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X-Bow - In den Startlöchern

KTM hat nun erstmals ein Modell des ersten Autos der Marke im Maßstab 1:2,5 der Öffentlichkeit präsentiert, in voller Größe ist der X-Bow dann in Genf zu sehen!

Mit dem X-Bow wird KTM – Europas zweitgrößter Motorradhersteller – erstmals in seiner mehr als 50-jährigen Firmengeschichte ein Automobil auf den Markt bringen. Der Hintergrund dieses Schritts ist in der dynamischen Entwicklung des Unternehmens zu finden.

Nach dem Neustart der Motorradsparte im Jahr 1992 konnte im Durchschnitt ein jährliches Wachstum von 21 Prozent (Absatz) bzw. 25 Prozent (Umsatz) erzielt werden. Stellte das Unternehmen 1992 mit rund 160 Mitarbeitern 6000 Motorräder her, so fertigten im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 1697 Mitarbeiter 84.421 Motorräder.

Als Weltmarktführer im Offroad-Segment hat KTM seine Geschäftsfelder bereits seit Beginn des neuen Jahrtausends sukzessive auf den Straßenbereich ausgedehnt. Der erste Schritt in den automotiven Sektor ist nun eine logische Erweiterung dieser Strategie.

Die Philosophie: Ready to race

So unterschiedlich Autos und Motorräder sein mögen – in vielen Belangen ist es KTM gelungen, seine Entwicklungsprinzipien vom Zweirad auf den Sportwagen zu übertragen. So werden das einzigartige Fahrerlebnis und die spektakulären Fahrwerte nicht allein von der Motorleistung bestimmt.

Wie bei den Motorrädern gelang es den Entwicklern von KTM, durch den Einsatz modernster Werkstoffe, einer intelligenten Konstruktion und einer puristischen Ausführung das Gewicht des Fahrzeugs extrem gering zu halten: Es wird lediglich rund 700 Kilo betragen.

Im Zusammenspiel mit einem ausgefeilten aerodynamischen Konzept und einem motorsportlich orientierten Fahrwerk ist der X-Bow weit leistungsstärkeren Sportwagen deutlich überlegen. Dank seiner offenen Bauweise, der gerade 70 Millimeter hohen Windschutzscheibe und den nach Art von Formelsportwagen frei stehenden Räder ist nicht nur der Auftritt, sondern auch das Fahrerlebnis in seiner Unmittelbarkeit unverwechselbar.

Geschwindigkeit aus jeder Perspektive: das Design

Aggressiv, kantig, dynamisch, aus jedem Blickwinkel eine Persönlichkeit: Das Design des KTM X-Bow stammt unverkennbar aus dem Hause Kiska. Österreichs größtes Designstudio ist seit fast 15 Jahren eng mit KTM verbunden und nicht nur für die Gestaltung der Motorräder, sondern für den gesamten öffentlichen Auftritt des Unternehmens verantwortlich.

Mit dem Entwurf eines Leichtgewicht-Sportwagens trafen Leidenschaft und Herausforderung aufeinander und brachten am Ende ein Produkt hervor, das sich nahtlos in die Markenwelt von KTM einordnet. Das stilistische Kennzeichen des X-Bow ist seine leichtfüßige, optische Präsenz, hervorgerufen durch schwebend wirkende Abdeckungen an der Karosserie, feingliedrige Räder und transparente Bereiche, die einen Durchblick auf die Fahrzeugtechnik ermöglichen.

So wurden beispielsweise Teile der Federung und Dämpfung sichtbar gemacht. Die technische Eleganz des Karbon-Chassis wurde als Gestaltungsmittel in das grafische Konzept eingebunden. Sinnbild für den Leichtbau sind auch die beiden Außenspiegel, die an doppelt geführten, dünnen Streben befestigt sind. Die puristische Geisteshaltung des X-Bow findet wiederum ihren Ausdruck in einfachen, aber markanten Scheinwerfern und Heckleuchten.

Das Heck dominieren ein zentraler Schalldämpfer und ein mächtiger Diffussor, der eine Ahnung von der akribischen Arbeit an der Aerodynamik des Fahrzeugs vermittelt. Als erster Sportwagen von KTM trägt der X-Bow selbstverständlich die Modefarben aus Mattighofen: schwarz und orange.

Kooperation mit Dallara: Das Kohlefaser-Monocoque

Kernstück des KTM X-Bow ist das sophistische Kohlefaser-Monocoque. Diese Hitech-Lösung war bislang ausschließlich den höchsten Klassen im Motorsport und elitären Straßensportwagen vorbehalten.

Durch neue Konstruktions- und Fertigungsprozesse, die in Zusammenarbeit mit dem italienischen Entwicklungspartner Dallara – einem traditionsreichen Rennwagen-Spezialisten – erarbeitet wurden, kann diese Technologie nun erstmals in einem deutlich preisgünstigeren Umfeld angeboten werden.

Der KTM X-Bow nimmt daher auch die Rolle eines Wegbereiters ein, der neue Erkenntnisse und Produktionsprozesse zu seinem Vorteil nützt. Diese Vorteile sind allenthalben beeindruckend: Bei einem extrem geringen Gewicht von lediglich rund 70 Kilo bietet das Chassis des X-Bow ein Höchstmaß an Steifigkeit und Sicherheit.

Eine Crash-Box in der Frontnase des Monocoque absorbiert Aufprallenergie, die Überrollbügel sind ebenfalls in die Struktur integriert. Auf Wunsch steigert ein optional erhältliches Kit die Sicherheit auf ein von der Motorsportbehörde FIA anerkanntes Niveau: dabei werden zusätzliche Verstrebungen an bereits vorgesehenen Punkten montiert.

