
WRC, Monte-Carlo: SP 17 | 26.01.2025
WRC Rallye Monte-Carlo 2025: Fourmaux holt auf - Showdown auf der Powerstage
Der Kampf um den Sieg bei der Rallye Monte-Carlo spitzt sich zu: Adrien Fourmaux durch mutige Reifenwahl plötzlich mit Chance auf den Sieg
Die Rallye Monte-Carlo, der Saisonauftakt zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2025, steuert auf ein spannendes Finale zu. Wechselhafte Wetterbedingungen und unterschiedliche Reifenwahlen verschärfen den Kampf um den Sieg, die Top 3 trennen vor der abschließenden Powerstage nur 22,2 Sekunden.
Toyota-Pilot Sebastien Ogier, der seinen zehnten Sieg in Monte Carlo anstrebt, konnte seine Führung auf den ersten beiden Wertungsprüfungen am Sonntag behaupten. Sein Vorsprung auf seinen Teamkollegen Elfyn Evans ist allerdings auf 18,1 Sekunden geschrumpft. Ebenfalls in Schlagdistanz liegt Hyundai-Pilot Adrien Fourmaux, der nur 22,2 Sekunden hinter Ogier liegt.
Entscheidend war am Sonntagmorgen die Reifenwahl. Die Straßen waren weniger vereist als von einigen Fahrern erwartet. Das spielte Fourmaux in die Karten, der sich für vier Slicks entschied, während Ogier und Evans nur zwei Slicks und vier Spike-Reifen dabei hatten und somit mit einer Mischbereifung unterwegs waren.
Das erwies sich auf der 17. Prüfung (Digne-les-Bains/Chaudon-Norante) als klarer Nachteil. Ogier verlor 23,9 Sekunden und damit die Hälfte seines Vorsprungs auf Fourmaux. Sollten die Bedingungen auf der Powerstage, die über den berühmten Col de Turini führt, ähnlich trocken sein, könnte Fourmaux Ogier noch abfangen und bei seinem Debüt für Hyundai seinen ersten WRC-Sieg einfahren.
Kampf um Platz vier: Rovanperä im Duell mit Tänak
Hyundai-Pilot Ott Tänak lag nach der 16. Prüfung kurzzeitig auf Rang drei, fiel aber nach Problemen mit Winterreifen auf der 17. Prüfung auf den vierten Platz zurück (+45,5 Sekunden).
Kalle Rovanperä (Toyota) wählte wie Fourmaux vier Supersoft- und zwei Winterreifen. Der Finne überstand die eisigen Passagen auf WP 16 und war auf WP 17 mit nur 4,5 Sekunden Rückstand der einzige Fahrer, der Fourmaux das Wasser reichen konnte. Damit liegt Rovanperä nur noch 3,1 Sekunden hinter Tänak und bleibt im Rennen um Platz vier.
Neuville profitiert von Ausfällen und verbessert sich
Titelverteidiger Thierry Neuville (Hyundai) verbesserte sich nach einer schwierigen Rallye vom achten auf den sechsten Rang (+5:28.4 Minuten). Er profitierte dabei von Ausfällen im Toyota-Lager: Takamoto Katsuta und Sami Pajari mussten nach Unfällen auf der extrem anspruchsvollen Wertungsprüfung 16 aufgeben.
Katsuta rutschte auf Platz sechs liegend nach 1,8 Kilometern von der Strecke. Zuschauer versuchten vergeblich, sein Fahrzeug zurück auf die Straße zu schieben. Kurz darauf kollidierte Pajari bei der Anfahrt auf eine Brücke mit der Betonbegrenzung, was zu einem schweren Unfall und dem sofortigen Ausfall führte. Fahrer und Copilot blieben unverletzt.
Auch M-Sport-Ford-Pilot Gregoire Munster schied auf WP 17 aus, als er eine Felswand touchierte und sich drehte. Joshua McErlean, M-Sport-Ford-Debütant in der Rally1-Kategorie, trotzte den schwierigen Bedingungen und liegt auf Rang sieben (+9:33,3 Minuten).
In der WRC2-Klasse führt weiterhin Yohan Rossel (Citroen), der auf Gesamtrang acht vor Nikolai Gryasin und Gus Greensmith (beide Skoda) liegt. Gryasin fiel nach einem Reifenschaden zurück.