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W4 Rallye: Vorschau Nothdurfter

Lotusblüte unter Herbstzeitlosen

Mit Alois Nothdurfter und seinem Ford Lotus Cortina (beide Jahrgang 1965) feiern zwei echte Charakter-Idole die Rückkehr in den österreichischen Rallyesport. Die Rallye W4 ist dafür ein willkommener Anlass.

In einer Sache ist Alois Nothdurfter und seinem Copiloten Thomas Zuppardi bereits vor der Rallye W4 ein einsamer Rekord sicher: Sie nützen das mit Abstand älteste Auto im Feld. Was keinesfalls heißt, dass deswegen Langsamkeit angesagt sein wird: Der Ford Cortina in der Sport-Version mit dem Lotus-Zylinderkopf kam bereits in den Sechziger-Jahren auf Fahrleistungen, die andere Wagentypen erst viel später erreichten. Oder in ihrer ganzen Produktionszeit überhaupt nie.

Entsprechend war der Ford Lotus Cortina im Motorsport sehr erfolgreich. Waren es bei Tourenwagenrennen Fahrer wie Jim Clark oder John Whitmore, die den Ton angaben, so waren bei einigen berühmten Rallyes Größen wie Bengt Söderström oder Peter Hughes siegreich. Heute zählt das Auto zu den großen Klassikern des Motor- und Rallyesports. Und sorgt unverändert für viel Fahrspaß und Applaus beim Publikum.

Auch Alois Nothdurfter zählt zu den stolzen Besitzern eines solchen Rallye-Evergreens. Umso mehr deswegen, weil er damit in der Vergangenheit nicht nur bei diversen Wettbewerben hervorragend mit viel moderneren Konkurrenzfahrzeugen mithalten konnte. Er hat das Auto auch in seinen Einzelteilen zerlegt erworben und gleichsam von der Pike auf neu aufgebaut – Schraube für Schraube. Offiziell ist der Ford Lotus Cortina des Tirolers ein Baujahr 1965. In der Mitte der Neunziger Jahre indes erlebte es seine zweite Geburtsstunde…

In der Zwischenzeit ist Alois Nothdurfter einige Wettbewerbe mit dem „Uralt-Schinken“ gefahren, und das sehr erfolgreich. 1996 wurde er bei seinem ersten Antreten bei der ARBÖ-Steiermark-Rallye gleich Erster in der Historischen-Wertung, einen Beinahe-Sieg bei einem Salzburger Bergslalom gab es noch als Draufgabe. Regelmäßige Achtungserfolge bei heimischen Rallye-Veranstaltungen gab es vor Allem in den Jahren 2006 und 2007.

Nun, zum stilvollen ÖRM-Ausklang bei der Rallye W4 – und weil der sonst in der letzten Zeit meist eingesetzte Sierra Cosworth gerade reparaturbedürftig ist – darf der Cortina wieder einmal aus der Garage rollen. Da ist auch die hunderte Kilometer vom Heimort entfernte Region Hornerwald ein beliebtes Ausflugsziel. Oder eher ein gediegener Abenteuerurlaub. Hauptsache, man kann angasen und stilvoll anpendeln. Wofür sich die Schotterprüfungen in Gebieten wie St. Leonhard oder Manhartsberg bestens eignen.

Seine Qualitäten hat auch Thomas Zuppardi, ein Bayer mit teilweise italienischen Wurzeln, der sich für die Dienste als Copilot angeboten hat. Den gelernten Fräser, der selber auch Rallyes auf Alfa Romeo oder BMW fährt, hat Alois anläßlich der Rally Tuscan Rewind kennengelernt, als Alois‘ Sohn Markus teilgenommen hatte. Der 1969 geborene Rosenheimer ist 2018 bereits in Finnland mit Alois eine Rallye gefahren, als gerade sonst Niemand frei war. Die gemeinsame Erfahrung war so gut, daß man der Auffassung war: Das könnte man wieder einmal machen.

Nun ist die Gelegenheit wieder passend. Die Rallye-Freaks, die am 6. November als Besucher ins Waldviertel pilgern werden, dürfen sich über eine geniale Bereicherung freuen.

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