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Nissan Juke Nismo 1,6 2WD - im Test

Fahrverhalten, Verbrauch und Preis

Ingo Gutjahr

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Unter der Haube des Nismo schuftet ein durchaus wackerer Vierzylinder-Direkteinspritz-Benziner mit Turboaufladung und leistet nach der hausinternen Kraftkur nunmehr 200 PS. Absolut gesehen viel für 1.350 kg Eigengewicht – dennoch lediglich 10 PS stärker als der herkömmliche Juke 1,6 DIG-T.

250 Nm Drehmoment liegen zwischen 2.400 U/min und 4.800 U/min an der Kurbelwelle an und beschleunigen den Nissan in 7,8 Sekunden auf 100 km/h. Verteilt wird die Kraft über ein recht präzises Sechsganggetriebe auf die Vorderräder.

Dass diese mit der Traktion weniger Probleme haben als das Datenblatt vermuten lässt, liegt sicher an der relativ zahmen Abstimmung des Aggregats. Trotz Aufladung und ziemlich kurzer Übersetzung braucht der Motor anständig Drehzahl, legt sich dann allerdings richtig ins Zeug und dreht munter bis in den Begrenzer.

Akustisch ist im Innenraum leider nicht viel mehr los als bei einer Moulinex, Passanten erfreuen sich schon eher am dumpfen Auspuffsound mit Turbopfauchen.

Im motorline.cc-Test genehmigte sich der Juke 8,9 Liter und liegt damit zwei Liter über dem angegebenen Wert. Dennoch ein durchaus respektabler Wert für ein Sport-SUV. Etwas störend im ambitionierten Betrieb ist das langsame Abtouren des Motors nach dem Auskuppeln. Diese abgasfreundliche Abstimmung erlebt man leider auch bei anderen - vowiegend fernöstlichen - Herstellern häufig.

Hart, aber herzlich ist den Ingenieuren die Abstimmung des Sportfahrwerks gelungen. Trocken federnd und ohne Poltern rollt der Nismo über unebene Fahrbahnen. Die steife Karosserie tut ihr Übriges dazu, dass schnelle Spurwechsel in der Stadt gleichermaßen viel Fahrfreude bereiten wie die rasche Hatz über kurvige Landstraßen. Kaum merkbare Aufbaubewegungen und die direkte, rückmeldungsreiche Lenkung lassen den Juke kompakt wie ein Kart in der Hand liegen.

Standfeste Bremsen und ein alertes ESP halten allzu tapfere Piloten rechtzeitig an der Leine, leichte Heckschwenks lassen sich aber als fahrdynamisches Sahnehäubchen dennoch provozieren.

Allradfreunde werden bei Nismo ebenfalls fündig: Neben der getesteten Version mit Frontantrieb und Schaltgetriebe ist noch eine 4WD-Variante mit dem stufenlosen Automatikgetriebe Xtronic erhältlich. Sportliche Naturen werden mit dem Handschalter vermutlich glücklicher werden.

Bleibt noch das Thema der Kosten zu klären: 27.890 Euro für die getestete 2WD Version. Mit Allrad samt Automatik stehen 31.990 Euro auf der Rechnung. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen– der Juke ist vollausgestattet, es gibt kein einziges Extra (und damit leider auch keine Assistenzsysteme).

Deshalb seien einige der Serien-Ausstattungsdetails erwähnt: Neben Keyless-Go sind Navi mit Rückfahrkamera, Klimaautomatik, Freisprecheinrichtung, 18“-Felgen, sechs Airbags, Metalliclackierung, das Nismo-Bodykit, getönte Scheiben hinten, Regen-Lichtsensor, elektrisch anklappbare Spiegel sowie ein Tempomat serienmäßig mit dabei.


Plus

+ knackiges Fahrwerk mit genügend Restkomfort
+ drehfreudiger Motor
+ komplette Serienausstattung
+ hervorragende Verarbeitung

Minus

- geringe Mehrleistung gegenüber Serienmodell
- kleiner Kofferraum

Resümee

Mit dem Juke Nismo hat Nissan das sympatische Kompakt-SUV weithin sichtbar mit Anabolika gedopt. Das auffällige Bodykit und das sportliche Interieur lassen den interessierten Betrachter auf deutlich mehr als 200 PS schließen. Die Fahrleistungen sind angemessen, der große Aha-Effekt bleibt aber aus. Von Mitbewerb absetzen kann sich der Nissan im Kapitel Fahrwerk. Ein agileres SUV findet sich in dieser Klasse nirgends.

Weitere Testdetails:

Preise, Ausstattung & Technik

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