Angst vor steigenden Kosten | 12.09.2024
Angst vor steigenden Kosten: Neue Sicherheitsrichtlinien für den Hybrid
WRC führt bei der Griechenland-Rallye neue Sensoren an der Hybrideinheit ein - Bei Crashs kann es für die Rally1-Teams teuer werden
Die Verantwortlichen der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) haben bei der Rallye Griechenland neue Sensoren an der Hybrid-Einheit der Rally1-Autos angebracht, die die Stärke von Crashs messen sollen. Da es klare Richtwerte gibt, wann eine Hybrideinheit nach einem Unfall repariert oder ausgetauscht werden muss, könnte es für die Teams nun teuer werden, denn bisher konnten die Ingenieure die Fehlermeldungen selbst zurücksetzen.
Das ist nun nicht mehr möglich, wenn die Sensoren Werte messen, die bestimmte Grenzwerte überschreiten. Ein Hybridaggregat darf nur dreimal mehr als 15 G und nur einmal mehr als 25 G aushalten. Werden diese Werte überschritten, muss der Hybrid zu Compact Dynamics geschickt werden. Dort wird er repariert, was Monate dauern kann.
Diese Regel gibt es schon seit der Einführung der Hybridantriebe im Jahr 2022, aber bisher wurden keine Messungen durchgeführt. Jetzt wird die Sicherheitsrichtlinie durchgesetzt, weil viele Einheiten Fehlermeldungen wegen der Krafteinwirkung ausgaben. Das sagt zumindest FIA-Straßensport-Direktor Andrew Wheatley.
Die Teams sehen sich nun gezwungen, eine teure Hybrideinheit als Ersatz zu kaufen, wenn die eingesetzte monatelang wegen Reparaturen ausfällt. In Finnland, so Wheatley, sei der Fehlercode einfach zurückgesetzt worden, egal was passiert sei. Dieses Verhalten der Ingenieure will der FIA-Direktor eindämmen. Deshalb gibt es jetzt klare Grenzen.
Wheatley weiß, wie aufwendig es ist, ein Hybridaggregat auf Schäden zu überprüfen. Das ist ein komplizierter Prozess und dauert entsprechend lange. Die Teams, so der FIA-Direktor, müssten nun entscheiden, welches Risiko sie eingehen wollen.
Laut Wheatley liegen aber viele Fehlermeldungen unter den Grenzwerten, sodass es kein Problem sei, den Hybrid weiter einzusetzen. Häufig sind Reifenschäden oder Schäden am Stoßdämpfer der Grund für die Meldungen.
Dennoch könnte es Konsequenzen geben: M-Sport soll sich aufgrund des Reglements entschieden haben, bei der Rallye Chile für Martin Sesks einen Ford Puma ohne Elektromotor einzusetzen. Allerdings könnte es noch weitere Änderungen an den Richtlinien geben, denn Wheatley spricht von einem Entwicklungsprozess. Die Entscheidung liegt jedoch auch beim Hersteller, der die Zuverlässigkeit seiner Teile kennt.