
Rallye-ÖM: Ostarrichi-Rallye | 30.05.2006
Erfreulicher Anlaß
Bernd Rothensteiner fährt wieder einmal eine Rallye, und das sogar daheim, sodaß vor allem Landsleute es problemlos live sehen können.
Die Ostarrichi-Rallye bietet ihm dafür einen faszinierenden Anreiz, denn die zählt zur Rallye-Europameisterschaft für Historische. Ein großer Anreiz klarerweise auch für jeden, der auf die Action und den Klang alter Rallyewagen steht. Hier könnte die Ostarrichi-Rallye aus bisheriger Sicht das ultimative Vergnügen bieten.
Und mit Sicherheit wird auch sein Antreten einiges an Höhepunkten bieten, wenngleich sich die Castrol Historic Rallye Staatsmeisterschaft gewiß nicht über einen fehlenden Drive an Vielfalt und Faszination beklagen kann. Gut besetzt waren die Starterfelder bei den Historischen in den letzten beiden Jahren durchwegs, aber Bernd Rothensteiner, der hat schon sehr gefehlt.
Der elegante Fahrstil, die Driftschwünge, da ist immer sehr viel sportliche Freude rübergekommen. Und dann war da natürlich noch die unverwechselbare Erscheinung des Einser-Escorts, im Volksmund bekannt als Hundeknochen-Escort, die in der weiß-schwarzen Lackierung des aus Finnland importierten Wagens noch markanter wirkt. Dieses Auto bei einer Rallye zu sehen, gehört zu den beeindruckendsten Erlebnissen eines Rallye-Besuchers, vor allem in den Händen eines Könners wie Bernd Rothensteiner. Daß das nicht nur leere Worthülsen sind, beweist sein dritter Platz bei der Historischen Akropolis-Rallye im vergangenen Jahr.
Auch bei einigen österreichischen Rallyes hat man schon einige großartige sportliche Vorstellungen von Bernd Rothensteiner zu sehen bekommen. Manche können etwa berichten von einem großartigen Duell mit Andreas Hulak bei der BOSCH Super plus-Rallye oder mit Hans-Georg Lindner bei der ARBÖ-Steiermark-Rallye, und natürlich gab es auch Siege bei den Historischen, wie etwa beim Rallyesprint. Alles noch gar nicht so lange her.
Lang her ist es hingegen, daß der Escort, vor allem das Modell der ersten Baureihe, bei den großen und berühmten Rallyes um Gesamtsiege mitgefahren ist, und das sehr oft sehr erfolgreich, aber die Faszination dieses Wagens ist ungebrochen. Die Stabilität von Fahrwerk und Karosserie in Verbindung mit einem niedrigen Gewicht und hoher spezifischer Motorleistung machten das eher einfach ausgelegte Fahrzeug zu einem wahren Siegertypen. Daran beteiligt war natürlich auch der Mut und der Einsatz von Fahrern wie Timo Mäkinen oder Hannu Mikkola, und es ging fast immer sehr quer ab, wenn man das Auto schnell bewegen wollte.
Und an dem wiederum hat sich bis heute nichts geändert. Dank ihrer Zähigkeit haben viele alte Rallye-Escorts bis zum heutigen Tag überlebt, und das verschafft heute noch einigen Rallyefahrern das Vergnügen des schnellen Driftens und vielen Rallye-Besuchern den Spaß an der puren Show.
Show wird es bei der Ostarrichi-Rallye unter den Historischen sehr viel geben, aber auch sehr viel an Spannung. Spannend wird es auch Bernd Rothensteiner machen, der hier erstmals auf die Elite der Castrol Historic Rallye Staatsmeisterschaft treffen wird, in der vorwiegend Christian Rosner (Porsche) und Sepp Pointinger (Ford), aber auch Ernst Harrach (Porsche), Hans-Georg Lindner (Ford) und eventuell auch Niki Glisic Junior (BMW) den Ton angeben werden. So viele Gegner hatte er bei einer Rallye daheim noch nie gehabt.
Eine illustre Gesellschaft, in die Bernd Rothensteiner, der wieder mit seinem bewährten Copiloten Xaver Hiebner antreten wird, bestens hineinpaßt. Hier steht ein echtes Ereignis bevor.