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Rallye-ÖM: Castrol-Rallye

Spannung in der Diesel-Klasse

Im zweiten Teil unserer ausführlichen Vorschau auf die Castrol-Rallye dreht sich alles um die Dieselklasse und den Rest des Rallye-Feldes.

Manfred Wolf

Diesel

„Bitte keine technischen Defekte mehr“ – so lautet wohl das meistgebrauchte Stossgebet der VW-Rallye-Team-Truppe in letzter Zeit. Die Mannschaft wurde bei den letzten Rallyes arg gebeutelt, nach tadellosen fahrerischen Leistungen musste sowohl Andreas Waldherr als auch Newcomer Christian Lippitsch das Golf IV KitCar mit Technik-Defekt vorzeitig abstellen.

Für Andreas Waldherr könnte diese Tatsache noch gröbere Folgen haben. Nicht nur, dass er viele Punkte für die Dieselpokal-Gesamtwertung verloren hat, jetzt muss er sogar noch um seine Teilnahme in Kärnten bangen.

Sein neuer, dringend benötigter Motor lungert noch in Belgien herum, ob bis zum Start der Rallye am Freitag in Straßburg alles fertig ist, ist noch äußerst ungewiss. Andi Waldherr: „Das ist natürlich eine schwierige Situation. Wir haben schon viele Punkte verloren, ich hoffe, dass ich in Kärnten wenigstens antreten kann.“

In die Presche springen könnte Christian Lippitsch: Er kommt immer besser in Fahrt, nach anfänglichen Nullnummern konnte er bei der Wechselland Rallye die Dieselwertung für sich entscheiden:

„Wir lernen noch immer das Auto kennen, sind mittlerweile aber schon ganz gut dabei. Besonders erfreulich war, dass wir bei der letzten Rallye auf den letzten beiden Sonderprüfungen aus eigener Kraft am drittplatzierten Gruppe A-Piloten vorbeigehen konnten. Ziel ist ganz klar ein zweiter Platz in der Dieselwertung, hinter Andi Waldherr.“

Der dritte Mann im VW-Team, Hannes Danzinger, kommt mit seinem schon etwas betagteren Golf III KitCar ebenfalls immer besser zurecht, auch er könnte dem bisher Führenden in der Diesel-Gesamtwertung gefährlich werden.

Dieser Führende ist Manfred Pfeiffenberger: Der junge Salzburger konnte sich bis jetzt ganz vorne behaupten, mit kluger Taktik und ein bisschen Fortune könne er diese Führung auch in die Sommerpause retten.

Für noch mehr Farbe im Starterfeld sorgen zwei bekannte Fahrzeuge mit interessanten Piloten: Den ersten Windischbauer-Skoda steuert ein junger Mann, der schon bei seiner Heimrallye für Furore gesorgt und den Titel „Rookie of the Rallye“ eingeheimst hat: Markus Windischbauer, der auch in Kärnten bei den Dieseln vorne dabei sein möchte.

Im zweiten Windischbauer-Skoda sitzt ein alter Bekannter: Markus Nell, früher ultraschneller N3-Peugeot-Glüher, dieselt in Kärnten zum ersten Mal. Man darf gespannt sein, wo er sich mit dem, für ihn ungewohnten, Skoda Octavie TDI einreihen wird.

Fiat Stilo Trofeo

Den sensationellen zweiten Platz in der Diesel-Gesamtwertung nimmt aber ein Stilo-Pilot ein. Der schnelle Oberösterreicher Karim Pichler ist auch in Kärnten für eine Überraschung gut, mit toller Fahrweise und konstant schnellen Zeiten scheint er immer wieder in der Spitzengruppe der Dieselwertung auf.

Nicht zu unterschätzen ist Michael Böhm, für den Kärnten ein guter Boden zu sein scheint: Bei der ersten Kärntner-Rallye, im Lavanttal, konnte er jedenfalls die Trofeo gewinnen.

Nach seinem zweiten Platz im Wechselland möchte Herwig Hüfinger noch einen Zahn zulegen, „vielleicht gelingt mir in Kärnten ja eine Überraschung“, so der Steirer.

Und während Otto Leirer weiter auf Kontinuität setzt, bekommt die Stilo-Truppe wieder „Zuwachs“. Vorjahres-Gesamtsieger Andi Hulak ist nach seinem Fast-Totalschaden zurück. Alle Differenzen sind ausgeräumt und Hulak zeigt sich angriffslustig: „Ich will in Kärnten beweisen, dass ich nichts verlernt habe.“

Und sonst?

Dass die Castrol-Rallye wohl die anspruchsvollste Veranstaltung im gesamten Kalender der ÖM ist, darüber sind sich viele Piloten einig.

Doch Veranstalter Gerhard Leeb vom MSC Wolfsberg hat nichts unversucht gelassen, für heuer eine noch attraktivere Streckenführung für Aktive und Zuseher zusammen zu stellen: Ist der erste Tag mit den wunderschönen Prüfungen Gurk-Straßburg (21 km) und Straßburg-Straßburg (25 km) noch weitgehend gleich geblieben, wurde der zweite Tag erheblich verändert.

So fiel der „Mickey-Mouse“-Rundkurs beim Fahrsicherheitszentrum in Mail weg (die beliebten Rundkurse in Althofen und in St.Veit bleiben), dafür wurde nicht nur die Prüfung Zeltschach-Guttaring verändert (nennt sich jetzt Zeltschach-Urtl, 16 km, kein Schotter mehr) sonder es wurde eine neue „Königs-Sonderprüfung“ ins Programm genommen.

Diese wird am Samstag Nachmittag zwei Mal gefahren, nennt sich Glantschach-Eggen und ist mit 30,3 Kilometern eine der längsten, wenn nicht die längste SP im österreichischen Rallye-Zirkus, als Sahnehäubchen warten 50 Prozent Schotteranteil auf die Piloten.

Dieser besonderen Herausforderung stellen sich nicht nur die oben bereits ausführlich erwähnten Top-Teams, insgesamt 95 Teams haben genannt, einige seien hier noch erwähnt:

Die Brüderpaarung Heitzer/Heitzer bekommt mit ihrem Seat Ibiza KitCar in der Klasse A 7 Konkurrenz: Markus Jaitz hat hoffentlich die nötigen Ersatzteile erhalten und kann seinen Seat wieder an den Start bringen, Christoph Weber ist nach längerer Abwesenheit mit seinem Golf wieder auf der Nennliste.

In der Klasse H 10 gibt es einige erfreuliche „Farbtupfer“: Walter Zöckl lernt seinen BMW M3 am Kärntner Schotter wohl noch besser kennen, der deutsch Haudegen Anton Werner hat mit seinem bärenstarken Audi S 2 genannt. Christian Riegler pilotiert wieder einmal seinen Lancia Delta Integrale, Markus Benes hat nach seiner Pyhrn-Rolle den Turbo-Mazda wieder repariert.

In der Klasse A 6 bekommt es Alfred Leitner einmal mehr mit Erich Althuber zu tun, das Citroen Junior Rallye Team wird dieses Mal wohl wieder mit zwei Autos am Start sein. Während Martin Ertl mit guten SP-Zeiten wahrscheinlich wieder für Furore sorgen wird, muss sich Seppi Stigler nach seinem schwer Unfall im Lavanttal und der daraus resultierenden Rallye-Pause erst wieder an sein Arbeitsgerät gewöhnen.

Den ersten Teil der Vorschau, Vorschauen einzelner Teams sowie Nennliste und Zeitplan finden Sie in der rechten Navigation!

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