RALLYE

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Trotz allem Gaßner

Auch der zweite „Aufschlag“ zum diesjährigen Mitropa-Rally-Cup, ausgetragen wie üblich im Kärntner Lavanttal, ging an Hermann Gaßner.

Und das, obwohl er und seine Beifahrerin Karin Thannhäuser im Mitsubishi Lancer EVO IX in der elften der insgesamt 13 Wertungsprüfungen von einem „Slow Puncture“, oder auf gut deutsch einem Patschen ereilt wurden, daraufhin inmitten der Prüfung (und vor zahlreichen sach- und fachkundigen Zuschauern sowie sinnigerweise direkt vor der Rabiniger Jausenstation) einen schnellen Reifenwechsel durchführen mussten und dabei knappe dreieinhalb Minuten Zeit verloren. Allerdings war das Teilnehmerfeld zu diesem Zeitpunkt bereits zeitlich derart weit auseinander gezogen, dass der Absturz von Gesamtrang drei auf sechs doch ziemlich moderat ausfiel. „Da haben wir schon sehr viel Glück im Unglück gehabt!“, so die beiden im Ziel der Rallye. Dabei zeigten sie mit einer dritt- und der zweitschnellsten Zeit in den beiden letzten WPs durchaus noch einmal deutlich, dass sie einen Platz auf dem Stockerl durchaus verdient gehabt hätten.

1. Tag: Die Witterung fordert Opfer

Bei regnerischen und kalten Witterungsbedingungen gingen insgesamt 25 in den Mitropa-Cup 2007 eingeschriebene Teilnehmer aus Österreich, Deutschland, Italien und Tschechien an den Start der Traditionsrallye, von denen sich auf den ersten sechs Prüfungen des total verregneten Freitags vor allem die slowenischen Brüder Marko und Andrej Kavcic (in ihrer Klasse in Führung liegend!) am nachhaltigsten verabschiedeten, indem sie mit ihrem Renault Clio in der letzten WP des bereits finsteren Tages, der 21 km langen Königsprüfung „Vorderlimberg-Theklagraben“ an einem Baum strandeten, weswegen die WP zur Bergung des Autos und seiner Teile (die Insassen überlebten den Ausfall völlig unversehrt!) vorzeitig abgebrochen werden musste.

Bis dahin waren schon die Italiener Guiseppe Zanchetti/Alessandro Tramonti (Elektrikdefekt am Porsche 911) sowie ihre Landsleute Silvano und Fabio Grendene (Opel Astra), Roberto Nicola/Paolo Cargnelutti (Citroen C 2), Rino Muradore/Enrico Cherchi (Getriebeprobleme am Ford Escort) und die Tschechen Jaroslav Mikulenke/David Soviar (Mitsubishi Lancer EVO VIII) und Michal Hora/Stanislav Selmat (Skoda Fabia) mit weiteren technischen Defekten vorzeitig ausgefallen. Nicht ausgefallen, aber aufgrund technischer Probleme weit zurückgefallen, waren die slowenischen Junioren Rok Turk und Enej Loznar Kranjc, denn für sie und ihren Peugeot 206 XS wurde nach dem ersten Tag („it was the same procedure as last year in the first stage – wie im letzten Jahr gleich in der ersten Prüfung!“) lediglich Platz sechs in ihrer Klasse notiert.

Überaus gut aufgelegt zeigten sich dagegen die Italiener Alfredo Stival und David deCol, denn völlig unspektakulär, aber sicher und schnell fuhren sie ihren seriennahen MG Rover ZR 160 unter den 126 Gesamtstartern am ersten Tag bereits auf Rang 27 und übernahmen nach dem Ausfall der Kavcic-Brüder die Führung in der Klasse. Unter den Top Twenty befanden sich am Ende des ersten Tages auch Deutsche, nämlich Thomas Wallenwein/Peter Kroll im Subaru STI (Platz 18), die sich mit den amtierenden Mitropa-Cup-Champions Jiri Tosovski/Michal Slama auf Mitsubishi Lancer EVO IX den ganzen Tag über einen harten Fight lieferten und diese mit ganzen vier Zehnteln Vorsprung vor sich auf Platz 17 hetzten.