Intelligente Turbo-Power

Für den Antrieb konnte KTM die Audi AG als Partner gewinnen. Der vom Ingolstädter Unternehmen zugelieferte Motor ist eine kongeniale Ergänzung für das schlanke Konzept des KTM X-Bow.

Der Vierzylinder aus Vollaluminium ist leicht, kompakt und verfügt über die modernste Motorentechnologie: Vierventiltechnik, FSI-Direkteinspritzung, Hochdruck-Einspritzventile, Turboaufladung, eine stufenlos verstellbare Einlass-Nockenwelle und zwei Ausgleichswellen. Die Basisversion des KTM X-Bow wird mit diesem Motor rund 220 PS leisten. Eine weitere Version wird über eine Leistung im Bereich von 300 PS verfügen.

Erste Simulationen weisen für den KTM X-Bow in jedem Fall überlegene Fahrwerte aus; die Beschleunigung auf 100 Stundenkilometer soll unter vier Sekunden betragen. Ebenfalls von der Audi AG stammen die Getriebevarianten. Serienmäßig kommt ein manuelles Sechsganggetriebe zum Einsatz, optional wird auch das Direktschaltgetriebe DSG angeboten werden.

Rennsport für die Straße

Garant für hohe Kurvengeschwindigkeiten sind neben der optimalen Gewichtsverteilung mit einem zwischen den Achsen montierten Motor die hochwertigen Feder- und Dämpferelemente des Fahrwerks. Hier kann KTM auf Kompetenz im eigenen Unternehmen zurückgreifen: die niederländische KTM-Tochter White Power verfügt über den besten Ruf als Fahrwerksexperte, sowohl auf der Straße als auch im Rennsport.

Die Bremsen stammen ebenfalls aus bestem Haus: mit dem italienischen Spezialisten Brembo verbindet KTM eine langjährige, fruchtbare Partnerschaft. Für eine weitere Verbesserung der Traktion wird KTM optional ein Sperrdifferenzial für die Hinterachse anbieten. Dieser Bauteil richtet sich vor allem an Piloten, die das Auto gezielt auf Rennstrecken einsetzen wollen.

Purismus ohne Kompromisse

Das Leichtgewicht-Konzept fordert auch Einschränkungen. So verzichtet der X-Bow bewusst auf viele Komfortmerkmale, die sich durch ihr Gewicht und den dafür notwendigen Bauraum negativ auf die Fahrleistungen auswirken würden, beispielsweise ein Soundsystem und eine Klimaanlage.

Andererseits ist der X-Bow auch allein aufgrund seines Konzepts auf viele gewichtige Elemente nicht angewiesen: Sein Leichtgewicht macht eine Servolenkung überflüssig; der schmale Windabweiser benötigt weder Scheibenwischer noch Gebläse; die auf Höhe der Sitze abfallende Seitenlinie ermöglicht einen Einstieg ohne Türen; und nicht zuletzt bietet das Karbon-Chassis gemeinsam mit Vierpunktgurten ein Sicherheitspaket, das den Einsatz von Airbags unnötig macht.

Eine bewusste Entscheidung ist schließlich die Ablehnung jeglicher elektronischer Fahrhilfen. Der KTM X-Bow richtet sich als Hitech-Sportgerät an erfahrene Kunden, die auf ein filterloses Fahrvergnügen Wert legen.

Wesentlicher Teil der maßgeschneiderten Fahrerausstattung werden eigens für dieses Projekt entworfene Helme sein. Das Tragen dieser Helme ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, wird aber von KTM empfohlen. Auch darin schlägt der X-Bow die Brücke zum Motorrad. Für die Unterbringung dieser beiden Helme im Fahrzeug ist ein geeigneter Stauraum vorhanden. Zur Abdeckung des Innenraums am stehenden Fahrzeug wird eine leicht zu montierende Plane im Lieferumfang enthalten sein.

Premiere in Genf

Dieser Leichtgewicht-Sportwagen mit innovativer Technologie wird der Öffentlichkeit zum ersten Mal auf dem Genfer Automobilsalon im März 2007 präsentiert. Noch im selben Jahr wird eine 100 Stück umfassende Vorserie im Haus des italienischen Rennwagen-Spezialisten Dallara gefertigt und von KTM vertrieben werden. Der Preis für die Basisversion wird rund 40.000,- Euro betragen.

Abhängig von den Reaktionen auf die Präsentation des Fahrzeugs und dem Erfolg der Vorserie plant KTM eine weiterführende Kleinserienproduktion dieses Fahrzeugs. Diese Produktion wird in Österreich stattfinden und im Jahr 2008 starten. KTM rechnet für diese Kleinserienproduktion mit einer jährlichen Stückzahl von rund 500 Einheiten.

Die Entscheidung über diese Kleinserienfertigung soll bis Ende April 2007 getroffen werden. Fällt sie positiv aus, so wird KTM bis zum Produktionsstart Ende 2008 eine kleine, aber effiziente europäische Vertriebsstruktur etablieren.

In Planung ist ein Händlernetz mit ein bis zwei qualifizierten Standorten pro Land; in welchen europäischen Ländern der X-Bow angeboten werden wird, richtet sich nicht zuletzt nach der geplanten europaweiten Vereinheitlichung der Normen für die Kleinserien-Typisierung.

Nach heutigem Stand ist ein Vertrieb des X-Bow in folgenden Staaten denkbar: Österreich, Deutschland, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Niederlande, Portugal, Schweiz.

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