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Ken Block in Österreich

Zu Gast bei Ken Block

Am Sonntag steigt in der SCS die „Gymkhana“-Show von Ken Block. motorline.cc war beim Medientag und sprach mit dem Künstler.

Michael Noir Trawniczek

Ken Block kann man getrost als „Marylin Manson des Motorsports“ bezeichnen – schließlich haben die beiden Stil-Ikonen einiges gemeinsam: Beide sind sie Spätberufene, beide haben ihr Metier zunächst auf der anderen, auf der Verkäufer- respektive Marketing-Seite studiert.

Manson als Musikjournalist, Block als Designer von Sportschuhen mit einer unkonventionellen Werbestrategie, die ihm neben Marketing-Awards auch viele Millionen Dollar einbrachte...

„Learning by doing“ war das Motto von Ken Block, auch als Skate- und Snowboarder in jungen Jahren. Als Marketingmann setzte er später auf neue Ideen, eine Ausbildung hat er bis auf ein paar Semester Computerdesign nicht genossen.

Erst mit 38 Jahren hat sich der in Long Beach geborene Kalifornier zum ersten Mal in ein Rallyeauto gesetzt. Bei seinen „Gymkhana“-Videos brachte er ein, was er als Marketingexperte gelernt hat. Der Durchbruch gelang letztendlich durch die massive Einbeziehung des Internets. Ken Block ist ein „Youtube“-Held, wie er im Buche steht…

Inszenierung ist das Geheimnis hinter seinem Erfolg - das spürt man auch an diesem Samstagnachmittag auf dem Gelände der SCS Vösendorf.

Seine Jünger erkennt man leicht – denn sie alle sehen aus wie Ken Block. Schirmkappe und Spiegelbrille, das auffällige Logo seines Sponsors „Monster“, dazu die eigene, längst zum Konzern mutierte Sportbekleidungsfirma „DC“. Nicht fehlen dürfen natürlich die Girls - sie werden dafür bezahlt, einfach da zu sein…

„Achtung, Ken Block kommt jetzt rüber“, tönt es aus dem Funkgerät einer Managerin. Der Samstag, an dem die Medienvertreter und spezielle Gäste eingeladen wurden, ist straff durchorganisiert.

Der Parcours ist überschaubar, sodass die gesamte Strecke von der Tribüne aus einsehbar ist - am Sonntag werden mindestens 15.000 Fans erwartet, sie werden eine Motorsportshow geboten bekommen, bei der Ken Block die Hauptattraktion sein wird. Aber auch das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen, tollkühne Zweiradakrobaten werden das Publikum mit waghalsigen Sprüngen verzücken, die „Fuel Girls“ heizen die Stimmung auf…

Wer sich einen der Tribünenplätze sichern möchte, sollte zeitig an den SCS Parkplatz Süd pilgern. An diesem Samstag jedoch ist es noch angenehm ruhig auf dem Gelände…

Bevor Ken Block seinen speziellen 650 PS starken Gymkhana 3-Ford Fiesta zündet, der in nur zwei Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. stellt er sich den Fragen der Medien. Fünf Minuten erhält jedes Medium, TV-Teams und Journalisten stehen Schlange.

Professionell wickelt Block die Interviews ab, zugleich gibt er sich bei Fragen nach seinen sportlichen Erfolgen in der Rallye-Weltmeisterschaft entwaffnend realistisch.

Und auch jenen Fragen, die darauf zielen, dass Block bei seinen Videos oftmals viele Takes benötigt, bis die Szenen „im Kasten“ sind, begegnet er offen – es sei natürlich eine Frage des Übens, es würden auch Fehler passieren, es könne schon mal krachen und manchmal würden zehn Satz Reifen benötigt, bis eine Szene gedreht sei.

Wenn also Ken Block am Sonntag quasi live seine Kunststücke aufführt, kann oder muss man dann auch mit Pannen rechnen? Block antwortet im Gespräch mit motorline.cc lachend: „Ich hoffe doch, dass es keine Pannen geben wird. Aber diese Art von Kurs hier ist eine Art Demonstrationskurs, er ist sehr gut geeignet dafür, dass die Fans das Auto aus der Nähe betrachten und hören können.“

Mit den Videos, die sehr aufwändig gestaltete Kunststücke offenbaren, hat der Demo-Run freilich nur wenig gemeinsam. Es handelt sich eher um eine Demofahrt, wie man es auch aus der Formel 1 kennt. Freilich inklusive den obligatorischen „Ringerln“ samt weißem, beißend riechendem Gummirauch…

Block erklärt: „Die Videos anzusehen ist etwas komplett anderes als dieses Auto live zu sehen. Wir haben auch Mitfahrten für VIPs und Medienleute. Es gibt nicht viele Autos auf der Welt, die sich auf diese Art und Weise bewegen lassen - es macht mir einfach Spaß, den Leuten dieses Auto vorzuführen.“

Nähere Infos zum Event finden Sie im Artikel „Vorschau“ in der Navigation rechts oben.

Das komplette Interview mit Ken Block finden Sie in der nächsten Ausgabe (Nr.7) der Zeitschrift Rally & more, die Ende Juli erscheint.

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