Auf Gesamtrang neun agierten derweil Gerwald Grössing/Fred Winklhofer, im neu („nur-Fliegen-ist-schöner“) lackierten Mitsubishi Lancer EVO VII und auf Platz vier rangierten Gassner/Thannhäuser. Von den 25 gestarteten Mitropa-Cup-Teams erreichten immerhin noch 18 das Zwischenziel in Wertung.

Tag 2: Kaum freundlicher

Der zweite Tag zeigte sich zwar ebenso wolkenverhangen, aber zumindest trockener, was bei vielen Teams nicht nur die Schlagzahl, sondern (leider) auch die generelle Ausfallquote erhöhte. In der Auftaktprüfung, dem Rundkurs „Eitweg“ profitierten Grössing/Winklhofer noch vom Ausritt-Pech eines österreichischen Mitbewerbers und erbten Gesamtrang acht, doch schon in der mit knapp zwanzig Kilometer zweitlängsten, nächsten WP („Remsnegger-Thürn“), ereilte beide das gleiche Schicksal – Ausrutscher, Ausritt; allerdings blieb den beiden aufgrund der nachhaltigen Zerstörung des ´technischen Geräts` eine anschließende Weiterfahrt nachhaltig verwehrt.

Eine Minute und 30 Sekunden Strafzeit für zu spätes Stempeln an der Zeitkontrolle 9C warfen zudem Heinz Leitgeb und Kurt Jabornig (Renault Clio RS) weit zurück und in WP elf folgte dann der nicht eingeplante Reifenwechsel von Gassner/Thannhäuser und deren Rückfall auf Gesamtrang sechs. Ein Ausrutscher mit dem Renault Clio Maxi stoppte in dieser Prüfung auch die Italiener Enrico Bonaso/Claudi Rosina und ein technischer Defekt am Opel Corsa verhinderte letztlich die Weiterfahrt ihrer Landsleute Michele Comunian/Silvia Mosena.

Und als kurz vor Ende der Rallye schon alles entschieden zu sein schien, kam im dritten und letzten Durchgang im Zuschauer-Rundkurs „Eitweg“ (der letzten Prüfung des Tages und der Rallye) das völlig unverdiente Waterloo für das italienische Rover-Team Stival/DeCol, denen ein Ausrutscher alle – eigentlich wohlverdienten – Klassensiegträume nachhaltig und endgültig zunichte machte. Den Sieg in der seriennahen Gruppe N drei (bis 1600 ccm Hubraum) holten schließlich die Slowenen Miran Jerman/Boris Tonejc auf Peugeot 206 RC als 21. Gesamt. Marco Mazzolini/Fabrizio Larice wurden in der gleichen Klasse auf Renault Clio Dritte.

Von derlei Unbill nachgerade ungerührt zogen dagegen derweil Wallenwein/Kroll im Subaru, auf Gesamtrang dreizehn, und (im letztlich gut zweiminütigen Abstand) dahinter als Sechzehnte die amtierenden Mitropa-Cup-Champions Tosovski/Slama im Mitsubishi Lancer EVO IX ihre Bahnen bis ins Ziel. Einen tollen Einstand feierten die Italiener Carlo Fornasiero und Angela Forina, die ihren neuen Fiat Punto S 1600 in der Klasse mit Platz drei gleich auf das Siegerpodest fuhren. Sogar einen zweiten Platz (in der seriennahen Klasse bis 1300 ccm Hubraum) eroberten ihre Landsleute Luigi Terpin/Enrico Valle auf Citroen Saxo VTS.

Ein letztlich dagegen nur enttäuschender vierter Platz in ihrer Klasse sprang am Ende für die slowenischen Junioren Turk/Krenijc mit ihrem Peugeot 206 XS heraus. Weitere Zielankünfte in Wertung konnten Massimo Pastrello/Gabriele Scognamiglio als Fünfte, Mauro Bole/Giulio Turatti als Sechste, Heinz Leitgeb/Kurt Javornig als Elfte und Daniele Stekar/Christina Iussa (alle Renault Clio) als Sechzehnte verbuchen.

Den Sieg bei den Historischen Fahrzeugen holte sich die österreichisch-deutsche Paarung „Sepp Gruber“/Gerhard Heger auf Ford Escort RS 2000, nachdem ihre beiden Konkurrenten Zanchetti/Tramonti und Muradore/Cherchi bereits am ersten Rallyetag vorzeitig die Segel gestrichen hatten. Ohne Zielankunft blieben schließlich noch Walter Vida/Giulio Gherardini mit ihrem Peugeot 106.

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