RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
ERC: Estland-Rallye

Tänak eine Klasse für sich

Ott Tänak gewinnt acht von neun Prüfungen des heutigen Tages und baut seinen Vorsprung auf Timmu Körge und Alexej Lukjanuk weiter aus.

Foto: ERC

Lokalmatador Ott Tänak hat der ersten Etappe der Estland-Rallye, dem siebten Lauf der Europameisterschaft, in eindrucksvoller Manier seinen Stempel aufgedrückt. Tänäk, der zuletzt in Polen die WRC2-Wertung gewonnen hat, stellte in acht von neun Prüfungen die Bestzeit auf und baute sich einen Vorsprung von 44,2 Sekunden auf seinen Teamkollegen Timmu Körge auf. Tänak und Körge fahren jeweils einen Ford Fiesta R5, die von Ex-WRC-Fahrer Markko Märtin eingesetzt werden.

Platz drei hält überraschend der Russe Alexej Lukjanuk mit einem Mitsubishi Lancer Evo X. Die beiden Skoda-Fahrer Esapekka Lappi und Sepp Wiegand beendeten die erste Etappe auf den Positionen fünf und sechs. Die acht Schotterprüfungen des Tages waren klar das Terrain von Tänak. Der Este baute sich mit Bestzeiten in den ersten vier SPs einen Vorsprung auf. Nach einer Service-Pause musste er sich in SP5 hauchdünn Lukjanuk geschlagen geben.

Anschließend entschied Tänak wieder die Prüfungen sechs bis acht für sich. Zum Abschluss des Tages wurde noch eine kurze Superspecial auf Asphalt in der Stadt Tartu gefahren. Auch vor tausenden Fans war Tänak der Schnellste. "Es war heute überraschend gut. Ich habe nicht erwartet, dass ich nach dem ersten Tag einen so großen Vorsprung habe", sagt der 26-Jährige. "Ich bin sehr zufrieden."

Allerdings trat vor der abschließenden Superspecial ein kleines technisches Problem auf. "Ich hatte jetzt ein Alarmsignal für den Benzindruck. Ich muss nachsehen, was das Problem ist", rätselt Tänak. Dennoch führt er souverän vor Körge, der Lukjanuk im Nacken sitzen hat. Der Russe hat als Dritter lediglich 3,2 Sekunden Rückstand auf Körge. Damit führt Lukjanuk auch den Production-Cup an.

Bei den schnellen Abschnitten profitieren die Mitsubishi-Fahrer von der Höchstgeschwindigkeit im Vergleich zu den R5- und S2000-Autos. "Es ist unglaublich! Die Prüfungen sind verrückt, aber das ist auch unsere Pace", jubelt Lukjanuk über seine Leistung. "Wir sind in einem großen Duell und setzten alle unter Druck - inklusive uns." Platz vier im Gesamtklassement und Rang zwei im Production Cup hält Rainer Aus (Mitsubishi Lancer Evo IX).

Somit sind drei Esten unter den ersten vier Positionen zu finden. Erst dahinter folgten die beiden Skoda Fabia Super 2000. Auf den schnellen Schotterstraßen verlor EM-Spitzenreiter Lappi kontinuierlich Zeit. Da die ersten vier Fahrer im Titelkampf keine Rolle spielen, fuhr der Finne auf Sicherheit und schnitt die Kurven nicht aggressiv. Deshalb wuchs sein Rückstand auf Tänak auf 1:25,9 Minuten an.

"Bezüglich der Meisterschaft ist die Situation okay, aber ich muss mehr Punkte sammeln. Diese Jungs fahren so schnell, es ist unmöglich sie einzuholen", meint Lappi. "Es war ein frustrierender Tag für uns, aber wir müssen dieses Tempo beibehalten. Vielleicht passiert vor uns etwas. Auch Wiegand liegt nach Tag eins bereits 1:48,7 Minuten zurück. Der Deutsche musste erst Vertrauen zu den schnellen Straßen finden. Zudem verfeinerte Wiegand die Abstimmung, die zunächst zu weich eingestellt war, in den Service-Pausen.
Die S2000-Fahrer verloren in den schnellen Abschnitten viel Zeit, weil sie oft in den Begrenzer kamen. Hinter dem Skoda-Duo rundeten Karl Kruuda, Siim Plangi (beide Peugeot 208 T16), Roland Murakas (Mitsubishi Lancer Evo X) und Sebastien Chardonnet (Citroen DS3 R5) die Top 10 ab. Chardonnet startete SP9 aufgrund eines Reifenschadens auf der Verbindungsstrecke mit Verspätung. Sander Parn (Ford Fiesta R2) führt souverän die 2WD-Wertung an. Am Samstag geht die Rallye mit sechs weiteren Prüfungen zu Ende.

Gesamtwertung nach 9 von 15 Prüfungen (Top 10):
01. Ott Tänak (Ford Fiesta R5) - 58:17.1 Minuten
02. Timmu Körge (Ford Fiesta R5) +44,2 Sekunden
03. Alexej Lukjanuk (Mitsubishi Lancer Evo X) +47,4
04. Rainer Aus (Mitsubishi Lancer Evo IX) +1:07,0 Minuten
05. Esapekka Lappi (Skoda Fabia S2000) +1:25,9
06. Sepp Wiegand (Skoda Fabia S2000) +1:48,7
07. Karl Kruuda (Peugeot 208 T16) +1:56,1
08. Siim Plangi (Peugeot 208 T16) +2:01,7
09. Roland Murakas (Mitsubishi Lancer Evo X) +2:05,7
10. Sebastien Chardonnet (Citroen DS3 R5) +2:06,7

News aus anderen Motorline-Channels:

ERC: Estland-Rallye

- special features -

Weitere Artikel:

Neunter WM-Titel und dann?

Ogier enthüllt seinen WRC-Plan für 2026

Sebastien Ogier spricht offen über seine Zukunft nach WM-Titel Nummer neun - Seine Entscheidung für 2026 fällt klar aus - Familienzeit gewinnt an Bedeutung.

Zwei Weltmeister sagen ade

Rovanperä und Tänak über ihre Zukunft

Zwei Rallye-Weltmeister verabschieden sich - Kalle Rovanpera richtet den Blick auf den Formelsport - Tanak spricht über Belastung und kritisiert die WRC-Organisation

Toyota belebt einen Klassiker neu: Der GR Corolla RC2 soll die US-Rallyemeisterschaft erobern - Entwickelt wurde der Bolide von erfahrenen Testfahrern

Verpflichtung bei Dacia

Loeb vorerst nicht in der WRC

Sebastien Loeb lässt die WRC-Zukunft offen, sieht aber aktuell keine Chance auf ein Comeback: Vor allem seine Verpflichtung bei Dacia steht im Weg

Jännerrallye: Vorschau Roßgatterer & Wurm

Neues Mühlviertler Dream-Team

Neues Mühlviertler Dream-Team für die Jännerrallye 2026: Martin Roßgatterer und Manuel Wurm starten mit zwei identen Renault Clio Rally3.

AMF neu goes Sport Austria

Kommt der große Fördergeldregen?

Mit einem neu gegründeten Verein will die AMF endlich Vollmitglied bei Sport Austria werden. Wie stehen die Chancen? Welche Möglichkeiten eröffnen sich? Wir haben nachgefragt…