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Christof Klausner im Interview
Foto: Daniel Fessl

Christof Klausner: "Ein großartiges Projekt"

Beim "Projekt Klausner 2022" fungiert Motorline.cc als Medienpartner - Christof Klausner spricht im Interview über den Aufbau des neuen Autos und bedankt sich für die Unterstützung...

Dass Veranstalter und Partnerfirmen gemeinsam mit den Fans einen einzelnen Piloten derart unterstützen, kommt relativ selten vor - wie hast du von dem ‚Projekt Klausner 2022‘ der quattrolegende-‚Familie’ erfahren?

quattrolegende-Veranstalter Peter Reischl und ich haben einen guten Kontakt und wir telefonieren regelmäßig miteinander - ich habe also die Entstehung dieses großartigen Projekts aus nächster Nähe verfolgen können und kann mich hier nur ein weiteres Mal für die tolle Unterstützung bedanken.

Du hast treue Fans - es soll einen regelrechten Ansturm auf zerstörte Teile deines Urquattro gegeben haben...

Ja, da habe ich selbst gestaunt! Wobei ja die halbwegs intakte linke Seite des Autos bei Audi-Klaus im Museum stehen wird. Doch ich hätte nie gedacht, dass es so einen Andrang auf die wirklich zerstörten Teile geben könnte. Unsere Fans sind da sehr erfinderisch - so hat sich jemand aus der ruinierten Stoßstange eine Garagenbeleuchtung gebastelt. Insgesamt brachten die zerstörten Teile einen Erlös von runden 4.000 Euro - und das sind lauter Teile, die ich entsorgt hätte - wobei man dazusagen muss, dass in der Artikelbeschreibung schon zu lesen war, dass der Kauf dieser zerstörten Teile den Aufbau eines neuen Autos unterstützt.

Wann beginnt ihr mit dem Aufbau?

Wir haben eigentlich schon damit angefangen - doch zuletzt sind wir quasi vom Coronavirus ausgebremst worden. Wir können derzeit natürlich nicht gemeinsam unterm Auto liegen...

Wie viele Leute helfen dir beim Neuaufbau? Und wie viel wird er am Ende kosten?

Wir haben für den gesamten Aufbau rund 60.000 Euro kalkuliert - das sind jedoch die reinen Materialkosten ohne jede Arbeitszeit, die wir natürlich nicht verrechnen werden. Zudem möchte uns jemand aus Ungarn eine komplette Sicherheitszelle zukommen lassen. Wir haben ursprünglich auch damit kalkuliert, das Auto von Profis aufbauen zu lassen - doch gerade die Arbeitszeit sprengt so gut wie jeden Budgetrahmen. Daher war schnell klar, dass wir es selbst aufbauen werden, zumal es ja auch nicht unser erster Aufbau ist. Es sind zwischen zehn und 15 ‚Spezln‘, einschließlich meiner Brüder, die mir unentgeltlch unter die Arme greifen, wofür ich mich schon jetzt sehr herzlich bedanken möchte.

Ich nehme an, dass bei den ersten Tests wohl ein paar Gratis-‚Rallyetaxifahrten‘ anstehen?

(lacht) Das können sie alles haben, das ist völlig klar! Es sind ganz einfach tolle Burschen, die für diesen Sport leben...

Bei der quattrolegende 2021 wird der Aufbau noch im Gange sein...

Es gibt Überlegungen, dass wir dort eventuell mit einem anderen Auto fahren können. Wir werden aber auf jeden Fall vor Ort sein, da dort ja auch unsere kaputte Motorhaube zu einem guten Zweck versteigert wird...

Als Ersteinatz habt ihr euch die Jännerrallye 2022 vorgenommen - nur: Was wäre denn, wenn das Auto früher fertig werden würde und ein Comeback im Rahmen der Rallylegend möglich wäre?

(lacht) Wenn wir tatsächlich früher fertig werden sollten, dann fahren wir natürlich in San Marino.

Es gab auch einmal Überlegungen, mit einer kleinen Showtruppe abseits von Nuller und ABC-Fahrzeugen direkt vor den ORM-Stars die Stimmung im Publikum anzuheizen...

Ganz genau! Mit ambitionierten Piloten könnte ich mir so etwas durchaus vorstellen - zumal historische Rallye Events gerade einen Boom erleben. Es geht, so scheint es, alles in diese Richtung...

Mit den neuen Fahrwerken ist man heute so schnell wie nie unterwegs - dennoch erhalten oft jene Piloten Standing Ovations, die mit historischen Autos ‚quer‘ unterwegs sind...

Das liegt auch daran, dass historsche Fahrzeuge wie der Audi quattro eigentlich gar nicht anders zu bewegen sind - selbst wenn du damit nicht auf Show, sondern auf Zeit fährst, sieht es einfach spektakulärer aus, weil die Fahrwerke damals bei Weitem nicht so perfekt waren und du hinter dem Lenkrad auch viel mehr korrigieren musstest...

Würde es dich reizen, einmal mit einem modernen Auto auf Zeit zu fahren?

Wenn es ein Sponsor bezahlen würde, würde ich ganz sicher nicht ablehnen. (lacht) Da müsste ich mich dann halt zusammenreißen. Die Erfahrung wäre sicher interessant.

Ungewöhnlich wäre es allemal - denn man kennt dich eigentlich nur quer aus dem Seitenfenster eines Audi quattro grinsend - umso größer wird die Freude beim Comeback sein...

(lach) Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, da kannnst du sicher sein. Jetzt gilt es, den Neuaufbau möglichst sorgfätig durchzuführen, denn auch im historischen Rallyesport ist die Sicherheit das höchste Gut.

In den kommenden Monaten wird man dich vornehmlich beim Autoaufbau antreffen können - geduldige Freundin?

(lacht) Nein, derzeit gar keine. Doch ich freue mich nun auf den Tag, an dem wir die Arbeit am neuen Auto fortsetzen können.

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