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Das Jahr des Sebastien L. -
Wie ein Franzose alle Rekorde bricht

Motorline.cc lässt die Rallye-WM-Saison 2005 Revue passieren, Teil 1 blickt zurück auf Monte Carlo, Schweden, Mexiko & Neuseeland.

Manfred Wolf

Rallye Monte Carlo

Seit Einführung der Fahrer-Weltmeisterschaft im Jahr 1979 kam es erst fünf Mal vor, dass sich der Sieger von Monte Carlo am Ende des Jahres auch die WM-Krone aufsetzen durfte. Im Jahr 2004 gelang dieses Kunststück einem gewissen Sebastien Loeb.

Und als der Franzose auch heuer wieder – nach einer beeindruckenden, dominanten Fahrt durch die, wie fast immer, beinahe schneelosen Seealpen – ganz oben auf dem Podest stand, da ahnte die Konkurrenz erstmals Böses.

Der Abstand zum Zweiten, dem überraschend starken Toni Gardemeister bei seinem ersten WM-Einsatz für Ford, betrug fast drei Minuten. Fairerweise sei erwähnt: Sowohl das Peugeot-As Marcus Grönholm als auch Subaru-Hoffnung Petter Solberg mussten ihre Podiums-Hoffnungen nach einer Extra-Einlage von so genannten „Rallye-Fans“ aufgeben:

Diese hatten Schnee auf einen an sich schneefreien Streckenabschnitt geschaufelt, die Abflüge der beiden WM-Anwärter waren somit vorprogrammiert.

Bei Mitsubishi war man dagegen vollends zufrieden: Rang drei für Gilles Panizzi und gleich beim ersten Einsatz die ersten WM-Punkte für den nagelneuen Mitsubishi Lancer WRC05.

Ähnliche Freude herrschte beim einzigen österreichischen Vertreter in der Königsklasse des Rallyesports: Manfred Stohl eroberte bei seiner Premierenfahrt im Citroen Xsara WRC Rang sechs und damit drei wichtige WM-Punkte.

Monte Carlo: Die besten Bilder

Schweden-Rallye

Spannung pur beim zweiten Lauf in Schweden: Das Triumvirat Loeb, Solberg und Grönholm beharkte sich solange, bis nur mehr einer übrig blieb. Während der WM-Führende Loeb nach einem Motorproblem an seinem Xsara auf der vorletzten (!) Sonderprüfung aufgeben musste, schmiss sich Grönholm kurz vorher in die – beinahe schneelosen – skandinavischen Wälder.

Der Schneemangel war übrigens so dramatisch, dass die Rallye schon beinahe vor einer Absage stand. Hauptgrund: Die Reifenregel der FIA, wonach die Teams nur einen bestimmten Reifen mitnehmen dürfen – Schotterreifen wären daher nicht zur Verfügung gestanden, und die „Schwedenspikes“ machen sich auf trockenem Schotter nicht so gut…

Gut dagegen der einzige Österreicher, der im hohen Norden dabei war: Beppo Harrach erreichte trotz vieler kleiner Probleme einen tadellosen 13. Gruppe-N-Rang. In der WM-Gesamtwertung übernahm übrigens Toni Gardemeister die Führung. Der Ford-Pilot schummelte sich unauffällig hinter Sieger Solberg und dem zweitplatzierten Peugeot-Duo Märtin/Park auf Rang drei.

Schweden: Die besten Bilder

Mexiko-Rallye

Was für ein Einstand für den neuen Subaru Impreza WRC05! Petter Solberg „vergoldete“ die Premiere seines neuen Arbeitsgerätes und entschied nicht nur die Mexiko-Rallye vor den Peugeots von Grönholm und Märtin für sich, er übernahm damit auch die WM-Führung. Wo war Sebastien Loeb?

Für den Vorjahresweltmeister schien es nach seinem tollen Auftaktsieg bei der „Monte“ nicht mehr so richtig zu laufen, in Südamerika brach ihm ein Dämpfer, worauf er über vier Minuten Rückstand auf die Spitze hatte. Zusätzlich gab bei seinem Teamkollegen Francois Duval der Motor den Geist auf, nicht unbedingt ein Rallye für Citroen.

Doch wer genau hinsah, registrierte die SP-Zeiten von Loeb und erkannte, dass der Franzose bis ins Ziel nichts mehr verlor, im Gegenteil: Sein Rückstand auf die Spitze verringerte sich auf knapp unter vier Minuten, am Ende reichte es sogar noch für Gesamtrang vier!

Man konnte sich also ausrechnen, wo Loeb ohne seinen defekten Dämpfer gelegen wäre… Dahinter gab’s Licht und Schatten: Mitsubishi fuhr mit zwei Autos in die Punkteränge, die Premerie des Fabia WRC05 brachte dagegen nicht das erhoffte Resultat: Nur Platz neun für Armin Schwarz.

Mexiko: Die besten Bilder

Neuseeland-Rallye

„Das Imperium“ in Form von Sebastien Loeb schlug nach zwei eher enttäuschenden Rallyes schon auf Neuseeland zurück. Der Citroen Xsara WRC mit Loeb am Steuer fuhr in einer eigenen Liga, Marcus Grönholm konnte als einziger halbwegs mithalten und belegte Rang zwei, Petter Solberg – der von vielen trotz der auf Neuseeland ungünstigen Startnummer 1 favorisiert wurde – kam über Platz drei nicht hinaus.

Enttäuscht war dagegen ein anderer Citroen-Pilot: Manfred Stohl hatte bei seiner Lieblingsrallye wohl mit allem gerechnet, aber nicht damit, nur auf Rang neun und damit ganz knapp außerhalb der WM-Punkteränge zu landen.

Der Wiener gab sich nach außen hin einigermaßen zufrieden, in Wirklichkeit kämpfte er wohl noch mit dem Xsara, der besonders auf Schotter äußerst schwierig zu fahren ist.

Neuseeland: Die besten Bilder

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