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WRC Rallye Italien 2024 Ott Tänak feierte mit 0,2 Sekunden Vorsprung seinen ersten Saisonsieg
Motorsport Images

WRC Rallye Italien 2024: Ogier-Drama beschert Tänak ersten Saisonsieg

Sebastien Ogier verpasst seinen fünften Rallye-Italien-Sieg nach Reifenschaden in der Powerstage - Sieg für Ott Tänak, Schadensbegrenzung für Thierry Neuville

Dramatisches Finish bei der Rallye Italien! Weil Sebastien Ogier auf der Powerstage einen Reifenschaden erleidet, verpasst der Toyota-Pilot in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2024 hauchdünn seinen dritten Triumph in Serie. Stattdessen feiert Ott Tänak (Hyundai) seinen ersten Saisonsieg.

Bis zur letzten der insgesamt 16 Wertungsprüfungen sah alles nach dem fünften Sieg bei der Rallye Italien für Ogier nach 2013, 2014, 2015 und zuletzt 2021 aus. Der Franzose war mit einem Vorsprung von 17,1 Sekunden auf Tänak in den Sonntag gegangen.

Zwar kam der Este bis zur Powerstage auf 6,2 Sekunden heran. Doch ohne den Reifenschaden hätte er Ogier wohl nicht mehr abgefangen. "Reifenschaden. Da kann ich nicht viel machen. Das ist nicht Rallye, es ist eher wie Cross-Country", zuckt Ogier die Schultern.

"So ist das Leben. Ich denke, wir hätten mehr verdient gehabt, aber wenigstens ist Ott auch eine sehr gute Rallye gefahren", zeigt er sich als guter Verlierer. Im Ziel fehlten ihm nach dem Reifenschaden lediglich 0,2 Sekunden auf Tänak.

Der glückliche Sieger Tänak hatte vor dem Sonntag selbst noch betont: "Die Rallye wurde gestern beendet, es macht keinen Unterschied mehr, heute geht es um andere Punkte. Der Sieg bei der Rallye ist nicht mehr wichtig." Trotzdem dürfte er sich über seinen ersten WM-Erfolg seit der Rallye Chile im Oktober 2023 freuen.

Starkes Neuville-Comeback nach Ausfall am Samstag

Die "Super-Sunday"-Wertung gewann am Ende allerdings sein Teamkollege und WM-Spitzenreiter Thierry Neuville. Der Belgier war am Samstag nach einem Unfall auf der dritten von acht Wertungsprüfungen des Tages (WP 8) auf Rang drei liegend ausgeschieden.

Er selbst erklärt dazu: "Ich habe in der Prüfung für den Bruchteil einer Sekunde die Konzentration verloren, und im Grunde habe ich erst gemerkt, dass es eine enge Kurve ist, als ich die Kurve sah. Es war zu spät, und ich merkte sofort, dass es schwierig werden würde, die Haarnadelkurve zu schaffen, und wir blieben im Graben stecken."

"Es war einfach eine Linkskurve über eine Kuppe, bei der ich am Morgen dachte, dass ich ein bisschen langsam war. Es blieb in meinem Kopf hängen, dass ich schneller fahren musste, und die nächste Kurve war gleich dahinter, und ich war immer noch am Beschleunigen. Ich habe mich nicht auf das konzentriert, was da kommt", so Neuville.

Am Sonntag gelang ihm bei seiner Rückkehr mit sieben Punkten in der Tageswertung und fünf weiteren Zählern für den Sieg in der Powerstage zumindest noch eine ordentliche Schadensbegrenzung. Der Belgier gewann drei der vier Tagesprüfungen, lediglich bei WP15 hatte Tänak die Nase vorne.

Nächstes schwieriges Wochenende: Macht sich Evans zu viel Druck?

Sein Fazit: "Wir haben den Job am Freitag und heute erledigt. Aber gestern war es nicht gut." In der WM liegt Neuville mit nun 122 Punkten weiterhin vorne. Sein Vorsprung ist allerdings wieder geschmolzen, denn sowohl Tänak als auch Elfyn Evans (je 104 Punkte) konnten den Rückstand verkleinern.

Für Evans war es nach einer enttäuschenden Rallye Portugal, wo er lediglich sechs WM-Zähler holte, mit Rang vier und 2:37.8 Minuten Rückstand auf Sieger Tänak erneut kein gutes Wochenende. Ein Reifenschaden am Freitag kostete ihn Zeit, aber er hatte ohnehin Mühe, mit seinem GR Yaris einen Rhythmus zu finden.

Toyotas WRC-Boss Jari-Matti Latvala erklärt: "Jeder weiß, dass er in der Lage ist, Events zu gewinnen. Er war so nah dran, die Meisterschaft zu gewinnen. Ich habe nur das Gefühl, dass er in letzter Zeit sich vielleicht ein bisschen zu viel Druck durch die Meisterschaft macht."

"Ich weiß von mir als Fahrer, dass man seine natürliche Fähigkeit zu fahren verliert, wenn man anfängt, darüber nachzudenken", berichtet Latvala, der daher im Hinblick auf die aktuelle Form von Evans vermutet: "Er denkt zu viel über die Situation in der Meisterschaft nach."

Mehrere Ausfälle: Sordo staubt letzten Podestplatz ab

Evans selbst gesteht: "Es war ein hartes Wochenende. Heute war es bei diesen Bedingungen besser. Es war nicht das Wochenende, das wir wollten." Der dritte und letzte Podestplatz ging derweil vor Evans an Dani Sordo.

Der Hyundai-Pilot staubte sich seinen ersten Besuch auf dem Treppchen in diesem Jahr mit einem Rückstand von 2:25.8 Minuten ab, weil unter anderem am Samstag Neuville und Takamoto Katsuta (Toyota) vor ihm liegend ausgeschieden waren.

Hinter Evans sortierte sich auf den Platz fünf mit deutlichem Abstand M-Sport-Ford-Pilot Gregoire Munster (+6:42.9 Minuten) ein. Teamkollege Adrien Fourmaux (+16:43.4) hatte ebenfalls ein verkorkstes Wochenende mit einem Reifenschaden, einem Problem mit der Lichtmaschine und einem Bremsproblem. Er wurde 15. und nahm lediglich drei WM-Punkte mit.

In der WRC2 holte Sami Pajari mit dem neuen Toyota GR Yaris Rally2 seinen ersten Saisonsieg und wurde Sechster in der Gesamtwertung. Der Führende der WRC2-Meisterschaft, Yohan Rossel (Citroen), erholte sich von einem Reifenschaden und wurde Siebter in der Gesamtwertung und Zweiter in der Klasse.

Weiter geht es in der Rallye-Weltmeisterschaft in vier Wochen in Polen. Vom 27. bis zum 30. Juni stehen 19 Prüfungen über insgesamt 304,10 Kilometer auf dem Plan. Die Rallye Polen steht in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2017 wieder im WM-Kalender.

Motorsport-Total.com

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