
Rallye-ÖM: Ostarrichi-Rallye | 29.05.2006
Historischer Moment
Konrad Friesenegger und Jürgen Hilmbauer wollen bei den historischen Boliden nach Platz zwei bei der Bosch-Rallye neuerlich aufzeigen.
Zu einigen vielversprechenden Neuerungen haben sich die Veranstalter des bisher unter dem Namen „Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye“ bekannten oberösterreichischen Rallye-Laufs entschlossen.
Nicht nur die sehr umfangreichen Änderungen an der Streckenführung sind kennzeichnend für das hoffnungsvolle Sport-Event, das in Anlehnung an einen sehr bedeutenden zeitgeschichtlichen Moment als „Ostarrichi-Rallye“ benannt wurde.
Wie bei der Vorgänger-Veranstaltung, wird der Präsentation von historischen Rallyewagen von Seiten der Organisatoren eine große Aufmerksamkeit geschenkt. Hier hat man sogar noch eines draufgesetzt.
Nicht nur, daß auch diesmal wieder die Wagen von „Slowly Sideways“ in Erscheinung treten werden, unter denen sich auch einige „verbotene“ Fahrzeuge finden (Gruppe B-Wagen werden geduldet, aber nur außer Konkurrenz), auch bei der im Wettbewerb befindlichen Abteilung wird auf Hochkarätiges gesetzt.
Dank der Historischen Rallye-Europameisterschaft (Genaue Bezeichnung: FIA European Historic Sporting Rally) werden über zwanzig Teilnehmer aus dem In- und Ausland mit teils sehr imposanten Rallyewagen aus der Zeit zwischen 1964 und 1986 am Start sein.
Aus all dem ergibt sich klarerweise, dass die Historischen bei der Ostarrichi-Rallye so viel Aufmerksamkeit bekommen werden wie sonst nur selten bei einer Rallye in Österreich. Es könnte das Ereignis des Jahres werden, aus der Sicht der Historischen betrachtet.
Hier ist wirklich dabei sein beinahe schon alles. Der Überhammer wäre hier natürlich ein Sieg, aber das wird gegen die EM-Teilnehmer mit ihren 911er-Eisen und sonstigem hochwertigen Gerät verdammt schwierig...
Dabei sein aber werden Konrad Friesenegger und Jürgen Hilmbauer mit ihrem Opel Kadett GT/E auf jeden Fall, und auch über das darf man sich guten Gewissens freuen. Zuletzt sind sie mit einem zweiten Platz von der BOSCH Super plus-Rallye nach Hause gefahren und haben als eines von nur zwei übriggebliebenen Historischen-Teams (neben Sepp und Gertrude Pointinger) die Zuseher bis zum Schluss begeistert.
Ein so großes Plazierungsglück wird diesmal eher unwahrscheinlich sein, da neben den zahlreichen internationalen Histo-Stars auch unter den Österreichern ein Zuwachs bei den Favoriten zu verzeichnen ist. Sie werden diesmal unter anderem verstärkt durch Bernd Rothensteiner/Xaver Hiebner (Ford Escort RS 2000) und Ernst Harrach/Johann Pranter (Porsche 911), und von beiden ist bekannt, dass sie ganz genau wissen, wo bei einem Rallyeauto das Gas ist.
Auch von Niki Glisic Junior mit dem BMW M3, der sich bei der Mühlviertel-Rallye 2005 als ernstzunehmender Konkurrent von Christian Rosner gezeigt hatte, darf man annehmen, dass er es mächtig fetzen lassen wird.
Damit bahnt sich hier zweifellos ein Höhepunkt in der Geschichte des historischen Rallyesports in Österreich an (eben ein historischer Moment), Hinkommen lohnt hier auf jeden Fall. Als einziges Opel-Team in dieser sehr bunten und illustren Gesellschaft wollen auch Konrad Friesenegger und Jürgen Hilmbauer einen wertvollen Beitrag zur stilvollen Unterhaltung leisten, wobei durchaus die Motivation besteht, auch hinsichtlich der Zeiten auf maximalen Krafteinsatz zu setzen.
Immerhin geht es in der Meisterschaft um eine wichtige Positionierung, die derzeitige Führung (gemeinsam mit Sepp Pointinger) ergibt eine erfreuliche Zwischenbilanz, und das sollte auch nach Möglichkeit so bleiben.
Der Streckenverlauf der Ostarrichi-Rallye könnte auch den weniger PS-starken Wagen gute Chancen ermöglichen, vorausgesetzt, Fahrer und Fahrzeug sind topfit.
Die hohe Zuverlässigkeit des Opel Kadett GT/E (bereits vier Rallyes in Folge ohne Ausfälle) und die bei den letzten Rallyes oftmals gezeigte Schnelligkeit lassen hier gute Erfolgsaussichten erwarten.