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ORM: Schneebergland-Rallye

Lehrreiche Schotterstunden

Nach einem technischen Defekt im Vorjahr standen für Martin Kalteis heuer die Zielankunft und das Mitnehmen von Punkten im Vordergrund.

Fotos: Walter Vogler

Schneebergland-Rallye – das bedeutet schmale Schotterpfade, alpines Terrain, mit scharfkantigen Felsen gespickte Böschungen auf der einen Straßenseite und steil abfallendem Gelände auf der anderen. Kurz: Kein Platz für Fehler, aber ideale Bedingungen, um Technik und fahrerisches Geschick der Teilnehmer auf Herz und Nieren zu testen.

Dieser Herausforderung stellte sich auch heuer wieder das Team Rallye ABST rund um Martin Kalteis, nachdem man voriges Jahr auf Platz 4 liegend durch technischen Defekt am zweiten Tag die Segel streichen musste. Mangels fahrerischer Erfahrung auf dem losen Untergrund und aufgrund der stark besetzten Gruppe H standen vor allem die Zielankunft und das Mitnehmen von möglichst vielen Meisterschaftspunkten im Vordergrund.

Dass der Favorit Raimund Baumschlager und Hausherr im Schneebergland, Gerwald Grössing, in ihren R5-Boliden von Anfang an das Tempo vorgaben, war zu erwarten. Dahinter entwickelte sich jedoch ein echter Kampf um Platz 3 – Gerald Rigler, Christian Schuberth-Mrlik, Hermann Gaßner, Simon Wagner, aber auch Martin Kalteis konnte mit dieser Gruppe mithalten, musste sich aber in den ersten drei Sonderprüfungen mangels Schottererfahrung hinten anstellen, ohne dabei den Anschluss zu verlieren und belegte zu diesem Zeitpunkt Platz 7.

Doch bereits auf Sonderprüfung 4 stellte der Gloggnitzer seinen Fahrstil radikal um und belegte auf dieser Sonderprüfung Platz 5 mit 0,4 Sekunden Abstand auf Platz 3. Diese Leistung konnten nun konstant gehalten werden, wenngleich durch den entstanden Abstand auf den ersten drei Prüfungen kein Platzgewinn am ersten Tag möglich war. Alles entscheiden sollte die 34 km lange Königsprüfung Bieglhof. Hier war es möglich die verloren Zeit wieder gutzumachen und sich in der Gesamtwertung weiter nach vorne zu schieben.

Nach einer falschen Reifenwahl und einem daraus resultieren Fasteinschlag in einen Baum in der dritten Kurve der Sonderprüfung war klar, dass die Reifen zwar optisch ein wunderschönes Profil aufwiesen, aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters jedoch nicht mehr die notwendige Bodenhaftung aufbringen konnten. So blieb Martin Kalteis nichts anderes übrig, als Schadensbegrenzung zu betreiben und den in jeder Kurve spürbaren Zeitverlust in Grenzen zu halten.

Dies war aufgrund der langen Fahrzeit von über 30 Minuten nur schwer möglich. Da nützte es auch nichts, dass das Team Handler/Scherz, auf das man in der zweiten Runde aufgelaufen war, mehr als rechtzeitig und fair den Weg frei gab und dabei kein Zeitverlust entstand, wofür sich die Mitsubishi-Crew auf diesem Wege auch herzlich bedanken möchte.

Dennoch musste das ABST-Duo auf den vor ihnen liegenden Simon Wagner einen Zeitverlust von 1:20 Minuten, der nun auch nicht mehr aufzuholen war. Zufrieden durfte das Team Rallye ABST dennoch sein, da man scheinbar den Defektteufel endlich hinter sich gelassen hatte, und man nun auch weiß, dass man die Zeiten der Kontrahenten auf Schotter durchaus mitzuhalten vermag.

Bedingt durch einen Reifenschaden von Gerald Rigler, der dadurch auf der letzten Sonderprüfung zurückfiel, belegte das Team Rallye ABST im Endklassement den sechsten Gesamtrang und den zweiten Platz in der Gruppe H. In der Meisterschaft der Gruppe H liegt Martin Kalteis nun nur noch drei Punkte hinter dem führenden Herbert Weingartner, was auch bei der Weiz-Rallye Anfang August für Spannung sorgen wird.

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