
Rallye W4 2023: Vorschau #2 | 25.05.2023
Die Überflieger im Visier der Verfolger
Beim einzigen Schotter-Bewerb der diesjährigen, österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft führt sowohl bei den vier- als aus zweiradgetriebenen Klassen nur ein Weg zum Sieg. Man muss an den glasklaren Favoriten vorbei: Simon Wagner und Hermann Neubauer bei den 4WDs, Luca Waldherr bei den 2WDs. Zumindest die Junioren haben's "leichter". Der Tabellenführer lässt die W4 aus.
Sechs Läufe umfasst die Österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft 2023. Vier davon sind reine Asphalt-Rallyes, eine sollte auf Schnee stattfinden, wurde aber heuer aufgrund der fehlenden weißen Pracht ebenfalls „nur“ zur Asphalt-Show, und eine Rallye kann mit dem offiziellen Wunsch-Terrain jedes Rallye-Piloten mit Drift-Avancen und dadurch auch jedes zuschauenden Fans aufwarten – Schotter!
Kein Wunder also, dass unter den Teilnehmern bei der LKW FRIENDS on the Road Rallye W4 powered by MeinBezirk.at die Vorfreude auf den losen Untergrund unglaublich groß ist.
ORM
Man muss kein Prophet sein, um anhand der Nennliste vorherzusagen, dass der Sieg bei der heurige Rallye W4 wohl über Staatsmeister Simon Wagner oder Ex-Staatsmeister Hermann Neubauer führen wird. Die beiden Skoda-Piloten sind einfach das momentane Maß aller Dinge im heimischen Rallyesport. Und wissen das auch genauso, wie das ihrer Konkurrenz neidlos zur Kenntnis nimmt.
Simon Wagner: „Ich freue mich in erster Linie auf die Schotter-Rallye und finde es schade, dass es davon nur eine einzige in Österreich gibt. Zum anderen finde ich es gut, dass die W4 nicht wie sonst das Finale ist, sondern einmal im Sommer stattfindet. Als erstes Auto im Bewerb hat man auf dem extremen Waldviertler Rollschotter zwar einen kleinen Nachteil, aber das muss ich so hinnehmen. Im Lavanttal war Hermann ja am Ende vor mir, von da her wird es diesmal wieder eine knappe Geschichte werden.“
Hermann Neubauer: „Die Freude auf die Rallye W4 ist sehr groß. Nach meinem Wechsel von Ford auf Skoda bin ich, wie man zuletzt bei meinem Sieg in Kärnten gesehen hat, schon sehr gut ins neue Auto hineingewachsen. Ich bin selber neugierig, wie das Duell mit Simon auf Schotter aussieht.“
Herausforderer der beiden anerkannten Überflieger sind aus rotweißroter Sicht in erster Linie Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager im Skoda Fabia RS Rally2 sowie der ehemalige Champion Kris Rosenberger im VW Polo GTI Rally2.
Raimund Baumschlager: „Grundsätzlich freue ich mich richtig wieder einmal auf eine Schotter-Rallye, ist ja doch ein Zeitl her, dass ich im Waldviertel gefahren bin. Noch dazu zu einer anderen Jahreszeit, was sicher aus dem Cockpit heraus eine andere Optik ergibt. Ich werde versuchen, mich wieder nach vorne zu orientieren, muss jedoch auf meinen Ingenieur Walter Illmer verzichten, weil wir von BRR zur gleichen Zeit auch noch zwei Autos in Sardinien im Einsatz haben. Deswegen werde ich wohl selber ein bisschen nachdenken bzw. Telefon-Engineering betreiben müssen.“
Kris Rosenberger: „Die einzige Erwartung ist, viel Spaß auf Schotter zu haben. Ich denke, dass wir uns diesmal mehr in Richtung Top five orientieren werden als bei anderen Rallyes. Ansonsten bin ich einfach sehr glücklich, wieder einmal in Österreich auf Schotter fahren zu können, noch dazu zu einer warmen Jahreszeit und nicht bei Schlechtwetter im Herbst.“
In der stärksten Klasse sind im Waldviertel auch Bernhard Stitz (Ford Fiesta Rally2), Alexander Strobl (Ford Fiesta Rally2 Evo II) und Wolfgang Scherleithner (Citroen DS3 Rally2) am Start.
Aus dem ungarischen Nachbarland hat sich u. a. auch mit Blickpunkt internationaler Schottercup, zu dem die Rallye W4 auch zählt, Sasa Ollé und Tibor Toth (beide mit einem Skoda Fabia Rally2) angemeldet.
ORM-2WD
In der Klasse der zweirad-getriebenen Fahrzeuge kommt auf Topfavorit Luca Waldherr (Opel Corsa Rally4) harte Arbeit zu. Zum einen aus dem eigenen Waldherr-Motorsport-Team durch den jungen Steirer Fabian Zeiringer (Opel Corsa Rally4), der am letzten Wochenende beim ERC-Lauf in Polen bis zu seinem technischen Ausfall eine starke internationale Premiere feiern konnte. Weiters durch Roland Stengg (Opel Corsa Rally4), der bei der letzten Rallye W4 2021 seinen ersten 2WD- bzw. auch Junioren-Staatsmeistertitel perfekt machen konnte. Und letztendlich auch durch die Schottercup-fixierten unberechenbaren Ungarn Laszlo Berta, Csaba Viszlo und Vince Trencsenyi (alle Peugeot 208 Rally4).
