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ARC, Vipavska Dolina: Bericht
Fotos: Marek Pleha

Maier/Maier führen nach Slowenien-Gastspiel in der ARC

Mit dem ARC-Sieg bei der Rally Vipavska Dolina konnten Max und Ben Maier in ihrem Serien-Fiesta die alleinige Tabellenführung erobern. Auf Platz zwei rangieren die Historik-Sieger Bernhard Hengl und Mika Wendl. Die spektakuläre Rally Vipavska Dolina konnte einmal mehr begeistern.

Einmal mehr kamen tausende Fans zur Rally Vipavska Dolina. Die slowenische Rallye zählte als zweiter Lauf und einziger Auslands-Event der Austrian Rallye Challenge. Die Rallye hinterließ auch bei den Teams der ARC wieder einen bleibenden Eindruck. Markus Steinbock etwa fuhr dort zum ersten Mal und zeigte sich begeistert: „Die Rallye ist ein Traum - das muss man einmal gesehen haben. Allein auf dem Rundkurs waren sicher zwischen 15.000 und 20.000 Zuschauer. Ich möchte diese Rallye im nächsten Jahr wieder fahren.“ Seine erste Rally Vipavska Dolina fuhr auch der Deutsche David Auer, der sich ebenfalls beeindruckt zeigte: „Die Leute dort sorgen für eine großartige Atmosphäre, die Strecken sind sensationell.“

Auch bei jenen Teams und Piloten, welche die Vipavska Dolina bereits kannten, wurde der Eindruck einmal mehr bestätigt. Eugen Friedl etwa schwärmt: „Die Rallye war wieder großartig. Etwa die SP Predmeja mit Tunnels wie bei der Rallye Monte Carlo oder die SP Zablje mit ihren legendären Bergab-Kehren durch die Weingärten. Dort gab es im Ziel eine tolle Gastfreundschaft, man hat uns dort sehr offenherzig begrüßt.“ Für Bernhard Hengl ist die Rally Vipavska Dolina „eine der schönsten Rallyes überhaupt - ich kann nur jedem raten, dort zu fahren…“

ARCP: Gaßner/Vrga schnellstes Challenge-Team im Gesamtklassement

Hinter dem slowenischen Allzeit-Dominator Rok Turk waren Hermann Gaßner senior und Natascha Vrga im Toyota Yaris GR auf Gesamtrang 20 das schnellste ARC-Team, das damit auch die ARCP für Produktionsfahrzeuge für sich entscheiden konnte.

Natascha Vrga war somit auch die schnellste Österreicherin im Endergebnis. Für Natascha war es die erste Rally Vipavska Dolina: „Hermann kannte die Rallye noch als Saturnus Rallye, für mich war es das erste Mal. Das Wetter war toll und die Stimmung bei dieser Rallye war mega - ich habe nicht erwartet, dass so viele Fans an den Strecken stehen werden. Die Prüfungen waren ziemlich rutschig, wir haben verschiedene Reifenmischungen ausprobiert und konnten auch am Fahrwerk Verbesserungen vornehmen. Mit den Zeiten waren wir zufrieden - wir fahren immer nur gegen die Uhr und nicht gegen andere…“

Doch es gab andere. So belegten Eugen Friedl und Andreas Schmiedberger in ihrem von Rallye ABST eingesetzten Mitsubishi Lancer Evo IX mit rund sieben Minuten Rückstand Platz zwei der ARCP. Friedl musste von Beginn an ein Handicap hinnehmen: „Unser Dogbox-Getriebe wurde noch nicht geliefert, daher mussten wir noch einmal mit dem Seriengetriebe fahren.“

Weil seine Tante Anna Willberger zeitlich verhindert war, setzte David Auer (Mitsubishi Lancer Evo VIII) auf Tamara Lutz als Copilotin - die in Österreich lebende Deutsche fuhr mit österreichischer Lizenz: „Wir haben super harmoniert und sehr schnell Fortschritte gemacht.“ Auf SP7 gelang Auer/Lutz sogar die ARCP-Bestzeit - doch dann passierte es: „Am Start der SP8 hat sich die Antriebswelle abgedreht - somit haben wir leider die Rallye vorzeitig beenden müssen.“

ART: Steinbock „wackelig“ mit vollen halben Punkten

Unbedingt ins Ziel kommen wollten Markus Steinbock und Harald Bachmayer in ihrem von Beginn an angeschlagenen Hyundai i20 R5. Und das kam so: „Wir sind gleich am ersten Tag auf dem Rundkurs mit dem Heck angeschlagen, sodass sich bei den Radschrauben die Gewinde herausgearbeitet haben. Leider hatten wir keinen Radträger dabei und haben daher die Schrauben stets nachgezogen, doch es war die ganze Zeit ein wackeliges Gefühl. Auf der letzten SP sind wir überhaupt nur noch drüber gerollt und haben es gerade noch über die Zielrampe geschafft.“ Immerhin konnten so als einziges ART-Team die halben vollen Punkte in der Austrian Rallye Trophy eingefahren werden.

