
Range Rover 3,0 TDV6 Vogue – im Test | 15.07.2013
Fahrverhalten & Preis
Die Eleganz und den Upper-Class-Stil haben wir durch, jetzt geht’s ans Eingemachte. Was kann er, wo kann er es und wo zwickt er?
Der Range Rover ist ein Schweizer Taschenmesser aus Platin und Gold wenn man so will. Die Bodenfreiheit kann von 220 Millimeter auf geländegängige 295 Millimeter angehoben werden, die maximale Watttiefe beträgt 900 Millimeter und damit so viel wie eine afrikanische Schwarzfersenantilope hoch ist.
Der vordere Böschungswinkel beträgt 34,7 Grad bei Offroad-Niveau, hinten 29,6 Grad. Der Rampenwinkel liegt bei 28,3 Grad. Der raue Bruder Defender hat eine Watttiefe von 500 Millimeter.
Doch genau so wie man ein Platin-Gold-Taschenmesser mit auf die Feldwoche nimmt, möchte man mit dem Range Rover ins Gelände fahren. Sehen Sie ihn sich doch mal an, alleine die Metallic-Lackierung kostet 2.463 Euro, ganz zu schweigen vom kompletten Auto. Ja er kann über Stock und Stein fahren und das noch dazu recht stressfrei.
Zweiter Ganghebel für die Untersetzung? Aus dem Fenster lehnen, um millimetergenau zu manövrieren? Fehlanzeige. Im Range Rover wird ein Rad gedreht, die Seitenkameras aktiviert und ohne einen Tropfen Schweiß geht’s rauf aufs Wochenendhaus am Hochkar-Gipfelkreuz.
Im urbanen Bereich und asphaltierten Straßen überzeugt der Range Rover durch großartige Laufruhe und einer „über den Dingen stehen“-Mentalität. Die acht Gänge treiben den V6 unbemerkt vorwärts während die Landschaft an einem vorbei zieht wie in einem „Joie de vivre“-Film. Da kann der Job noch so lästig, das Wetter noch so mies sein, im Range Rover geht die Sonne auf.
Der Verbrauch wird durch ein Start-Stopp-System zusätzlich optimiert – 7,5 Liter/100 km sind Werksangabe. In der Praxis standen bei unserem Test 8,5 Liter/100 km auf der Uhr, ein sehr guter Wert für 2,2 Tonnen und 260 PS.
Unter den Geländewägen-Enthusiasten ist er durch den Elektroniküberfluss und den Preis etwas zu viel des Guten, das Luxus-Steinbock-Segment mit Porsche Cayenne, Audi Q7, BMW X5 und Co ist er jedoch zum Frühstück.
Auch preislich hebt er sich stark vom Rest ab: die Basis „HSE“ kostet 102.000 Euro. Serienmäßig gibt es 19 Zöller, elektrisch verstellbare Ledersitze, Sitzheizung, Meridian Sound mit 380 Watt, V6-Diesel und die Acht-Gang-Automatik. Der Range Rover „Vogue“ startet bei 113.000 Euro, 20 Zoll Alufelgen, elektrisch verstellbare Oxford-Ledersitze, Sitzheizung vorne und hinten, Meridian-380-Watt-Sound-Anlage und und und.
Unser Testmodell hatte zusätzlich automatische Scheinwerfer mit Abblendautomatik um 941 Euro, Massagesitze um 605 Euro, vollverglastes Panorama-Schiebedach um 2.100 Euro, Standheizung um 1.679 Euro, beleuchtete Alueinstiegsleisten um 900 Euro, Einparkassistent um 760 Euro, Dual View Touch Screen um 900 Euro, elektrische ausfahrbare Anhängerkupplung um 1.175 Euro und einiges mehr an Bord, wodurch sich ein Endpreis von genau 129.599 Euro ergibt.
Plus
Ambiente top
Atmosphäre top
Alles top
Minus
- der (ganz genau) suchet, der findet: die Multimedia-Einheit-Touchscreen-Bedienung ist vor allem während der Fahrt nicht intuitiv.
Resümee
Manche Fahrzeuge muss man fahren, um sie zu verstehen, den Range Rover braucht man nur anzusehen und man weiß, dass es sich um eine Welt in der Welt handelt.
Weitere Testdetails:![]() |