Toyota RAV4 - schon gefahren | 20.01.2006
Allround-Talent
Mit dem neuen RAV4 möchte Toyota wieder die Vormachtstellung im SUV-Segment, Motorline.cc ist die 3. Generation bereits gefahren.
Der Toyota RAV4 gilt als einer der Begründer des SUV-Booms, im Jahr 1994 kam die erste Generation auf den Markt. Den großen Durchbruch vor allem in Österreich schaffte der Japaner mit der Einführung des Dieselmotors, in den letzten Monaten wurde der Japaner allerdings von den immer stärker werdenden Koreanern unter Druck gesetzt und musste zuletzt dem Hyundai Tucson den Vortritt lassen.
Nach und nach sind zahlreiche andere Hersteller auf den SUV-Zug aufgesprungen, in naher Zukunft werden weitere Anbieter folgen.
Grund genug für Toyota, sich bei der mittlerweile dritten Generation mächtig ins Zeug zu legen. Motorline.cc war bei ersten Testfahrten on- und offroad in Portugal dabei, der Eindruck ist durchwegs positiv.
Größerer Innenraum, hochwertigere Materialien
Der gewachsene Innenraum bietet vor allem größeren Fond-Passagieren mehr Beinfreiheit, zudem wirken die verwendeten Materialien im Interieur um einiges hochwertiger.
Das Kofferraumvolumen von stattlichen 586 Litern kann sich ebenso sehen lassen wie die mit einem Handgriff zu versenkende hintere Sitzreihe. Betätigt man einen Hebel, klappen die Rücksitzlehnen nach vorne und bieten dadurch einen beinahe völlig ebenen Laderaumboden.
Auch in Sachen passiver Sicherheit hat der neue RAV4 zugelegt, nicht weniger als neun Airbags – inkl. Knieairbag für den Fahrer – schützen die Passagiere. Doch nicht nur der Insassenschutz stand bei den Entwicklern hoch im Kurs, auch der Fußgänger-Schutz lag den Ingenieuren am Herzen.
Insgesamt drei Motoren stehen zur Auswahl, in Österreich ist vor allem der kleinere Turbodiesel von Interesse. 136 PS verhelfen dem 1.600 Kilogramm schweren SUV zu tadellosen Fahrleistungen, in nur 10,5 Sekunden zeigt die Tachonadel Tempo 100 km/h.
Neue Topmotorisierung mit 177 Diesel-PS
Noch um einiges rasanter geht die Topmotorisierung mit 177 Diesel-PS zur Sache, von 0-100 km/h vergehen gerade einmal 9,3 Sekunden. Der Zweiliter-Benziner leistet 152 PS, kann beim Durchzug im Vergleich mit den beiden Selbstzündern aber nicht mithalten.
Während das 177 PS Aggregat serienmäßig mit dem Dieselpartikelfilter D-Cat ausgerüstet ist, muss das 136 PS Pendant noch bis Jahresende warten, ehe auch dieser Motor serienmäßig damit ausgeliefert wird, schade.
Ein Automatikgetriebe ist lediglich für den Benziner erhältlich, mangels Nachfrage wird es ein solches in naher Zukunft bei den D-4D Modellen nicht geben.
Apropos Nachfrage, die war beim zweitürigen Modell sowie bei den 2WD Varianten so gering, dass man beide Versionen aus der Modellpalette gestrichen hat.
Völlig neu entwickelt wurde der Allrad-Antrieb des RAV4, je nach Anforderung wird die Kraft stufenlos bis zu einem Verhältnis 55% vorne und 45 % hinten auf beide Achsen verteilt. Wer sich abseits befestigter Straßen austoben möchte, der kann dieses Verhältnis auch permanent mit einer Sperre festlegen.
Besonders stolz sind die Toyota-Ingenieure auf das Zusammenspiel zwischen dem Allrad-Antrieb, dem VSC Stabilitäts-Programm und der elektrischen Servolenkung, das „Integrated Active Drive System“.
Auf einem Handling-Kurs konnten wir uns von der Qualität dieses Systems überzeugen, verglichen mit dem Vorgänger-Modell reagiert der neue RAV4 deutlich gelassener und ruhiger auf Lastwechsel und Bremsmanöver mit unterschiedlichen Fahrbahn-Reibwerten.
VSC unterstützt den Fahrer beim Lenken in Gefahren-Situationen
Das Stabilitäts-Programm VSC bremst nicht nur einzelne Räder ab, um ein Unter- bzw. Übersteuern zu verhindern, sondern unterstützt den Fahrer auch bei den Lenkbewegungen. Das System sorgt für eine Anpassung des Lenkmoments, der Fahrer wird daher vom Computer quasi zum sanften Gegenlenken animiert, das Auto bleibt stabil.
Um das Anfahren im steilen Gelände zu erleichtern, hält die Berganfahrhilfe HAC den Bremsdruck für zwei Sekunden aufrecht, der Einsatz der Handbremse entfällt.
Bei anderen Autos funktioniert dies automatisch beim leichten Antippen der Bremse, der RAV4 verlangt indes nicht ganz nachvollziehbar nach ausdrücklicher Aktivierung mittels starkem Druck aufs Bremspedal, sodass es mit der Handbremse in den meisten Fällen letztlich einfacher von statten geht.
Preislich unterbietet der neue RAV4 seinen Vorgänger trotz gestiegener Leistung leicht, war das Volumensmodell 2,0 D-4D mit 116 PS bis dato für 30.012,- Euro zu haben, beträgt der Einstiegspreis für den neuen 2,2 D-4D mit 136 PS 29.871,- Euro.
Drei Ausstattungs-Stufen stehen zur Verfügung, neben dem Basismodell noch die Variante "Elegance" und das Topmodell RAV4 X, alle Details zu Preisen und Ausstattung finden Sie in der rechten Navigation!