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E-Rallyeautos schon ab 2021 im Bewerb?
Foto: ÖAMTC

E-Rallyeautos schon ab 2021 im Bewerb?

Derzeit arbeitet der Technische Koordinator der AMF. Philip Lueger am Rallye-Reglement für 2021. Elektro-Rallyeautos sollen starten dürfen - auch im Bewerb?

Noir Trawniczek

Nichts ist zurzeit umstrittener als der elektrische Rallyesport - viele Puristen befürchten, man wolle den kompletten Rallyesport elektrifizieren. Was jedoch nicht der Fall ist - auch im Straßenverkehr wäre eine solche komplette Umstellung allein aus Ressourcengründen gar nicht möglich. Es geht also lediglich um eine Ergänzung des Angebots - gemäß der Philosophie gestandener Rallyefreaks „Es soll bitte alles fahren, was vier Räder hat“. Allerdings gibt es bei E-Rallye auch Ängste und Vorbehalte. Diese abzubauen und ein Rallye-Reglement zu erstellen, dass künftig die Teilnahme von E-Rallyeautos in Österreich (schätzomativ zurzeit zwischen 2 und 5 Autos) ermöglicht.

Philip Lueger ist Technischer Koordinator der AMF, arbeitet am Reglement für 2021 und hat sich bereits umfassend mit dem Thema Elektro auseinandergesetzt: „Wir setzen da auf Information und Aufklärung. Natürlich steht die elektrische Sicherheit im Vordergrund. Unser Leitfaden ist das Reglement der FIA, Anhang J, Artikel 253 und auch die für den Straßenverkehr geltende Verordnung ECE R100 - da stehen alle Dinge drinnen, die elektrische Autos betreffen. Umso mehr man die Geräte den Menschen zeigt und ihnen erklärt, worauf es dabei ankommt, umso offener ist der Umgang damit und umso mehr klassische Ängste werden abgebaut. Wir setzen bei unseren Mitarbeitern auf den Faktor Schulung, wir waren zum Beispiel bei einem Vortrag für Formel 1-Scrutineering, es geht um grundlegende Dinge: Worauf muss man achten? Was sagt uns die Warnlampe? Im Rallycross-Sport sind wir gerade dabei, diese Angst zu nehmen. Natürlich sind Rallye und Rallycross völlig unterschiedliche Welten - aber wir müssen diesen Schritt in die Zukunft schaffen! Wir haben in Österreich mit Kreisel Electric und Stard zwei Pionierbetriebe - hier nicht mitzugehen, wäre wie ein Eigentor. Wir müssen als Motorsport positive Zeichen geben. Motorsport war schon immer auch dafür da, Neues mitzuentwickeln. Wenn wir uns bei so einer Entwicklung wie der E-Mobilität verstecken würden, wäre das kontraproduktv für den Erhalt des Bestehenden. Motorsport soll ein gesunder Mischmasch aus verschiedenen Technologien sein.“

“Sicherheit muss stimmen“

Philipp Kreisel möchte mit dem gemeinsam mit Baumschlager Rallye Racing entwickelten Fabia REX bei der Jännerrallye 2021 starten. Nur: Wird das Reglement bereits eine Teilnahme im Bewerb ermöglichen? Philip Lueger sagt: „Das kann ich derzeit noch nicht sagen. Es schwebt in der Luft - ich möchte das Thema gemeinsam mit der Rallyekommission angehen. Es ist sensationell, dass wir Firmen wie Kreisel und Stard in Österreich haben, die auch international Standards setzen. Nur wollen wir das Thema mit Bedacht angehen - es ist immer noch absolutes Neuland im Rallyesport. Uns fehlen noch die Erfahrungen im Ablauf einer Rallye und es muss sicherheitstechnisch zu hundert Prozent stimmen.“

So könnte es sein, dass sich die AMF zu einer Art Testjahr entscheidet, um bei Vorausautoeinsätzen die fehlenden Erfahrungen zu machen und ab 2022 die Teilnahme im Bewerb zu ermöglichen: „Wir sind da noch am Verifizieren ob wir die Teilnahme gleich ermöglichen oder ein Testjahr mit Vorausautoeinsätzen einlegen - wir wollen das gemeinsam mit der Kommission erarbeiten. Wir sind jedenfalls sehr offen bei dem Thema, ich persönlich finde es lässig - zumal es als Ergänzung vorgesehen ist und positive Signale an die Wirtschaft wichtig sind.“

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