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Tamas Turi gewinnt souverän, Beres am Podium!

Für das Tagai Racing Team nahm die Kosice-Rallye, der dritte Lauf zur ungarischen Meisterschaft, einen höchst unterschiedlichen Ausgang.

Daniel Fessl

Kosice liegt im äußersten Osten der Slowakei, nur rund 100 Kilometer sind es bis in die Ukraine, nach Ungarn sind es sogar nur 20 Kilometer. Und so zählt der Lauf auch zur ungarischen Rallyemeisterschaft, am vergangenen Wochenende gastierte die komplette ungarische Abordnung in der mit 240.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt der Slowakei.

Wie bei den ersten beiden Rallyes wurde auch rund um Kosice ausschließlich auf reinen Asphaltprüfungen gefahren. Von den elf World Rallye Cars, die regelmäßig in Ungarn am Start stehen, fehlte in Kosice nur Laszlo Vizin mit seinem Ford Focus WRC. Da die beiden besten slowakischen Piloten, Tibor Cserhalmi (Mitsubishi Evo VIII) und Jozef Beres (Subaru Impreza WRX STi), mit seriennahen Fahrzeugen antraten, war von vorneherein klar, dass der Sieger der Kosice-Rallye wohl aus der ungarischen WRC-Armada kommen dürfte. Weitere interessante Starter waren die beiden Suzuki Ignis S1600 des Polen Grzegorz Gryzb und des Tschechen Pavel Valousek.

Am späten Freitagnachmittag stand zunächst ein vier Kilometer langer Prolog im Stadtzentrum auf dem Programm, anschließend ging es ins Umland von Kosice, wo drei Sonderprüfungen je zwei Mal zu absolvieren waren. Der erste Teilnehmer wurde um 22:00 Uhr im Etappenziel zurückerwartet. Der schnellste auf besagter Super-Special war etwas überraschend „Asi“ Aschenbrenner im betagten Gruppe-A-Mitsubishi. Auf den folgenden drei Prüfungen war aber jeweils Tamas Turi im Skoda Octavia WRC nicht zu schlagen, der zur Zeit auf Asphalt wohl schnellste Ungar lag damit nach vier Sonderprüfungen fünf Sekunden vor Janos Toth im Peugeot 206 WRC, mit bereits 16 Sekunden Rückstand auf die Spitze belegte Tamas Tagai im zweiten Octavia WRC den dritten Zwischenrang. Der erste prominente Ausfall traf „Asi“, der seinen Mitsubishi auf der dritten SP mit technischen Problemen abstellen musste. Auf den folgenden drei Sonderprüfungen gab es drei verschiedene Bestzeithalter: Zunächst setzte Janos Toth seine erste und zugleich leider auch letzte Bestzeit, denn auf SP 6 kam Toth von der Strasse ab und musste die Rallye beenden. Schnellster auf SP 6 war einmal mehr Turi, und auf der abschließenden siebenten Prüfung war Csaba Spitzmüller im Toyota Corolla WRC um 1,7 Sekunden schneller als Turi.

Damit gab es nach dem ersten Tag eine Skoda-Doppelführung, Turi lag beruhigende 32 Sekunden vor Tagai im Doppelreiter-Octavia-WRC, Dritter war Spitzmüller vor einem sehr unauffällig agierenden Balazs Benik im Ford Focus, sehr guter Fünfter war Dark-Dog-Pilot Krisztian Hideg im Gruppe-A-Mitsubishi. In der Gruppe N gaben die einheimischen slowakischen Fahrer eindeutig den Ton an, Jozef Beres lag auf Gesamtrang acht, nur zwei Sekunden vor Tibor Cserhalmi.

Am Samstag waren noch einmal sechs Sonderprüfungen mit einer Gesamtdistanz von 73 Kilometern zu bewältigen. Und die zweite Etappe begann so, wie der Freitag endete: Mit einer Bestzeit von Csaba Spitzmüller. Auf der folgenden, neunten SP, war wieder Turi das Maß der Dinge, auf SP 10 folgte die erste Bestzeit von Ford-Pilot Norbert Herczig, der nach einem Ausrutscher am Freitag fünf Minuten verlor und nun auf dem Weg von Platz 100 (!) nach vorne war. Tagai verlor auf der zehnten Prüfung 20 Sekunden und damit den zweiten Platz an Spitzmüller, weiterhin klar in Führung lag Turi, der sich fortan darauf konzentrierte, den Abstand zu Spitzmüller zu kontrollieren. Nach dem letzten Service versuchte Tagai, den soeben verlorenen zweiten Platz von Spitzmüller zurückzuholen. Dies schien auch zu gelingen, er war auf SP 11 um 5,5 Sekunden schneller als Spitzmüller und reduzierte den Rückstand auf den Toyota Piloten auf nur mehr sieben Sekunden. Auf der vorletzten Prüfung riskierte Tagai aber zuviel und fabrizierte einen kapitalen Abflug, bei dem er und sein Co-Pilot Robert Tagai Gott sei Dank unverletzt blieben – was man vom Octavia WRC leider nicht behaupten konnte… Ob dieses Auto in zwei Wochen zur Castrol-Rallye wieder fahrbereit sein wird, ist mehr als fraglich… Noch zwei weitere World Rallye Cars strandeten auf dieser Prüfung: Robert Butor, der hinter Benik auf dem sechsten Platz lag, musste seinen Octavia mit technischen Problemen abstellen und Daniel Holczer, der mit seinem Toyota Corolla WRC während der ganzen Rallye allerdings nie in Erscheinung trat und auf dem 17. Platz lag, parkte seinen Boliden unweit jener Stelle, an der Tagai abflog, in einem Graben. Die Bestzeit auf dieser ereignisreichen vorletzten SP markierte einmal mehr Tamas Turi, der mit beruhigenden 32 Sekunden Vorsprung in die letzte Sonderprüfung startete. Und da änderte sich auch nichts Entscheidendes mehr.

