WRC-Reglement | 06.11.2024
WRC-Reglement: Hybrid-Abschaffung ab 2025 offenbar beschlossen
Die WRC-Kommission hat sich offenbar darauf geeinigt, ab 2025 in der Rallye-Weltmeisterschaft auf den Hybridantrieb in den Rally1-Autos zu verzichten
Die Hybrid-Ära in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) geht offenbar nach nur drei Jahren mit dem Ende der Saison 2024 zu Ende. Nach Informationen von Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, hat sich die WRC-Kommission des Automobil-Weltverbandes FIA am Dienstag (5. November 2024) darauf geeinigt, ab 2025 in den Rally1-Autos auf die Hybrideinheit zu verzichten.
Vorausgegangen war eine elektronische Abstimmung im Oktober 2024 im Vorfeld der Rallye Zentraleuropa. Eine offizielle Bestätigung der Entscheidung steht noch aus. Diese erfolgt voraussichtlich erst, wenn sie bei der nächsten Sitzung des Motorsport-Weltrats der FIA am 11. Dezember 2024 in Kigali formell abgesegnet wird.
Mit der Entscheidung geht eine monatelange Hängepartie in dieser Frage zu Ende. Im Februar 2024 hatte eine FIA-Arbeitsgruppe zunächst weitreichende Änderungen am Rally1-Reglement für die Saison 2025 vorgeschlagen, unter anderem den Verzicht auf Mildhybrid-Antriebe.
Doppelte Kehrtwende in Sachen Hybrid
Dies stieß jedoch auf deutlichen Widerstand der in der Rallye-WM engagierten Hersteller. Im Sommer 2024 wurde daher beschlossen, das aktuelle Rally1-Reglement inklusive Hybridantrieb bis einschließlich der Saison 2026 beizubehalten.
Die erneute Kehrtwende hängt nun vor allem mit einer neuen Wartungsvorschrift des Herstellers der Hybridantriebe zusammen, die seit der Akropolis-Rallye im September 2024 gilt. Dort hat der Hersteller Compact Dynamics festgelegt, dass die Hybrideinheit zur Überprüfung und Reparatur an den Hersteller geschickt werden muss, wenn sie entweder dreimal einer Aufprallkraft von mehr als 15g oder einmal einer Aufprallkraft von mehr als 25g ausgesetzt war.
Dieser erhöhte Wartungsaufwand ist für die Teams mit erheblichen Mehrkosten verbunden. M-Sport hatte argumentiert, dass mit diesem Mehraufwand ein wirtschaftlicher Betrieb der Rally1-Boliden nicht mehr möglich sei.
Alle Hersteller mit der Abschaffung einverstanden
"Wir würden sie [die Hybridantriebe] am liebsten abschaffen, weil wir sie nicht zu einem für M-Sport wirtschaftlichen Preis reparieren und betreiben können - wir reden hier von einigen Millionen Euro zusätzlich, und das ist etwas, womit wir nicht umgehen können", hatte Teamchef Richard Millener gegenüber Autosport erklärt.
Auch Toyota und Hyundai hatten sich in der Folge bereit erklärt, zum Wohle der Meisterschaft auf die ab der Saison 2022 eingeführten Hybridantriebe zu verzichten.