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Es braucht weit mehr als nur reichlich Power

Sein Auto nach Schema FFF (Folie, Fahrwerk, Felgen) zu tunen, ist eine Sache. Aus einem Straßenfahrzeug aber ein mit jeder Schraube auf Rennbetrieb hinoptimiertes Sportgerät zu machen, eine ganz andere. Wir blicken bei just einem solchen Projekt hinter die Kulissen – dem Aufbau des DD2.JZ von DOTZ nämlich. Einem am Ende über 600 PS starken, Reifen zum Frühstück fressenden Drift-Monster auf Basis eines BMW Z4 Coupé.

(Advertorial)

Generell braucht es (ganz grob gesagt) 10 Dinge, um aus einem Auto ein professionelles Drift-Fahrzeug zu machen:

1. Hinterradantrieb
2. Reichlich Power
3. Eine verstärkte Kupplung
4. Ein Sperrdifferenzial
5. Ein verstellbares Fahrwerk
6. Fahrwerksmodifikationen für extreme Lenkwinkel (Wisefab-Kits)
7. Eine passende Gewichtsverteilung
8. Ein ausreichend steifes Chassis
9. Eine hydraulische Handbremse
10. Sicherheits-Equipment (Käfig, H-Gurte und Co.)

Natürlich könnte man also rein theoretisch aus sehr vielen Autos ein Drift-Car machen. Selbst ein Smart geht erwiesenermaßen recht anständig quer, wenn man die Elektronik rauswirft und einen Hayabusa-Motor reinschraubt. Weil das aber eher „skurril“ denn wirklich „cool“ ist, entschied sich das Team rund um das Projekt, das wir uns genauer ansehen wollen, für eine etwas andere Basis. Ein BMW Z4 Coupé 3,0si. Also ein Auto, das mit seinem Dreiliter-Reihensechszylinder und Hinterradantrieb schon ab Werk mehr als geeignet ist, seine Fahrstrecke auch mal durchs Seitenfenster im Auge zu behalten. Dennoch: Wie der Projekt-Name (DD2.JZ) Kennern vielleicht schon verrät, hatten die Projektverantwortlichen für den Antrieb etwas anderes im Sinn. Ein ausgewachsener Engine-Swap stand an; passend zur gleichzeitig mit dem Projektstart bekannt gegebenen Kooperation zwischen BMW und Toyota um den aktuellen Supra und Z4 zu bauen, sollte auch den DOTZ-Bayern ein Toyota-Motor befeuern. DER Toyota-Motor: ein 2JZ-GTE.

Zu Berühmtheit gelangte dieser natürlich vor allem als beliebtes Tuning-Objekt in Supras. Er wurde allerdings auch in diversen anderen, deutlich weniger „aufregenden“ Autos verbaut. Zum Beispiel im Toyota Aristo aus Japan, der dem Projekt als Teilespender dienen sollte (bei uns wurde er als Lexus GS verkauft, aber nicht als Twin-Turbo wie in Japan). Dank seinem vom Yamaha konstruierten Zylinderkopf und dem gusseisernen Motorblock in Closed-Deck-Bauweise ist die Standfestigkeit des 2JZ quasi legendär. Montiert man also das eine oder andere Upgrade, wie in diesem Fall eine Haltech-Motorsteuerung, andere Einspritzdüsen, ein Garrett GTX 4088R Turbo samt einer 4 Zoll spezialgefertigten Downpipe und so manchem mehr, sind im Vergleich zu den standardmäßigen 330 PS dramatische Leistungssteigerungen möglich. Im konkreten Fall, laut einer Prüfstandmessung bei ECU-Performance, die auch die Motorabstimmung übernahmen, waren es über 600 PS … und es ginge noch mehr. Aber das sollte erst einmal reichen. Immerhin wollte man die restlichen, zwar nach und nach verstärkten aber eben auch nicht unzerstörbaren Komponenten wie die Kupplung, Antriebswelle und Differenzial ja auch nicht zu sehr überfordern.

Sonderprojekt Fahrwerk und Lenkung
Mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit wie der Motor brauchten Fahrwerk und Lenkung. Will man sein Auto immerhin in extreme Driftwinkel werfen können, müssen die Vorderräder auch entsprechend stark gegenlenken können. Im DD2.JZ wurden diese durch ein Wisefab-Kit ermöglicht, bestehend aus speziell dafür ausgelegten Querlenkern und Achsteilen. Und weil bei dem Projekt keine halben Sachen gemacht wurden, beließ man es nicht nur bei den passenden Teilen für die Vorderachse, sondern schlug auch gleich für die Hinterachse zu. Der Grund ist einfach erklärt: Für ein Drift-Auto ist die Spur- und Sturzeinstellung auf beiden Achsen wichtig. Konkret braucht es vorne viel negativen Sturz, hinten jedoch viel weniger, teilweise sogar positiven. Die Werksteile sind hier einfach zu limitierend. Außerdem sind alle Achslager aus dem Kit Uniball-Lager und versprechen daher noch präziseres Fahrverhalten.

