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Rallye: News

Race Rent Austria bei Oster-Rallye:
Späte Quereinsteiger bei Niesel souverän

Das österreichische Race Rent Austria Team setzte bei der Oster-Rallye die Boliden von Jörg Gronkowski und Richard Knapp ein - die späten Quereinsteiger meisterten die schwierige Rallye souverän...

Fotos: Race Rent Austria, Felzifoto

Jörg Gronkowski und Richard Knapp haben sich beide nach einer Pause für eine zweite Rennfahrerkarriere und den Rallyesport entschieden. Beide landeten bei Race Rent Austria, um ihre Abenteuer auf den Sonderprüfungen unbeschwert genießen zu können. Bei der südbayrischen Oster-Rallye am vergangenen Wochenende überstanden sie den wegen Nieselregens äußerst schwierigen Vormittag unbeschadet, um am Nachmittag die Lorbeeren einzustreifen...

Sie haben beide schon in jungen Jahren Motorsport betrieben und irgendwann den berühmten „Helm an den Nagel gehängt“ - doch bei beiden setzte sich einige Jahre später das „Motorsportvirus“ erneut durch. Beide entschieden sich in ihrer zweiten Rennfahrerkarriere für den Rallyesport und beide landeten schließlich bei Race Rent Austria und genießen seither ihre Abenteuer auf und neben den Sonderprüfungen.

Die Rede ist von Jörg Gronkowski aus dem deutschen Böbrach und Richard Knapp aus Gmünd. Das Race Rent Austria Team war am vergangenen Wochenende bei der Oster-Rallye im bayrischen Tiefenbach am Start - und diese gestaltete sich alles andere als leicht. Drei Sonderprüfungen wurden zweimal befahren - vor allem am Vormittag trennte sich die Spreu vom Weizen. Nieselregen sorgte für rutschige Bedingungen.

Von 75 gestarteten Teams erreichten nur 58 das Ziel, darunter die beiden von Race Rent Austria eingesetzten Mitsubishi-Boliden. Die „späten Quereinsteiger“ erwiesen sich als nervenstark und souverän, wie Teamchef Wolfgang Schmollngruber bestätigt: „Jörg und Michael sowie Richard und Claudia haben sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen und gezeigt, dass sie zum richtigen Zeitpunkt das richtige Tempo fahren können. Letztendlich haben sie in der Gruppe CTC 18 und der Klasse C28 den Sieg und Platz drei erringen können.“

Gronkowski/Bretzner: Nach Reifenpoker alle Register - Gruppensieg!

Am Mitsubishi Lancer Evo VIII von Jörg Gronkowski hat Race Rent Austria im Rahmen einer Revision einige Verbesserungen vorgenommen, die sich ausgezahlt haben: So konnten Jörg und sein Copilot Michael Bretzner vor zwei Wochen gleich einmal den ersten Lauf des Hutthurmer Rallyesprints gewinnen - einen Lauf zur südbayrischen Sprint Meisterschaft, die der Böbracher schon vor drei Jahren für sich entscheiden konnte und im Vorjahr als Vizemeister abschloss. In diesem Jahr möchte er diese Meisterschaft erneut gewinnen.

Seine ersten Motorsportsporen verdiente sich der heute 49-jährige Betreiber des Familienbetriebs schon in frühen Jahren: „Ich war schon mit 18 Jahren im Slalomsport unterwegs - nicht nur als Aktiver, so war ich mit 22 bereits Rennleiter. Doch wie es so oft der Fall ist, hängt man irgendwann den Helm an den Nagel, weil man anderes fokussieren muss. Doch wir wissen alle: Das Motorsportvirus kriegt man nicht mehr los und so war es dann auch bei mir. Vor neun Jahren habe ich mit dem Rallyesport begonnen, seit vier Jahren setzt Race Rent Austria mein Auto ein - für diese Saison haben sie mir ein paar Dinge am Auto verbessert, mit welchen ich sehr zufrieden bin.“

Bei der Oster-Rallye musste eine knifflige Reifenentscheidung getroffen werden: „Wir müssen hier in Bayeern ja mit den E-Kennzeichen fahren. Wir müssen also die Regenreifen so kaufen, wie sie der Hersteller freigibt, sie dürfen nicht nachgeschnitten werden. Du musst dich auf einen Reifen festlegen. Natürlich betrifft das auch unsere Konkurrenz, das ist für alle gleich. Wir haben bei unserer Reifenentscheidung hoch gepokert: Wir haben uns für Slicks entschieden, was sich am Nachmittag als goldrichtig erwiesen hat.“

Dafür musste man jedoch den vernieselten Vormittag überstehen: „Das war nicht einfach. Vor allem auf der zweiten Wertungsprüfung hat es voll genieselt, da mussten wir aufpassen. Aber da mussten auch andere langsam fahren“

