RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Rallyeleiter Andreas Dinzinger Andreas Dinzinger ist Rallyeleiter der Rallye Zentraleuropa
ADAC Motorsport

Rallyeleiter Andreas Dinzinger: Alles bereit für die Rallye Zentraleuropa

Die Vorbereitungen für die Rallye Zentraleuropa vom 26. bis 29. Oktober laufen nach Plan: Rallye-Weltmeister 2023 könnte bereits in Passau auf den Thron steigen

Wenn die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) vom 26. bis 29. Oktober nach Bayern, Österreich und Tschechien kommt, dann laufen bei Rallyeleiter Andreas Dinzinger alle Fäden zusammen. Der Waidhofener ist Kopf eines internationalen Teams erfahrener Rallye-Organisatoren, welche die Premiere der Drei-Länder-Rallye geplant haben.

Über 300 Kiloemter werden die Piloten der WRC-Boliden umd Bestzeiten kämpfen und am Ende womöglich sogar ihren Weltmeister küren. Für die Veranstalter des vorletzten WM-Laufs 2023 wäre dies das Sahnehäubchen nach einem intensiven Planungs- und Organisationsmarathon. Im Interview gibt der Rallyeleiter einen Überblick über den Stand der Planungen und wirft einen Blick voraus auf die Veranstaltung.

Frage: "Herr Dinzinger, nach einer langen Vorbereitung geht es langsam in die entscheidende Phase bei der Rallye Zentraleuropa. Womit beschäftigt man sich als Rallyeleiter in diesen Tagen?"
Andreas Dinzinger: "Nachdem der organisatorische Rahmen schon länger steht, gehen wir jetzt daran, die Planungen zur Realität werden zu lassen."

"Aktuell werden die letzten Sportwarte auf ihre Positionen an der Strecke eingeteilt, noch einmal ausgebildet und auf die Besonderheiten einer WM-Rallye vorbereitet. Außerdem gehen wir daran, die Verteilung des Materials umzusetzen. Am Ende werden an den 18 Wertungsprüfungen gut 1.700 Marshals im Einsatz sein, die natürlich auch vom Absperrband bis zur Trillerpfeife und Kehrbesen viele Dinge griffbereit haben müssen, wenn es so weit ist."

Rund 1.700 Marshals im Einsatz

"Berücksichtigt man, dass inklusive der Helfer im Umfeld rund 2.400 Personen an den Wertungsprüfungen im Einsatz sind, kann man sich leicht vorstellen, dass wir auch rein logistisch vor einer ziemlichen Herausforderung stehen."

Frage: "Sind die Vorbereitungen im Zeitplan oder gibt es Änderungen gegenüber den ursprünglichen Ideen?"
Dinzinger: "Die wirklich wichtigen Punkte haben wir natürlich versucht so frühzeitig wie möglich abzuarbeiten. Dazu gehören etwa die notwendigen Genehmigungsverfahren, die allesamt erledigt oder in der finalen Phase sind."

"Auch bei den Strecken, der Materialplanungen und überhaupt bei allem was für eine Rallye auf WM-Niveau notwendig ist, liegen wir völlig im Plan. Die Einsatzplanung für die Sportwarte ist eine Mammutaufgabe, die wir aber bestmöglich lösen werden. Hier haben wir jedoch für die kommenden Jahre schon Verbesserungspotenziale erkannt."

"Abgesehen davon gibt es aber natürlich ständig Kleinigkeiten, die angepasst werden müssen - etwa, weil eingeplante Volunteers kurzfristig absagen müssen oder weil Gegebenheiten vor Ort sich verändern: Wir fahren ja durch eine landwirtschaftlich geprägte Region, in der sozusagen über Nacht schonmal ein neuer Stapel Holzstämme neben einer WP 'auftauchen' kann. Solche potenziellen Gefahrenstellen müssen dann noch einmal zusätzlich abgesichert werden - aber auch darauf sind wir natürlich eingerichtet."

Rallye als Zeichen für die Völkerverständigung

Frage: "Im Konzept der Rallye Zentraleuropa spielt die Route durch drei europäische Länder eine wichtige Rolle. Wie läuft die Zusammenarbeit in dem internationalen Team, das man dazu benötigt?"
Dinzinger: "Die Idee einer internationalen Rallye war von Beginn an Kern unseres Konzeptes und hat sofort Begeisterung ausgelöst. In der Praxis hat dieses Konzept Besonderheiten. Natürlich gibt es einerseits zusätzlichen Aufwand, weil wir zum Beispiel die unterschiedlichen Genehmigungsverfahren in drei europäischen Ländern beachten müssen."

