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Jännerrallye: Bericht E&S Motorsport
Foto: Daniel Fessl/Rallypics.at

Vielversprechende Premiere für E&S Motorsport

Mit der herausforderndsten Veranstaltung des Jahres, der Jännerrallye, begann für E&S Motorsport die Rennsaison. Der Einstand des Teams von Dominik Senegacnik verlief mit Klassensiegen für Simon und Johann Seiberl erfolgreich.

Weil die Jännerrallye auch als Vorbereitung für die Rallye Monte-Carlo dient, kamen neben nationalen Rallyeassen auch internationale Größen ins Mühlviertel, um sich mit den Einheimischen zu messen. Auf alle wartete in diesem Jahr die wohl schwierigste Jännerrallye seit langem. An jedem der drei Rallyetage waren die Straßenverhältnisse völlig anders: Nach Sonnenschein und zunächst nur leicht verschmutzten Asphaltstraßen kam mit dem Wintereinbruch mehr und mehr Regen, der schließlich in Schneefall überging.

Damit waren nicht nur die Piloten auf den 161 Wettbewerbskilometern gefordert, sondern auch die Ingenieure und Mechaniker im Servicepark. Für einen Spitzenplatz war es entscheidend, die jeweils richtigen Reifen aufzuziehen, das passende Setup einzustellen und die Autos in jedem der insgesamt sieben Servicestopps pünktlich aufzubereiten. E&S Motorsport setzte bei der Premiere gleich fünf Autos ein, die wie folgt abschnitten:

Youngster Simon Seiberl bestritt zum allerersten Mal eine Rallye mit dem Peugeot 208 Rally4 von E&S Motorsport. Für ihn und seinen Copiloten Florian Haderer konnte es kaum besser laufen: Die Mühlviertler waren auf 16 der 18 Prüfungen die Schnellsten und konnten die Jännerrallye mit einem Vorsprung von über vier Minuten auf den Nächstbesten überlegen gewinnen. „Auch wenn es teilweise sehr eisig war, hat es mir einen Riesenspaß gemacht. Der Peugeot 208 Rally4 ist ein richtiges Rennauto. Vor der Rallye hatten wir kein Ziel, außer das Auto kennenzulernen. Dass wir so dominieren, war doch sehr überraschend“, so Seiberl. Das Duo erbrachte damit auch den Beweis, dass es auch bei diesen schwierigen Bedingungen möglich ist, das ausschließlich über die Vorderräder angetriebene Fahrzeug mit Topzeiten über die Sonderprüfungen zu bewegen.

Beinahe wäre es in dieser Klasse sogar zu einem Doppelsieg für E&S Motorsport gekommen. Allerdings erwischte der Deutsche Josef Madl (mit Beifahrer Michael Gallistl) drei Prüfungen vor dem Ende einen Holzpflock, der unter einer Schneedecke versteckt war, und musste anschließend aufgeben.

Martin Roßgatterer erreichte die Zielrampe, wovon nach einem spektakulären Überschlag am Samstag nicht auszugehen war: „Wir hatten auf mehr Schnee gesetzt und lagen mit dieser Abstimmung daneben. Dann habe ich zusätzlich attackiert, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.“ Es zeigte sich, wie stabil der neue Citroën C3 Rally2 ist, denn Roßgatterer und sein Copilot Jürgen Heigl konnten weiterfahren. „Mein Dank gilt Dominik Senegacnik und seiner Crew, die auch in diesem für ein junges Team so schwierigen Moment ruhig geblieben sind. Niemand hat den Kopf hängen gelassen und jeder hat geschraubt, damit wir die Rallye doch noch zu Ende fahren können.“

Nach diesem Zeitverlust und einem weiteren Ausrutscher am Samstagnachmittag war allerdings keine Topplatzierung mehr zu erreichen: „Am Sonntag ging es darum, wieder Motivation zu finden und an die Leistungen vom Freitag anzuschließen, was gut gelungen ist.“ Die Rallye begann für den 36-Jährigen nämlich vielversprechend: Nach einer Sonderprüfungsbestzeit am Freitagabend in Lasberg lag der Wartberger nach dem ersten Rallyetag sogar auf dem zweiten Gesamtrang: „Wir haben gezeigt, dass wir an der Spitze der Staatsmeisterschaft mitfahren können.“

Einen weiteren Klassensieg konnte E&S Motorsport in der Klasse 7.1 bejubeln: Simon Seiberls Onkel Johann gewann bei seinem elften Start bei der Jännerrallye diese Wertung in einem von E&S Motorsport betreuten Mitsubishi Lancer Evo VI. Vor allem seine kontrollierte Fahrweise half dem 57-Jährigen bei diesen trickreichen Bedingungen zum Erfolg. „Man will immer mehr, vor allem wenn es an der eigenen Haustür vorbeigeht – da darf man es nicht übertreiben. Aber wir sind überaus zufrieden mit dem Ausgang!“

Gemischt fällt das Fazit des Topfahrers Jan ?erný (Beifahrer Ond?ej Kraj?a) aus, der wie schon im Vorjahr mit einem Opel Corsa Proto an den Start ging. Wie erwartet konnte er sich auf mehreren Prüfungen inmitten der stärkeren Rally2-Autos klassieren. Das beste Ergebnis gelang dem Tschechen im Schneefall der 13. Prüfung. ?erný: „Unser Opel Corsa ist ein Prototyp und wir entwickeln das Auto jedes Mal weiter. Kleinere technische Probleme und ein paar Reifenschäden haben uns leider zurückgeworfen. Das Auto ist gut, am Schnee hatten wir heute die sechstbeste Zeit.“

Die Rallye-Staatsmeisterschaft wird mit der Rebenland-Rallye am 15. und 16. März 2024 in der Steiermark fortgesetzt. E&S Motorsport wird auch dort wieder am Start sein.

Über E&S Motorsport:
Der Automobil-Händler und -Dienstleister E&S Motors aus Freistadt (Oberösterreich) bringt ab der Saison 2024 ein eigenes Motorsport-Team an den Start. Einsatzgebiete sind u.a. die österreichische Rallye-Meisterschaft und die Rallycross-Europameisterschaft. Kunden können dabei auf eine breite Palette an Fahrzeugen aus der Stellantis-Markenwelt zurückgreifen, darunter der Citroën C3 für die nationale Topklasse „Rally2“ mit einem fast 300-PS-starken 1,6-Liter-Vierzylinder-Motor und Allradantrieb. Für den Einstieg stehen Rally4-Autos von Peugeot und Opel mit Vorderradantrieb und über 200 PS zum Einsatz bereit.

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