Norbert Herczig holte sich seine zweite Bestzeit, im Klassement konnte er am Ende von Platz 100 bis auf den 9.Rang vorfahren! Unmittelbar vor Herczig beendete Gryzb als bester Vertreter der S1600-Kategorie die Rallye auf Rang acht. Dark-Dog-Pilot Krisztian Hideg feierte mit Platz sieben seinen zweiten A8-Sieg in Folge und übernahm damit auch die Meisterschaftsführung. Balazs Benik wurde nach einer von zahlreichen technischen Problemen gekennzeichneten Rallye glanzloser Sechster. Begünstigt durch die vielen Ausfälle gegen Ende der Rallye belegte Tibor Cserhalmi im OMV gesponserten Mitsubishi Evo VIII Rang fünf und den zweiten Platz in der Gruppe N, Vierter wurde nach einer diesmal problemlosen Rallye Ferenc Kiss im Hyundai Accent WRC.

Damit zu den Podiumsplätzen: Vielumjubelter Gesamtdritter und damit auch Sieger in der Gruppe N wurde Jozef Beres jun. im Subaru, der Lokalmatador (Beres lebt in Kosice) konnte seinen Heimvorteil perfekt nutzen und ließ einige WRC hinter sich. Mit Platz zwei feierte Csaba Spitzmüller sein bisher bestes Resultat im Corolla WRC, der überlegene Sieger hieß aber Tamas Turi, der schlussendlich mit 42 Sekunden Vorsprung einen souveränen Sieg feierte!

In der Meisterschaft konnte Benik trotz seiner eher bescheidenen Vorstellung die Führung behaupten, erster Verfolger Beniks ist nach seinem Sieg in der Slowakei Tamas Turi. Für den nächsten Lauf werden die Karten neu gemischt, erstmals in der Saison 2005 geht es am 24. und 25. Juni rund um Szombathely (Steinamanger) auf losem Untergrund zur Sache! Für Rallyefans aus Ostösterreich bietet sich ein kurzer Trip über die Grenze an, erstmals findet die Savaria-Rallye dieses Jahr nicht am selben Wochenende wie die Castrol-Rallye in Althofen statt – und die schnellen, sandigen Schotterpisten sind teilweise keine 20 Kilometer von der Österreichischen Grenze entfernt! Eine ausführliche Vorschau auf die Savaria-Rallye gibt’s natürlich rechtzeitig auf Motorline.cc!

Endergebnis:

1. Túri/Kerék, Škoda Octavia WRC 01:17:08.3 Stunden
2 Spitzmüller/Kazár, Toyota Corolla WRC + 00:00:42.7 Sekunden
3. Béreš/Starý, Subaru Impreza Sti (1. N4) + 00:02:48.5 Minuten
4. Kiss/Penderik, Hyundai Accent WRC + 00:03:02.4
5. Cserhalmi/Krajňák, Mitsubishi EVO VIII (2. N4) + 00:03:15.1
6. Benik/Vinoczai, Ford Focus WRC + 00:03:22.2
7. Hideg/Szenner, Mitsubishi EVO VI (1. A8) + 00:04:36.3
8. Grzyb/Mazur, Suzuki Ignis S1600 (1. A6) + 00:05:46.6
9. Herczig/Tóth, Ford Focus WRC + 00:05:49.3
10. Botka/Mihalik, Mitsubishi EVO VI (3. N4) + 00:06:17.2

Meisterschaftsstand (nach 3 von 8 Rallies):

1. Balasz Benik 45 Punkte
2. Tamas Turi 32
3. Csaba Spitzmüller 21
4. Janos Toth 20
5. Robert Butor 19
6. Krisztian Hideg 18

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