
Rallye-ÖM: Bosch-Rallye | 23.05.2003
Kurz vor dem Ziel war's vorbei
Für das Duo Kilga/Bayer lief es immer besser, bis Schotter und ein Gartenzaun ihrer Rallye ein jähes Ende bereiteten.
Vergangenes Wochenende machte der Rallyetross bei der Bosch-Rallye in Pinggau/Hartberg Station.
Am Start auch wieder Dany Bayer, die, wie gewohnt, das Gebetsbuch für Michael Kilga las.
Hochmotiviert nahmen die Mitterbergerin und der Wiener Unfallchirurg den fünften Lauf zur Rallye-Staatsmeisterschaft in Angriff.
Am Freitag waren 6 Sonderprüfungen zu absolvieren. Zwei davon in den späten Abendstunden, teils auf Schotterstrecken. Bereits nach dem ersten Veranstaltungstag stellte sich heraus, dass man das bisher erlernte Wissen (für Kilga war es erst die vierte Rallye) in die Tat umsetzte.
Die Zufriedenheit im Cockpit war zu spüren und auch an den SP-Zeiten erkannte man, dass sich Michael und Dany deutlich verbessert hatten. Nach dem ersten Tag lag man am 4. Platz der Fiat Stilo Trofeo-Wertung.
Ebenso vielversprechend begann auch der Samstag. Aufgrund des schönen Wetters hatte man es mit der Reifenwahl nicht schwer. Die Waldpassagen, die in den Morgenstunden teils noch schmierig waren, wurden zwar mit Vorsicht absolviert, doch konnte auf den restlichen Streckenabschnitten wieder Zeit gut gemacht werden.
Auf SP 11, dem für Fans so beliebten Pinggauer-Rundkurs, gab es in der ersten Runde einen Dreher, der zwar Zeit kostete, aber nicht weiter schlimm war. In der zweiten Runde steckte das Duo „geduldig“ hinter einem anderen Team, ehe nach eineinhalb Kilometern endlich überholt werden konnte – das ergab noch immer Platz vier in der Fiat Stilo Trofeowertung.
Auf der anschließenden SP 12, Baumgarten II (die längste Wertungsprüfung dieser Rallye), kam drei Kilometer nach dem Start das Aus für Kilga/Bayer:
In einer „L3“-Kurve (Bezeichnung einer mittleren 90-Grad-Kurve) war von den vorigen Teams bereits soviel Splitt „herausgecuttet“ worden, dass der Stilo über alle vier Räder wegrutschte und durch eine Gartenmauer in einem Vorgarten landete.
Den Gartenzaun hatte schon einer der Wagen zuvor „weggeputzt“, sodass der Fiat zwar weitgehend unbeschadet davonkam (ein vorderer, rechter verbogener Querlenker und ein kaputter Reifen), doch die Lage war trotzdem aussichtslos.
Keine Chance, dass das Fahrzeug über die Mauer wieder zurück auf die Straße zu bringen gewesen wäre. Somit war die Veranstaltung für Michael und Dany, die bei dem „Abflug“ unverletzt blieben, beendet.
Die Beiden konnten den Rest der Rallye nur mehr als Zuschauer mitverfolgen und abwarten, bis die Streckensperre aufgehoben wurde, damit die Servicecrew einfahren durfte. Mit Hilfe der Mechaniker konnte der Wagen schließlich aus seiner misslichen Lage befreit und abtransportiert werden.
Durch den Ausfall ist das Team Kilga/Bayer auf den fünften Platz der Trofeo-Wertung zurückgefallen. „Zehn Trofeo-Punkte so kurz vor dem Ziel zu verlieren schmerzt schon sehr“, waren sich Michael und Daniela einig. Man hofft allerdings, bei der Castrol-Rallye in St.Veit/Althofen in Kärnten (13./14.06.2003) wieder Punkte sammeln zu können.