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Klassensieg trotz Zeitstrafe

Nach dem Sieg im Burgenland landete das Rallyeteam Schindelegger aus Eberweis/Heidenreichstein auch beim Start der historischen Staatsmeisterschaft im Rebenland ganz oben auf dem Treppchen; und das trotz Strafminute.

Bei perfektem Wetter fand letztes Wochenende der Start zur österreichischen Staatsmeisterschaft in Leutschach im Rebenland statt. Für das Rallyeteam Schindelegger war diese Rallye absolutes Neuland und so waren die Erwartungen an das Ergebnis des Vater-Sohn Gespanns zu Beginn noch sehr gezügelt.

Schon die Besichtigung zeigte sehr schnell, warum die Veranstaltung so beliebt bei Fahrern und Fans ist. Fast jede der unzähligen Kurven wurden geschnitten und damit wurde auch sehr viel an Splitt und Schotter auf die Strecken befördert. Vereinzelt fanden sich dann auch noch Strohballen als Streckenbegrenzung, welche die natürlichen Abhänge und Rebstöcke als potenziell fatale Endstationen ergänzten. Damit ergab sich für alle Piloten die Situation, dass es nur eine einzige Linie gab, die noch genug Grip bot. Was passiert, wenn man diese Linie verpasst, zeigten viele Unfälle, - auch schon auf den ersten Prüfungen.

Die erste Überraschung sollte schon die erste Wertungsprüfung bieten. Gesamtplatz 2 stand für das Rallyeteam Schindelegger auf der Zeitentabelle. Und gleich auf der zweiten Sonderprüfung der Schock: Der bis dahin Führende verabschiedete sich mit einem Überschlag. Lukas und Helmut wurden daher auf der Prüfung von der Feuerwehr gestoppt und bekamen eine faire Zeit zugewiesen.

Dann passierte aber gleich das Drama der Rallye für das Team. Bei der Zufahrt zum Regrouping bat der Streckenposten, die durch den Unfall entstandene Lücke zu schließen, um den Stau auf der Leutschacher Hauptstraße zu reduzieren. Das aber führte zum Überfahren einer gelben Tafel, die erst 40 Sekunden später hätte überfahren werden dürfen. Die Konsequenz: Eine ganze Strafminute und damit statt der Führung nur noch Platz 4.

Doch es waren kaum drei Prüfungen gefahren, und die Dämmerung sollte den Start der Aufholjagd markieren. Mit einiger Wut im Bauch über die überharte Strafentscheidung und einem festen Ziel im Visier, geigten ein entfesselnd fahrender Lukas und ein perfekt ansagender Helmut ordentlich auf. So gewann man auf den kommenden Prüfungen teils über 10 Sekunden pro Sonderprüfung, was auf den kurzen Nachtprüfungen einer echten Kampfansage gleich kam.

Am Ende der langen Nacht mit vier Sonderprüfungen im Dunkeln stand das Rallyeteam Schindelegger auf Platz 2 der Historischen ÖM mit nur mehr 24,7 Sekunden Rückstand auf Platz 1. Gegenüber der gesamten österreichischen Konkurrenz hatte man die komplette Minute bereits aufgeholt.

Schon diese Ausgangsposition für den zweiten Tag lag über allen Erwartungen, aber nachdem man so viele Bestzeiten aufstellen konnte, ging es mit voller Motivation auf die Mission „Wir holen uns den Sieg“. Am Samstagvormittag konnten die vielen Fans auf den Strecken bei einem packenden Schlagabtausch zwischen dem führendem italienischen BDA Escort und dem deutlich schwächer motorisierten Team Schindelegger mitfiebern.

Auf Sonderprüfung 13 leistete sich das italienische Team dann den entscheidenden Fehler. Sie trafen in einem der vielen Cuts einen Stein, der die Lenkung verbog. Damit einher ging ein Zeitverlust von über einer Minute.

Komplett befreit und mit 45 Sekunden Vorsprung ging es dann in die letzten drei Sonderprüfungen und der Powerstage, die zum Schluss wieder in der Nacht befahren wurde. Dort stellte Michael Kogler die Bestzeit auf und sicherte sich 3 Zusatzpunkte für die historische Staatsmeisterschaft. Doch auch das Rallyeteam Schindelegger sicherte sich mit dem zweiten Platz auf der Powerstage ebenfalls 2 Zusatzpunkte für die Meisterschaft.

Der überlegene Gesamtsieg in der historischen Staatsmeisterschaft trifft das Team vollkommen überraschend, hatte man sich im Vorfeld doch maximal Platz 3 zugetraut. Doch am Ende der Rallye standen 9 von 16 Sonderprüfungs-Bestzeiten in der Wertung, welche trotz Strafminute zu 45 Sekunden Vorsprung führten. Dass auch der Escort des Teams am Ende der Rallye ohne einen Kratzer im Ziel stand, rundete diese fast perfekte Rallye noch ab.

Während andere Teams nun sehr stressige 3 Wochen bis zur nächsten Runde der Staatsmeisterschaft im Lavanttal erleben werden, kann sich das Team Schindelegger auf Erholung und normale Servicearbeiten konzentrieren. Am 8. und 9. April wird in Wolfsberg der zweite Lauf zur österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft stattfinden und auch das Rallyeteam Schindelegger wird dort weiter um Punkte kämpfen.

Das ganze Team bedankt sich neben seinen Sponsoren vor allem bei den vielen Fans im Rebenland, denn die außergewöhnliche Stimmung rund um Leutschach war elektrisierend. Auch die Schulausflüge in den Servicepark am Freitag, bei denen sich die Kinder die Autos näher ansehen konnten und Autogrammkarten sammelten, zählt zu einer der vielen genialen Ideen, die die Rebenland Rallye zu etwas Besonderem machen.

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