"Aber wir bündeln natürlich auch die Kräfte erfahrener Rallye-Organisatoren und der schönsten Rallyerouten in den drei Regionen. Zudem bekennen wir uns mit dieser besonderen Organisationsform zur Idee der internationalen Kooperation - gerade in der heutigen Zeit wollen wir auch ein Signal aussenden, dass Freundschaft und Zusammenarbeit über Grenzen hinweg bereichernd sind."

Frage: "Um die vielen verschiedenen Wertungsprüfungen absolvieren zu können, ist sicherlich eine Kooperation mit zahlreichen Entscheidungsträgern notwendig?"
Dinzinger: "Ja! Und wir sind sehr glücklich darüber, dass wir fast überall auf offene Türen und offene Ohren gestoßen sind. Aber natürlich war das war ein langer und sehr, sehr aufwändiger Prozess, bis wir uns mit wirklich allen Verantwortlichen in Deutschland, Österreich und Tschechien verständigt hatten."

"Vom Ortsbürgermeister und Gemeinderat über die Bezirke und Landkreise bis hin auf Ebene der Bundesländer haben wir viele Gespräche geführt und mussten Genehmigungsverfahren absolvieren. Hinzu kommt natürlich die Zusammenarbeit mit den Ordnungsbehörden, Polizei, Feuerwehren, Hilfs- und Rettungsdiensten: Wir haben durch die Bank eine tolle Kooperation erfahren."

Frage: "Worauf können sich die Besucher bei der Rallye Zentraleuropa besonders freuen? Gibt es Besonderheiten, die die Gäste kennen sollten?"
Dinzinger: "Zunächst einmal auf wirklich anspruchsvolle Wertungsprüfungen, an denen wir die schönsten Punkte für die Zuschauer so eingerichtet haben, dass man dort von der Anfahrt und dem Parken bis zur Sicht auf die Action einen rundum gelungenen Rallyebesuch erleben kann."

"Für die Teams und Piloten wird es eine große Herausforderung, weil praktisch kein Pilot die Strecken vorher gefahren ist und es auch unterschiedliche Streckencharakteristiken in den drei Ländern gibt. Eine eigene Challenge kann auch das Wetter werden: Im späten Oktober kann es natürlich auch einmal nass und durch das Laub rutschig werden, was die Strecken noch selektiver macht. Ich freue mich auf den Kampf der besten Rallyepiloten der Welt."

Frage: "Und worauf freut man sich als Rallyeleiter?"
Dinzinger: "Für die Organisatoren bedeutet die Rallye Zentraleuropa, dass die WM vor der eigenen Haustüre fährt. Wir sind stolz darauf, unsere wunderschönen Landschaften in aller Welt zu zeigen, bieten den Start im weltberühmten Prag und den Servicepark im wunderschönen Passau. Nicht umsonst sind wir eine touristisch hervorragend erschlossene Ferienregion!"

"Zudem sind wir ja der vorletzte Lauf der WRC-Saison, und bei uns könnte schon der Rallye-Weltmeister gekürt werden. Das wäre für mich persönlich das Schönste."

Motorsport-Total.com

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Bericht ORM3/Junioren

Stengg gelingt Revanche, Dirnberger Junioren-Sieg

Roland Stengg beendet bei der Lavanttal-Rallye die Siegesserie des bisherigen Saison Dominators Marcel Neulinger und lässt damit seine knappe Niederlage aus dem Vorjahr vergessen. Lukas Dirnberger & Lukas Martinelli siegen 2025 erstmals bei den Junioren.

Lavanttal-Rallye: Bericht

Start-Ziel-Sieg für Simon Wagner

Der Topfavorit gewann die LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr – Wolfsberg nach den Jahren 2022 und 2024 zum dritten Mal / 50.000 Fans sorgten für ein einzigartiges Motorsport-Fest in Kärnten

Lavanttal-Rallye: Bilder Samstag

Die besten Bilder aus dem Lavanttal - Samstag

motorline.cc-Fotograf Daniel Fessl präsentiert seine besten Bilder von der LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr Wolfsberg.Hier die besten Bilder vom Samstag.

ARC Lavanttal: Bericht Baumschlager

Baumschlager & Zeltner: 2 x Sieg und P4 im Lavanttal 

Mit den Siegen in der TEC7 ORM-Trophy & der Austrian Rallye Trophy sowie P4 in der Gesamtwertung brachte die 47. Lavanttal Rallye für Raimund Baumschlager / Thomas Zeltner ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Lavanttal-Rallye: Rallye Radio

TEC7 ORM Lavanttal Rallye Radio: Einstiegszeiten

Michael Noir Trawniczek ist auch bei der 47. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr Wolfsberg 2025 wieder auf „Stimmenfang“ unterwegs. Die Einstiegszeiten.