
Rallye-ÖM: Steiermark | 04.10.2005
Hoch-ernster Titelkampf
Ernst Haneder hat in der Gruppe-N-Meisterschaft zwar noch die Nase vorne, mit Hermann Gaßner wartet in der Steiermark aber eine besonders harte Nuss.
Nach einigen sehr guten Ergebnissen in der laufenden ÖRM-Saison, darunter auch einem Gruppe N-Sieg bei der Castrol-Rallye, ist Ernst Haneder momentan in der glücklichen Lage, in der österreichischen Gruppe N-Meisterschaft vorne zu liegen.
Allerdings – bei einem Vorsprung von drei Punkten auf den stärksten Verfolger hängt diese Führung an dem sprichwörtlichen seidenen Faden. Vor allem dann, wenn dieser stärkste Verfolger Hermann Gassner heißt.
Zwar geht die österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft langsam ihrem Ende zu, in der Meisterschaft ist aber noch längst nicht alles entschieden. Bei der ARBÖ-Steiermark-Rallye, die wie gewohnt in Admont gestartet wird und die letzte ÖRM-Rallye vor dem großen Finale im Waldviertel ist (wo wieder einmal beide Tage gewertet werden), ist Hermann Gassner nach zweimaliger Abwesenheit wieder am Start.
Und man kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass er auch bei der OMV-Waldviertel-Rallye an den Start gehen wird. Was für Ernst Haneder noch erschwerend hinzukommt: Ihm können durch die Streichpunkte-Regel noch Punkte abgezogen werden, Gassner hingegen nicht.
Titelchancen hat nach der großen Vorstellung bei der BP Ultimate-Rallye auch noch Martin Zellhofer, theoretisch könnte auch noch Willi Stengg Meister werden, auch wenn es bei ihm schon sehr schwierig sein dürfte.
Vor allem die starke Konkurrenz seitens Hermann Gassner wird Ernst Haneder und Daniela Weißengruber dazu zwingen, bei den noch ausstehenden ÖRM-Rallyes alles zu mobilisieren, um in der Gruppe N vorne zu sein – schon eine einzige Niederlage gegen Hermann Gassner könnte sich zu Gunsten des Bayern auswirken.
Ernst Haneder steht somit vor der größten Herausforderung seiner Karriere, denn an Hermann Gassner haben sich schon unzählige andere Talentierte und Mutige die Zähne ausgebissen. Aber zusammengezählt (und subtrahiert) wird am Schluss, und je stärker der Gegner, umso wertvoller der Erfolg.
Ermutigend wäre vielleicht auch, dass es bei der ARBÖ-Steiermark-Rallye, die sich auch heuer wieder durch eine extrem schöne und anspruchsvolle Streckenführung auszeichnet, bereits im Vorjahr einem Österreicher gelungen ist, Hermann Gassner in der Gruppe N zu besiegen: Damals war es Achim Mörtl. Bei entsprechendem Einsatz könnte Ernst Haneder diesen Kunstgriff wiederholen.
Zwischenstand in der österreichischen Gruppe N-Wertung
1. Ernst Haneder/Daniela Weißengruber 61 Punkte
2. Hermann Gassner/Karin Thannhäuser 58
3. Martin Zellhofer/Bernhard Ettel 53
4. Willi Stengg/Petra Haas 47
5. Tomaz Kaucic/Peter Zorenz 26