ARC-Sieg und ARC-Führung für Max und Ben Maier

Schnellster österreichischer Pilot wurde Max Maier im Ford Fiesta ST - gemeinsam mit seinem Bruder Ben konnte er in dem serienmäßigen Fahrzeug auf Gesamtrang 29 den Sieg in der ARC feiern. „Fahrerisch hat alles gepasst. Natürlich freut mich unser ARC-Sieg und dass wir die schnellsten Österreicher waren. Es war sehr rutschig und wir haben verschiedene Setup-Einstellungen durchprobiert. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir uns um zehn Plätze vorarbeiten. Der Stadtkurs ging heuer in die andere Richtung, das war dann noch schöner als im Vorjahr, weil der Kurs damit schneller wurde. Doch es war sehr rutschig, man fuhr wie auf Eis. Wir hatten auch zwei Hoppalas beim Anbremsen, weil die Straßen sehr wellig und schwer einzuschätzen waren.“ Bei den Reifenentscheidungen hatten Maier/Maier ein „goldenes Händchen“, wie Max berichtet: „Unser Reifenpoker ging auf - wir haben eine Mischung ausprobiert, wo unsere Mitbewerber meinten, dass diese Mischung nicht funktionieren würde. Ich habe zwar einen bekannten ‚Telefonjoker‘, den ich um Rat fragen kann - doch das Meiste lerne ich, indem ich selber herum probiere. Wir schreiben auch nach jeder Prüfung auf, welche Reifen und Einstellungen wir gefahren sind und können so mittlerweile auf viele Erfahrungswerte zurückgreifen.“

Platz zwei der ARC belegten Bernhard Hengl/Mika Wendl in ihrem historischen Ford Escort Mk1 vor Jürgen Strondl/Richard Haberl im Peugeot 207 RC, die damit als einzige Teilnehmer den Klassensieg in der C3 einfahren konnten. Platz vier der ARC erging an ein weiteres historisches Team: Kurt Jabornig/Sabine Pailer im Peugeot 205 GTI. Karl Faist und Christian Schwarz belegten in ihrer Toyota Celica GTI den fünften Platz und holten damit als einzige Teilnehmer den Klassensieg in der C5. Gerald Hopf und Lukas Martinelli mussten ihren Opel Corsa OPC nach SP5 mit Defekt abstellen.

ARCH: Hengl/Wendl ließen es fliegen

Mit ihrem zweiten Platz in der ARC konnten Bernhard Hengl und Mika Wendl auch die ARCH und auch deren 2WD-Auszugswertung gewinnen. Was Hengl freut: „Wir konnten auch die gesamte historische Wertung und den Lauf zur Central European Zone für uns entscheiden. Unser Auto ist sehr sportlich bewegt worden, ohne ein Gebrechen - wobei die Vipavska Dolina bekannt dafür ist, dass sie die Autos dezimiert. Wir haben es richtig fliegen lassen, sind auch für die Leute quer gefahren.“

Platz zwei der ARCH sowie der 2WD-Auszugswertung der ARCH erging an das Kärntner Urgestein Kurt Jabornig und seine Copilotin Sabine Pailer im Peugeot 205 GTI.

Wertungen: Maier/Maier führen vor Hengl/Wendl

In der Punktetabelle der ARC führen Max und Ben Maier mit 78 Punkten vor Bernhard Hengl und Mika Wendl mit 62 Zählern. Auf Platz drei rangiert weiterhin Lukas Dirnberger mit 40 Punkten. Auch in der Juniorenwertung führt Lukas Dirnberger weiterhin mit 20 Zählern.

In der ARCP (Klasse C2) führen Hermann Gaßner senior (Copilotinnen Kathrin Thannhäuser und Natascha Vrga) mit 68 Punkten vor Eugen Friedl/Helmut Aigner mit 42 sowie Florian Auer/Elke Irlacher mit 33 Zählern.

In der Austrian Rallye Trophy (ART, Klasse C1) führen weiterhin Raimund Baumschlager und Thomas Zeltner mit 30 Punkten vor Markus Steinbock und Harald Bachmayer mit 18 sowie Gerold Neumayr und Christoph Karl mit 10,5 Punkten.

In der ARCH und auch der 2WD-Auszugswertung der ARCH führen Bernhard Hengl/Mika Wendl mit 40 Punkten vor Kurt Jabornig und Sabine Pailer mit 25,5 Zählern. Auf Platz drei und zugleich Platz eins der 4WD-Auszugswertung der ARCH liegen Günther Königseder und Lukas Holzer mit 20 Punkten.

Die nächste Runde der Austrian Rallye Challenge steigt im Rahmen der ET König Murtal Rallye am 30. und 31. Mai.

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