Am Nachmittag zog das Duo Gronkowski/Bretzner alle Register: „Wir haben kräftig aufgeholt und vor der letzten Prüfung lagen wir in unserer Gruppe/Klasse auf Platz drei. In Führung lag der Lokalmatador, der ganz in der Nähe wohnt. Doch er flog von der Strecke. Wir wiederum lagen nur acht Sekunden hinter dem Zweitplatzierten - die wollten wir unbedingt aufholen! Wir haben alles gegeben und es geschafft. Dass wir am Ende also den Gruppen- und Klassensieg feiern durften, war schon eine schöne Belohnung.“

Knapp/Böckl: „Überholkaiser“ auf dem Gruppenpodium

Ein „wilder Hund“ war Richard Knapp bis zu seinem 30. Lebensjahr: Motocross hieß seine Leidenschaft, die er mit 30 zu einem Ende brachte. Mit 45 jedoch juckte es wieder gewaltig in den Fingern, das „Motorsportvirus“ machte sich wieder bemerkbar. Bei Race Rent Austria erwarb er vor zwei Jahren einen Mitsubishi Lancer Evo III und lässt diesen auch stets von Wolfgang Schmollngruber und seinen Jungs betreuen.

Knapp nimmt auch kein Blatt vor den Mund, wenn man ihn fragt, warum er nur in Deutschland fährt: „Weil das Nenngeld in Österreich unverschämt hoch ist.“ Das große Highlight wird für Richard Knapp und seine Ehefrau, die seit drei Rallyes auch seine Copilotin ist, in diesem Jahr ein Start bei der Ralllylegend in San Marino sein. „Dort war ich schon mal - aber nur zum Wein trinken“, lacht Knapp. Dass die Sonderprüfungen in Österreich anspruchsvoller sein sollen, wie man das oft von deutschen Piloten hört, kann Knapp nicht nachvollziehen: „Das kommt darauf an, welche Rallye du in Deutschland fährst. Die Oster-Rallye jedenfalls war sehr anspruchsvoll - mit großartigen Bergauf- und Berg-Passagen, mit engen aber auch schnellen Teilen - das sind tolle Strecken, die man sonst nur aus dem Mühlviertel kennt.“

In Tiefenbach gab es gleich auf der ersten Prüfung reichlich Action: „Wir sind im Rundkurs auf zwei Autos aufgelaufen, der vordere Wagen dürfte wohl ein Problem gehabt haben.“ Gleich zwei Autos direkt vor einem - das kommt im Rallyesport eher selten vor. Was macht man in einem solchen Fall? Knapp lächelt: „Nach einem längeren Lichthupenkonzert bin ich gleich an beiden Autos vorbeigezogen.“ Knapp war auf dieser Prüfung trotzdem schnell: „Wir haben über eine Minute auf unseren direkten Konkurrenten herausgefahren.“

Auf der zweiten Prüfung passierte dem Ehepaar Knapp/Böckl dann ein Malheur: „Ich habe beim Erstellen des Aufschriebs die erste Passage falsch diktiert. So kam meine Frau schon nach drei Kurven aus dem Schrieb und fand nicht mehr zurück, wir mussten auf Sicht fahren. Das war aber nicht weiter tragisch, da die erste Prüfung recht kurz war.“ Die dritte Prüfung lief problemlos: „Es war natürlich recht schwierig mit dem Nieselregen und den rutschigen Kurven - am Vormittag sind auch die meisten Teams ausgefallen. Wir haben das richtige Tempo gefunden und am Nachmittag lief es dann ausgezeichnet. Ich konnte auf der ersten Prüfung nochmal um 17 Sekunden schneller fahren, auf der zweiten um 13 und auf der dritten um drei.“

Letztendlich landete das Paar Knapp/Böckl in der Gruppe CTC18 sowie der Klasse C28 auf Platz drei - im Gesamtergebnis landete man auf Platz 20, als bestes ausländisches Team. Der nächste Einsatz steht für Richard Knapp und Claudia Böckl fest: die Voralpen-Rallye am 21. April.

Das Race Rent Austria Team konzentriert sich nun auf den bevorstehenden Einsatz bei der Lavanttal-Rallye am kommenden Wochenende. Dort werden vier Teams zum Einsatz kommen: Michael Röck und Patrick Forster im Ford Fiesta ST 1.6 EcoBoost M1, Christoph Wögerer und Simon Schmidinger im Ford Fiesta ST150, Martin Attwenger und Angelika Letz im HondaCivic Type R sowie Lokalmatador Alfred Kramer und Jürgen Blassnegger im von Race Rent Austria überarbeiteten Mitsubishi Lancer Evo 6.5.

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