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ERC/ORM: Jännerrallye 2013

Extrem schwierige Bedingungen – und schnelle Österreicher!

Drei unterschiedliche Prüfungen verlangten Reifen-Kompromiss, auf SP 2 und 3 lauerte blankes Eis. Kopecky führt knapp vor Baumschlager und Pech.

Michael Noir Trawniczek
Foto: Daniel Fessl/www.motorline.cc

motorline.cc-Fotograf Daniel Fessl postete zeitig in der Früh, nachdem er über die ersten drei Prüfungen der 30. Jännerrallye gefahren war: “SP 1 nass, SP 2 teilweise nass, teilweise Eis und Schnee, SP 3 fast komplett Eis und Schnee – den richtigen Reifen für diese drei Sonderprüfungen gibt es nicht!“

Es musste also ein Kompromiss eingeschlagen werden: Entweder mit schmalen Spikereifen auf der ersten Prüfung Zeit liegen lassen und dafür auf den beiden folgenden Prüfungen auf der sicheren Seite liegen – oder umgekehrt: Mit den breiten Reifen auf SP 1 im Vorteil, dafür eine, mitunter haarsträubende „Rutschpartie“ auf den beiden folgenden Sonderprüfungen…

Der tschechische Skoda-Werkspilot Jan Kopecky entschied sich für die Risiko-Variante, markierte auf SP 1 mit den breiten Spikesreifen die Bestzeit – auch wenn er auf den folgenden Prüfungen nur die 19. und 22. Zeit markieren konnte, reichte es aus, um knapp die Führung zu behalten.

Raimund Baumschlager, der nach SP 1 mit fast einer Minute Rückstand bereits eine falsche Reifenwahl befürchtete, konnte mit den schmalen Reifen in der Folge Boden gutmachen, auf SP 2 markierte er die schnellste Zeit, nach dem ersten Durchgangfehlen ihm lediglich 2,3 Sekunden auf den führenden Kopecky.

Mini-Pilot Vaclav Pech hatte mit den breiten Reifen wie viele andere einige heikle Momente auf blankem Eis zu überstehen – auf SP 3 war er kurz neben der Strecke zu finden, dennoch reichte es für den dritten Zwischenrang nach den ersten drei Prüfungen, der Tscheche liegt nur wenige Zehntelsekunden hinter Baumschlager auf Rang drei.

Mit 14,1 Sekunden Rückstand folgt Beppo Harrach als bester Nicht-S2000-Pilot auf Platz vier, der Vizestaatsmeister fuhr wie sein ÖM-Konkurrent Raimund Baumschlager mit den schmalen Reifen.

Wagner mit Bestzeit auf SP 3

Sensationell fuhr der erst 19-jährige Simon Wagner im Mitsubishi Lancer Evo III – auf SP 3 gelang dem Jungtalent die Gesamtbestzeit, sodass er als drittbester Österreicher mit 27,5 Sekunden Rückstand Platz fünf im Gesamtklassement belegt.

Ebenfalls aufhorchen ließ Mario Klepatsch im Evo V, er liegt hinter Skoda Fabia S2000-Pilot Jan Cerny auf Gesamtrang sieben – die Favoriten Bryan Bouffier und Francois Delecour belegen hinter Klepatsch die Plätze acht und neun. Jaroslav Orsak rundet die Top 10 ab.

Neubauer im 2WD-Duell knapp vor Danzinger

In der 2WD führt überraschend Hermann Neubauer, obwohl der Salzburger mit einem links vorne beschädigten Suzuki Swift S1600 ins Regrouping kam. Neubauer touchierte einen Strohballen bei einer Schikane, bezeichnete den Schaden aber nur als „kosmetisch“.

Nur acht Zehntelsekunden dahinter lauert Favorit Hannes Danzinger im Schlager-Clio auf Platz zwei der Zweiradwertung. Raphael Sulzinger liegt als 2WD-Dritter bereits mehr als eine Minute zurück.

Glachs und Böhm out

Die schwierigen, mitunter heimtückischen Bedingungen forderten auch erste Opfer – darunter auch Jungtalent David Glachs, der auf SP 1 noch mit Platz acht glänzen konnte, auf der letzten SP jedoch nach einem Unfall ausfiel.

Unter den Ausfällen auch Michael Böhm, der auf seiner Facebookseite postete: „Die Jännerrallye war für uns schnell zu Ende. Kurz vor Ende der SP 2 ging plötzlich der Motor aus und wollte nicht mehr. Wünsche allen die noch dabei sind alles Gute.“

Vor dem zweiten Durchgang herrschte abermals die „Qual der Wahl“. Kris Rosenberger, derzeit auf Gesamtrang 14 liegend, sagte dazu: „Ich glaube, man könnte jetzt den breiten Reifen fahren – doch das wäre ein Risiko, das ich zumindest nicht auf mich nehmen werde…“

Die Stimmen der Piloten nach SP 3 finden Sie in der Navigation rechts oben.

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