4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

SUV-Begründer

Es ist eher die Ausnahme, dass ein japanischer Autohersteller einen Trend setzt, Toyota ist das vor zehn Jahren mit dem RAV4 aber zweifellos gelungen.

mid/mh

Japanische Autohersteller galten lange Zeit als Plagiatoren. Bei den internationalen Messen krochen ihre Ingenieure in und unter die neuesten Modelle aus Europa, machten eifrig Notizen und brachten einige Monate später eine meistens günstigere Kopie auf den Markt.

Neue Ideen oder Technologien suchte man bei Fahrzeugen aus Asien meist vergebens. Doch vor genau zehn Jahren gelang es Toyota, mit einem neuen Modell direkt eine ganze Fahrzeugklasse in Europa zu begründen: Der RAV4 war hier Wegbereiter für die Sport Utility Vehicles (SUV).

Hinter der etwas sperrigen Abkürzung RAV4 verbirgt sich die Bezeichnung "Recreational Active Vehicle with 4Wheel Drive": ein Freizeitfahrzeug mit Allradantrieb. Die Japaner hatten erkannt, dass es den Kunden nicht mehr genügte, mit einem fahrbaren Untersatz von A nach B zu kommen: Das Auto wurde zum Symbol der eigenen Persönlichkeit, stand für ein bestimmtes Lebensgefühl und sollte den Besitzer dennoch problemlos durch den automobilen Alltag führen.

Dabei kann - und das macht den Erfolg dieser Fahrzeuge aus - die Persönlichkeit der SUV-Fahrer durchaus unterschiedlich aussehen: Dem jüngeren Fahrer mag der Allrader als Transportmittel zu den Orten der aktiven Freizeitgestaltung dienen, die Älteren schätzen den leichteren Einstieg und die gute Rundumsicht, Familien das Platzangebot und den Eindruck von größerer Sicherheit.

Das SUV im Allgemeinen und der RAV4 im Besonderen decken all diese Bedürfnisse ab - allerdings häufig zum Preis eines höheren Spritverbrauchs und eines hüftsteifen Kurvenverhaltens. Auch die Motoren waren und sind für die schweren "Softroader" meistens ein bisschen schwach auf der Brust.

Mit der Allradtechnik hatte Toyota schon vor dem Marktstart des RAV4 genügend Erfahrungen gesammelt. Denn der große Geländewagen Land Cruiser gehörte schon vier Jahrzehnte zur Modellpalette. Im Unterschied zu seinem großen Bruder verfügt der RAV4 nun aber wie normale Pkw über eine selbsttragende Karosserie und verzichtet damit auf die sonst bei Geländewagen übliche Leiterrahmen-Konstruktion.

Schon 1989 zeigte Toyota auf der Tokio Motor Show eine erste Studie des künftigen Allraders. Eine seriennahe Version stand dann vier Jahre später an gleicher Stelle. Und ein halbes Jahr später, im Frühjahr 1994, feierte das Serienmodell seine Weltpremiere auf dem Genfer Automobilsalon.

Der Dreitürer wirkte mit seiner erhöhten Karosserie und den großen Rädern geländetauglich, seine kompakten Abmessungen samt kurzer Überhänge erleichterten eine stressfreie Parkplatzsuche. Für den Antrieb sorgte damals ein 2,0-Liter-Benziner mit 95 kW/129 PS, der aus dem Carina stammte.

Zum Familienmobil wurde der RAV4 aber erst ein Jahr später, als Toyota eine fünftürige Version mit längerem Radstand nachlegte.

Die zweite Generation des Fahrzeugs im Jahr 2000 brachte zunächst eine rein frontgetriebene Version, für jene, die einen Ausflug ins Gelände gar nicht erst planten. Lang ersehnt und in dieser Fahrzeugklasse mittlerweile unverzichtbar, folgte ein Jahr später ein moderner und sparsamer Common-Rail-Diesel mit 85 kW/116 PS.

Seit seiner bislang letzten Modellpflege im November 2003 verfügt das Fahrzeug außerdem serienmäßig über ein elektronisches Stabilitätsprogramm sowie Kopf- und Seitenairbags.

Kompakte Allrader sind bei vielen Herstellern mittlerweile fester Bestandteil der Modellpalette. In den letzten zehn Jahren dürften also zahlreiche Auto-Ingenieure aus Asien oder Europa in und unter den RAV4 gekrochen sein und sich eifrig Notizen gemacht haben...

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Startschuss der Serienfertigung in Hambach

Ineos Grenadier: Produktion gestartet

Ineos Automotive hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: den Start der Serienproduktion des Geländewagens Grenadier im eigenen Werk in Hambach, Frankreich. Die ersten Auslieferungen stehen somit für Dezember 2022 an.

Geländegängiger und luxuriöser gleichermaßen

Das ist der neue VW Amarok

Er startet mit fünf Turbomotoren mit Leistungen von 110 bis 222 kW und bis zu sechs Zylindern Anfang 2023 durch und soll sowohl höhere Geländegängigkeit, auf Wunsch aber gleichzeitig auch deutlich mehr Komfort und Luxus bieten als sein Vorgänger.

Mehr Luxus, vier V6-Antriebe

VW Touareg Facelift präsentiert

Um das aktuelle Flaggschiff aus Wolfsburg auch weiterhin konkurrenzfähig zu halten hat VW dem Touareg ein Facelift verpasst, bei dem im Grunde keine der in so einem Fall zu erwartenden Veränderungen ausblieb. VW legte also sowohl beim Design, als auch bei der verbauten Technologie und den Antrieben Hand an und verspricht, den Touareg damit besser gemacht zu haben als je zuvor.

Fords Aushängeschild für Inklusion

Goodwood: Ford zeigt den "Very Gay Raptor"

Einfach nur cool, dieses Gefährt: Ford wird bei dem diesjährigen Festival of Speed im südenglischen Goodwood (bis 26. Juni 2022) unter anderem mit dem besonders kräftigen Ranger Raptor-Pick-up der nächsten Generation vertreten sein. Und zwar mit einem ganz besonderen Exemplar.

Viel Lob vom F1-Weltmeister

Lewis Hamilton testet Ineos Grenadier

Sir Lewis Hamilton durfte in Begleitung von INEOS-Vorstandsvorsitzendem Sir Jim Ratcliffe höchstselbst den Grenadier auf der Straße und im Gelände einer schonungslosen Testfahrt unterziehen.

Einer für alle Fälle

Toyota Hilux im Hänger-Alltagscheck

Der Toyota Hilux ist der ideale Alltagsbegleiter für all jene, die eine Vielzahl von Transportaufgaben zu bewältigen haben - in der gesamten Bandbreite im privaten wie im professionellen Einsatz