Die Verantwortlichen stießen hier aber auf so manches Problem. Nicht nur war der Ausbau der über die Jahre gut festgerosteten Original-Teile nicht gerade einfach. Vor allem war schnell klar dass man unbedingt dafür sorgen musste, dass die erst durch die diversen Umbauten ausgefallene Servolenkung wieder lief. Mit purer Muskelkraft gegen die Kräfte andrücken zu müssen, die beim Driften entstehen, möchte man wirklich nicht müssen. Eine „do it yourself“-Lösung, bestehend aus einem BMW E46 Lenkgetriebe, Teilen aus dem Aristo und viel Kreativität brachte die Lösung. Ein gutes Beispiel dafür, wie viel Hingabe und Improvisationstalent der Aufbau eines solchen Autos braucht. Immerhin laufen bei einem solchen Projekt wenige Dinge perfekt nach Plan. Auch das gab es aber: Den Einbau des Luftfahrwerks etwa.

Sicherheit geht vor
Blicken wir auf unsere Liste vom Anfang zurück, wären damit die Punkte 1-7 erledigt. In einem Wagen, der nun allerdings sehr schnell in alle möglichen Richtungen fahren kann, sollte auch der Faktor Sicherheit nicht zu kurz kommen – und das sollte er bei keinem Projekt dieser Art. Sich eine anständige Bremserei, in diesem Fall eine eine 6-Kolben-Sportbremsanlage von K-Sport, anzulachen, war also quasi selbstverständlich.

Vor allem auch, weil der selbe Hersteller darüber hinaus eine passende, hydraulische Handbremse (auch Flyoff genannt) samt verlängertem Handbremshebel im Angebot hatte. Ein Must-Have für professionelle Drift-Karren.

Nicht minder wichtig: Der passende Ausbau des Innenraums. Und damit meinen wir nicht die Tatsache, dass die Jungs so ziemlich alle verbliebenen Teile mit feinem Alcantara verkleidet haben, sondern vor allem den maßgeschneiderten Überrollkäfig, die Bride-Schalensitze auf einer eigens angefertigten Konsole und die 6-Punktgurte von Takata.

Breit, böse, laut
Aber ja – sind wir doch ehrlich: Was uns an Drift-Autos vor allem auch fasziniert, ist ihr brutales Aussehen: Über-breit, dicht über den Boden gekauert, extremer Radsturz … dem durfte natürlich auch der DD2.JZ in nichts nachstehen. Und auch hier schöpfte man aus den vollen: SLEK Design produzierte eigens für dieses Auto ein wahrlich brutales Bodykit aus Vollcarbon. Weil alles ist besser in Carbon.

Dennoch: so in ganz nacktem Carbon sah er dann doch etwas zu fad aus … also für ein Drift-Fahrzeug. Für das gewisse Extra sorgte sodann Knud Tiroch, seines Zeichens Künstler, Sammler und Hotrodder. Der Airbrushprofi arbeitet seit Jahren für Formel-1-Rennställe sowie Celebrities in der ganzen Welt. Mittels einer aufwendigen Lackiertechnik erhielt der DD2.JZ seinen finalen und unverwechselbaren Look.

Und natürlich mussten auch die Felgen dem Auto gerecht werden: Speziell für das Projectcar DD2.JZ wurde deshalb von DOTZ Chefdesigner Christian Haderer das perfekte paar Maßschuhe entworfen: Deep Dish und ein offen gestaltetes Speichendesign waren die Rahmenbedingungen. Das Ergebnis: Die DOTZ Misano Concept, ein auf das Fahrzeug in jeder Hinsicht abgestimmtes dreiteiliges Schmiederad in Konkavbauweise mit maximaler Tiefe. Gefällt euch? Passend zum Konzeptrad entstand auch eine Tuning-Felge für die Serienproduktion: Die DOTZ Misano.

Aber nun ist es Zeit, dass ihr den Wagen in Aktion erlebt ... bitteschön:

. Wenn ihr noch mehr zu dem Projekt erfahren wollt, schaut am besten HIER vorbei. Im dazu passenden Bereich des DOTZ-Blog warten zu jedem einzelnen Schritt der Arbeiten, die sich übrigens tatsächlich über Jahre gezogen haben, ausführliche Videos und interessante Detail-Einblicke.

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