dass Böhm verlässlich Punkte an Land gezogen hat, auch wenn er nur einmal am Podium stand.

Leistungsunterschiede bis zu 87 PS und 248 Nm

Auch Hannes Danzinger muss vieles mit seinem Fahrkönnen ausgleichen. Sein Ford Fiesta R2 ist mit 163 PS das Auto mit der geringsten PS-Leistung und auch dem deutlich schwächsten Drehmoment, vor allem auf schnellen Strecken und bergauf ist Danzinger im Nachteil. Dafür aber kann er auf selektiven Prüfungen mit seinem Fahrkönnen auftrumpfen.

Die meisten PS - mit aktueller Ausbaustufe 250 - hat der Renault Clio R3 von Andi Aigner. Das Drehmoment des von Schlager Rally Sport eingesetzten Clio jedoch liegt weit unter jenem des turbobefeuerten Citroen DS3 R3, den Daniel Wollinger einsetzt.

Der kleine Bruder des DS3 WRC ist auch in punkto Fahrwerk ein Schmuckstück, Wollinger zeigte sich nach seiner ersten Ausfahrt überwältigt und bezeichnete den Wagen als „kleines World Rally Car“.

Die Suzuki Swift S1600 von Hermann Neubauer und Max Zellhofer liegen irgendwo dazwischen. Mit seinen 1.000 Kilogramm ist der Swift das leichteste 2WD-Fahrzeug, mit 218 PS ist er der zweitstärkste Bolide – in punkto Drehmoment jedoch liegt der Japaner abgeschlagen auf dem vorletzten Platz, nur der Fiesta hat noch weniger.

Diesel: Schwer, aber hohes Drehmoment

Das stärkste Drehmoment liefert der schwerste Wagen, der Diesel-Scirocco von Michael Kogler ist um rund 100 Kilogramm schwerer als seine Konkurrenten. Sein maximales Drehmoment von satten 430 Nm liefert er bereits bei 2.700 Umdrehungen pro Minute – der Swift bringt seine 186 Nm bei im Vergleich dazu schreienden 7.250 U/min.

Während der Ford, der Suzuki und der Abarth mit Unterstützung der heimischen Importeure eingesetzt werden, sie also eine Art „Werksautos“ sind, werden zwei Peugeot von Privatpiloten eingesetzt.

Alfred Leitner, auf einem Peugeot 206 RC unterwegs, erklärte daher auch, er konzentriere sich auf den Kampf gegen seinen Markenkollegen Alois Handler, der einen Peugeot 207 RC einsetzt. Auch diese beiden Autos sind völlig unterschiedlich: Das ältere Modell mit Zweilitersaugmotor, der jüngere 207RC mit 1,6 Liter-Turboaggregat.

Jedes dieser Autos hat völlig unterschiedliche Vor- und Nachteile. Je nach Strecke wünschen sich die Piloten dann entweder Regenwetter oder Sonnenschein. In der Saison 2011 gab es bei den bislang abgehaltenen vier Rallyes vier verschiedene Sieger: Danzinger, Neubauer, Wollinger und Aigner. Und immer noch führt Böhm.

Die 2WD-Boliden im Vergleich

Auto          Klasse Motor   PS(U/min) Nm(U/min)   kg
Abarth 500    R3T    1.4l T  185(5500) 300(4500) 1080
Citroen DS3   R3T    1.6l T  210(4750) 350(3000) 1080
Ford Fiesta   R2B    1.6l    163(8500) 182(6000) 1030
Peugeot 207RC R3T    1.6l T  180(6000) 280(k.A.) 1120
Renault Clio  R3C    2.0l    250(7800) 245(5400) 1080
Suzuki Swift  A6     1.6l    218(8750) 186(7250) 1000
VW Scirocco   R3D    2.0l    200(4800) 430(2700) 1180

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