ORM Junior
In Abwesenheit des Meisterschaftsführenden Luca Pröglhöf werden seine Verfolger Lucas und Raphael Dirnberger (beide Ford Fiesta ST) die Chance suchen, ihm näherzurücken. Dazu können auch Michael Kroneder (Suzuki Swift Sport) und Max Maier VW Golf 2 GTI) Punkte in der Junioren-Staatsmeisterschaft sammeln.
Österreichischer Rallye Cup der AMF
Im Titelrennen im Österreichischen Rallye Cup der AMF tummeln sich die meisten Starter im Waldviertel. Darunter sind schnelle Leute wie z. B. Christoph Zellhofer (Suzuki Swift ZMX), Markus Stockinger (Mazda 2 Proto), der explizit bei der W4-Rallye immer starke Ungar Attila Rongits (Mitsubishi Evo IX) oder der Deutsche Florian Auer (Mitsubishi Evo VIII). Auch auf den Ungarn Miklos Kazar (Mitsubishi Evo IX R4) wird man aufpassen müssen.
Österreichischer Rallye Cup 2000
Im Rallye Cup 2000 deutet alles auf einen Dreikampf zwischen den Brüdern Lukas und Raphael Dirnberger (beide Ford Fiesta ST) und dem VW-Golf-Piloten Michael Franz hin.
Historische Rallye-Staatsmeisterschaft
In der Historischen Rallye-Staatsmeisterschaft, wo sich der Gesamtführende Andreas Hulak nach seinem schweren Unfall im Lavanttal Gott sei Dank auf dem Weg der Besserung befindet, hat Titelverteidiger Lukas Schindelegger (Ford Escort RS2000) die Chance, sich an die Spitze zu setzen. Allerdings hat er z. B. mit dem Ex-Meister Johannes Huber (Porsche 911) und Alois Nothdurfter (Ford Lotus) prominente Konkurrenten um den Sieg im Waldviertel.
Historischer Rallye Cup
Der Oberösterreicher Günther Königseder im Lancia Delta Integrale könnte mit einem Sieg bei der W4 einen riesigen Schritt in Richtung Gesamtsieg im Historischen Rallye Cup 2023 machen.
Österreichische Rallye Trophy
Was für Günther Königseder im Historischen Cup gilt, gilt auch für Rudolf Leitner (Ford Fiesta Proto) in der heuer neu gegründeten Rallye Trophy für Piloten 50+.
Technische Daten und Zeitplan der Rallye 2023
Gesamtlänge der Rallye: 411,63 Kilometer
davon 13 Sonderprüfungen / 130,72 Kilometer
Kilometer Anteil auf Schotter: 82 % / 107,40 Kilometer
Kilometer Anteil auf Asphalt: 23 % / 23,32 Kilometer
Freitag, 2. Juni 2023
13.17 Uhr Start der Rallye aus der Servicezone MJP Arena, Fuglau
14.00 Uhr SP 1 Hengl Limberg 1 7,26 Kilometer
14.30 Uhr SP 2 Rundkurs Manhartsberg 1 18,28 Kilometer
15.20 Uhr Regrouping In bei Hengl Limberg
16.10 Uhr SP 3 Hengl Limberg 2 7,26 Kilometer
16.40 Uhr SP 4 Rundkurs Manhartsberg 2 18,28 Kilometer
17.47 Uhr Regrouping In MJP Arena Fuglau
19.45 Uhr SP 5 Super Special MJP Arena 1 2,38 Kilometer
19.52 Uhr Parc Ferme In MJP Arena Fuglau
Ende der 1. Etappe
Samstag, 3. Juni 2023
7.45 Uhr Start zur 2. Etappe aus der Servicezone MJP Arena, Fuglau
8.10 Uhr SP 6 GH Staar – Brenntenberg 1 12,65 Kilometer
8.50 Uhr SP 7 RK Weinbergdorf Schiltern 1 11,03 Kilometer
9.37 Uhr Regrouping In St. Leonhard
10.15 Uhr SP 8 GH Staar – Brenntenberg 2 12,65 Kilometer
10.55 Uhr SP 9 RK Weinbergdorf Schiltern 2 11,03 Kilometer
11.45 Uhr Regrouping In Fuglau
13.45 Uhr SP 10 Wegscheid 1 7,09 Kilometer
14.25 Uhr SP 11 Little Finnland 1 7,86 Kilometer
14.55 Uhr Regrouping In St. Leonhard
15.45 Uhr SP 12 Wegscheid 2 7,09 Kilometer
16.25 Uhr SP 13 Powerstage Little Finnland 2 7,86 Kilometer
16.49 Uhr Holding Zone In St. Leonhard
17.10 Uhr Ziel St. Leonhard, Ende der 2. Etappe und Ende der Rallye