
WRC Rallye Italien 2025 | 08.06.2025
WRC Rallye Italien 2025: Ogier triumphiert beim Härtetest auf Sardinien
Sebastien Ogier feiert auf Sardinien den 64. Sieg in seiner WRC-Karriere: Die rauen Bedingungen werden vielen Fahrern zum Verhängnis
Toyota-Pilot Sebastien Ogier hat am Sonntag die Rallye Italien, sechster Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2025, gewonnen. Der achtmalige Weltmeister hatte im Ziel der Schotterrallye auf der Mittelmeerinsel Sardinien nach 16 Wertungsprüfungen über insgesamt 320,08 Kilometern einen Vorsprung von 7,9 Sekunden auf Ott Tänak (Hyundai). Dritter wurde Ogiers Teamkollege Kalle Rovanperä (+50,5 Sekunden).
Für Ogier war es bei seinem vierten Saisonstart der dritte Sieg und der insgesamt 64. in seiner WRC-Karriere. Damit verbesserte er sich in der WM-Wertung, die weiterhin von Evans angeführt wird, auf Rang zwei. Gleichzeitig behält Toyota seine weiße Weste und ist in der WRC-Saison 2025 weiter ungeschlagen.
Am Ende hing Ogiers fünfter Sieg auf Sardinien aber am seidenen Faden. Auf der Powerstage rutschte er beim Anbremsen einer Kurve gegen einen Baum und musste zurücksetzen. Der Fahrfehler kostete ihn rund zehn Sekunden, doch letztlich rettete er einen knappen Vorsprung ins Ziel.
"In den Spurrillen konnte ich das Auto einfach nicht einlenken. Da ich langsam war, habe ich es nicht erzwungen, sondern habe einfach angehalten und rückwärts gesetzt", sagt Ogier über seinen Fehler. "Nicht ideal, aber genug, um zu gewinnen."
Kaum ein Fahrer kommt ohne Probleme ins Ziel
Auf den Plätzen vier und fünf folgten mit Elfyn Evans und Takamoto Katsuta zwei weitere Toyota-Piloten. Gesamtsechster wurde mit Oliver Solberg (Toyota) der bestplatzierte Fahrer eines Rally2-Autos, gefolgt von Sami Pajari im fünften Toyota des Werksteams. Die Rally2-Fahrer Nikolai Gryasin, Roberto Dapra (beide Skoda) und Kajetan Kajetanowicz (Toyota) komplettierten die Top 10.
Hohe Temperaturen und unbarmherzige Schotterpisten machten die Rallye Italien in diesem Jahr zu einem echten Härtetest, den letztlich nur die Top 3 ohne größere Schwierigkeiten überstanden. Gleich bei der zweiten Wertungsprüfung am Freitag erlebte das M-Sport-Team ein totales Debakel.
Gregoire Munster und Joshua McErlean zerstörten bei Kollisionen die Radaufhängungen ihrer Autos, Martins Sesks überschlug sich mit seinem Puma. Für alle drei war die Rallye damit gelaufen, ehe sie richtig begonnen hatten. Nur Munster und McErlean konnten am Samstag wieder starten.
Hyundai bestimmte zunächst das Geschehen an der Spitze, doch dann erwischte es bei der fünften Wertungsprüfung Thierry Neuville. Der amtierende Weltmeister machte Bekanntschaft mit einer Mauer und musste sein Auto mit defekter Hinterradaufhängung abstellen.
Toyota in der WRC-Saison 2025 weiter ungeschlagen
Nachdem Ogier bei der sechsten Wertungsprüfung die Führung übernommen hatte, lieferte er sich am Samstag zunächst einen Zweikampf mit seinem Landsmann Adrien Fourmaux (Hyundai), der durch die rauen Bedingungen entschieden wurde. Fourmaux kollidierte mit einem Stein, was einen Reifenschaden zur Folge hatte. Bei der elften Wertungsprüfung kam es für ihn noch schlimmer: Nach einem Überschlag war der Tag gelaufen.
Da auch Evans und Katsuta durch Reifenschäden Zeit verloren hatten, verblieb Tänak als einziger Rivale in Schlagdistanz zu Ogier. Der Este ging mit einem Rückstand von 11,1 Sekunden auf Ogier in den Schlusstag und fuhr dort auf Angriff, konnte den Rückstand aber zunächst nicht verkürzen. Auch Ogiers Fehler bei der Powerstage half Tänak nicht mehr.
In der Fahrer-WM führt nach sechs von 14 Saisonläufen wie erwähnt weiter Evans mit 133 Punkten. Teilzeit-Fahrer Ogier (114) und Rovanperä (113) folgen auf den Rängen zwei und drei. Bester Hyundai-Pilot ist Tänak auf Rang vier (108). In der Herstellerwertung führt Toyota (312) vor Hyundai (243) und M-Sport (87).
Weiter geht es in der Rallye-WM 2025 vom 26. bis 29. Juni mit der Akropolis-Rallye in Griechenland.