Jaguar XKR & XJ Facelift - schon gefahren | 19.06.2007
Sport & Eleganz
Motorline.cc ist die neuesten Mitglieder der Jaguar-Familie gefahren, den GT-Sportler XKR und das facegeliftete Flaggschiff Jaguar XJ.
Jaguar ist eine Automarke mit großer Tradition und die verpflichtet bekanntermaßen. Mit dem XK hat man sozusagen die Basisverpflichtung im GT-Segment erfüllt, Motorline.cc hat die Cabrio-Version bereits vor einiger Zeit getestet.
Nun legt die britische Edelmarke noch ein Schäuflein nach, ab sofort ist auch der XKR zu haben. Was ein einfaches R im Nachsatz des Namens ausmachen kann, das hat Motorline.cc im wahrsten Sinn des Wortes selbst erfahren.
Ist schon der XK mit dem 4,2 Liter Achtzylinder und 298 PS kein Kind von Traurigkeit, so kann sich der XKR mit reinrassigen Sportwagen messen. Satte 416 PS bedeuten ein Leistungsplus von 118 PS, ein Kompressor haucht dem Achtzylinder noch mehr Leben ein.
In nur 5,2 Sekunden erreicht die Raubkatze Tempo 100 km/h, mindestens genauso beeindruckend wie die Leistungsentfaltung ist die dabei zum Besten gegebene Arie des Triebwerks und der vierflutigen Auspuffanlage. Eigentlich braucht der XKR-Fahrer gar kein Radio, jeder Gasstoß löst Gänsehaut aus.
Doch keine Angst, der XKR ist alles andere als ein Krawallmacher, wer damit ruhig durch die Stadt gleitet muss keine Bösen Blick fürchten, wer das Gaspedal nicht immer voll durchtritt kann mit dem XKR – besonders in der Cabrio-Version – auch wunderbar cruisen.
Doch mit der nächsten Kurve erwacht auch die Lust an der Akustik wieder, kein Wunder, gibt die Katze doch beim Runterschalten mit den Schaltpaddels am Lenkrad kurz Zwischengas. Und überhaupt kann sich die 6-Gang-Automatik sehen lassen, mit sehr kurzen Schaltzeiten verleitet der XKR zum Selberschalten, wer das nicht will, kann freilich auch im Vollautomatik-Modus seine Runden drehen.
Rein optisch sind es zwar nur Kleinigkeiten, die den XKR vom XK unterscheiden, die sind dafür umso edler. Angefangen von einem modifizierten Frontgrill, Lüftungs-Schlitzen auf der Motorhaube und an der Seite bis hin zu 19- und 20-Zoll Alufelgen reicht das Angebot. Das Cabrio steht dem Coupé übrigens um nichts nach, extreme Verwindungs-Steifigkeit zeichnet den offenen XKR aus.
Und das ist kein Zufall, schließlich hat man zuerst das Cabriolet entwickelt und davon dann das Coupé abgeleitet, Hersteller, die den umgekehrten Weg gehen, haben oftmals Probleme mit der Karosserie-Steifigkeit des Fahrzeugs. Die innovative Sicherheits-Motorhaube hat auch der XKR, im Falle eines Fußgänger-Aufpralls wird die Haube in Sekundenbruchteilen einige Zentimeter nach oben gehoben, das Verletzungs-Risiko im Kopfbereich ist dadurch um einiges geringer.
Neben dem XKR ist auch das neue Basismodell XK 3,5 V8 zu haben, ein 3,5 Liter Saugmotor mit 258 PS bewegt den Zweitürer immer noch standesgemäß, 7,6 Sekunden vergehen bis Tempo 100 km/h. Der Einstieg in die Welt des Jaguar XK beginnt somit ab 87.100,- Euro für de, XK3,5 V8, der 4,2 V8 ist für 97.800,- Euro zu haben, das Topmodell XKR wechselt für 114.300,- Euro den Besitzer.
Wer lieber offen fährt, der muss jeweils rund 10.000,- Euro auf die Preise der Coupés aufschlagen. Voll ausgestattet ist die Baureihe in jedem Fall, Automatikgetriebe, Tempomat, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Xenon-Licht, Keyless-Start, Sitzheizung und viele andere Goodies sind in jedem Fall serienmäßig mit an Bord.
Jaguar XJ Modelljahr 2008
Nach fünf Jahren Bauzeit wurde auch das Flaggschiff einer Überarbeitung überzogen, die Limousine zeigt sich dabei sportlich wie nie zuvor. Die Frontpartie darf als äußerst gelungen bezeichnet werden, der kraftvolle Auftritt ist auf den ersten Blick sichtbar.
Auch aus dem Innenraum gibt es Neuigkeiten zu vermelden, die neuen Vordersitze sind nicht nur auf Wunsch kühlbar – ein Segen bei den derzeit herrschenden Temperaturen – dank der neuen Bauform haben zudem die Fondpassagiere mehr Beinfreiheit.
Motorisch war kein Handlungs-Bedarf, der XJ ist mit nicht weniger als fünf unterschiedlichen Triebwerken zu haben, hierzulande entscheiden sich bereits knapp 70 Prozent für den 2,7 Liter Sechszylinder Turbodiesel mit 207 PS, der beim Range Rover zum Einsatz kommende Achtzylinder-Diesel wird übrigens in dieser XJ-Generation nicht mehr zum Einsatz kommen.
Doch auch der kleinere Sechszylinder-Diesel macht eine gute Figur, wie Motorline.cc auf einer kurzen Testfahrt feststellen durfte. Die Fahrleistungen sind ausreichend und die Geräuschdämmung ist sagenhaft. Vom Dieselmotor merkt man rein gar nichts, auch die Fahrgeräusche werden nahezu perfekt gefiltert, der XJ ist das ideale Reise- und Langstrecken-Auto.
Wer sich wider aller Vernunft für einen Benzinmotor entscheidet - besonders bei den formidablen Achtzylindern haben wir Verständnis - der hat die Wahl zwischen einem Dreiliter-Sechszylinder (238 PS) und drei Achtzylinder-Aggregaten. Der 3,5 V8 bringt es auf 258 PS, der 4,2 V8 leistet 298 PS und das Topmodell XJR bringt es auf Kompressor-aufgeladene 395 PS.
Die Preisliste des ab sofort verfügbaren Jaguar XJ beginnt bei 75.350,- Euro für den 2,7 Liter V6 Diesel und endet bei 108.100,- für den XJR.