4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Nissan Juke Nismo 1,6 2WD - im Test

Fahrverhalten, Verbrauch und Preis

Ingo Gutjahr

Hier geht's zu den Bildern

Unter der Haube des Nismo schuftet ein durchaus wackerer Vierzylinder-Direkteinspritz-Benziner mit Turboaufladung und leistet nach der hausinternen Kraftkur nunmehr 200 PS. Absolut gesehen viel für 1.350 kg Eigengewicht – dennoch lediglich 10 PS stärker als der herkömmliche Juke 1,6 DIG-T.

250 Nm Drehmoment liegen zwischen 2.400 U/min und 4.800 U/min an der Kurbelwelle an und beschleunigen den Nissan in 7,8 Sekunden auf 100 km/h. Verteilt wird die Kraft über ein recht präzises Sechsganggetriebe auf die Vorderräder.

Dass diese mit der Traktion weniger Probleme haben als das Datenblatt vermuten lässt, liegt sicher an der relativ zahmen Abstimmung des Aggregats. Trotz Aufladung und ziemlich kurzer Übersetzung braucht der Motor anständig Drehzahl, legt sich dann allerdings richtig ins Zeug und dreht munter bis in den Begrenzer.

Akustisch ist im Innenraum leider nicht viel mehr los als bei einer Moulinex, Passanten erfreuen sich schon eher am dumpfen Auspuffsound mit Turbopfauchen.

Im motorline.cc-Test genehmigte sich der Juke 8,9 Liter und liegt damit zwei Liter über dem angegebenen Wert. Dennoch ein durchaus respektabler Wert für ein Sport-SUV. Etwas störend im ambitionierten Betrieb ist das langsame Abtouren des Motors nach dem Auskuppeln. Diese abgasfreundliche Abstimmung erlebt man leider auch bei anderen - vowiegend fernöstlichen - Herstellern häufig.

Hart, aber herzlich ist den Ingenieuren die Abstimmung des Sportfahrwerks gelungen. Trocken federnd und ohne Poltern rollt der Nismo über unebene Fahrbahnen. Die steife Karosserie tut ihr Übriges dazu, dass schnelle Spurwechsel in der Stadt gleichermaßen viel Fahrfreude bereiten wie die rasche Hatz über kurvige Landstraßen. Kaum merkbare Aufbaubewegungen und die direkte, rückmeldungsreiche Lenkung lassen den Juke kompakt wie ein Kart in der Hand liegen.

Standfeste Bremsen und ein alertes ESP halten allzu tapfere Piloten rechtzeitig an der Leine, leichte Heckschwenks lassen sich aber als fahrdynamisches Sahnehäubchen dennoch provozieren.

Allradfreunde werden bei Nismo ebenfalls fündig: Neben der getesteten Version mit Frontantrieb und Schaltgetriebe ist noch eine 4WD-Variante mit dem stufenlosen Automatikgetriebe Xtronic erhältlich. Sportliche Naturen werden mit dem Handschalter vermutlich glücklicher werden.

Bleibt noch das Thema der Kosten zu klären: 27.890 Euro für die getestete 2WD Version. Mit Allrad samt Automatik stehen 31.990 Euro auf der Rechnung. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen– der Juke ist vollausgestattet, es gibt kein einziges Extra (und damit leider auch keine Assistenzsysteme).

Deshalb seien einige der Serien-Ausstattungsdetails erwähnt: Neben Keyless-Go sind Navi mit Rückfahrkamera, Klimaautomatik, Freisprecheinrichtung, 18“-Felgen, sechs Airbags, Metalliclackierung, das Nismo-Bodykit, getönte Scheiben hinten, Regen-Lichtsensor, elektrisch anklappbare Spiegel sowie ein Tempomat serienmäßig mit dabei.


Plus

+ knackiges Fahrwerk mit genügend Restkomfort
+ drehfreudiger Motor
+ komplette Serienausstattung
+ hervorragende Verarbeitung

Minus

- geringe Mehrleistung gegenüber Serienmodell
- kleiner Kofferraum

Resümee

Mit dem Juke Nismo hat Nissan das sympatische Kompakt-SUV weithin sichtbar mit Anabolika gedopt. Das auffällige Bodykit und das sportliche Interieur lassen den interessierten Betrachter auf deutlich mehr als 200 PS schließen. Die Fahrleistungen sind angemessen, der große Aha-Effekt bleibt aber aus. Von Mitbewerb absetzen kann sich der Nissan im Kapitel Fahrwerk. Ein agileres SUV findet sich in dieser Klasse nirgends.

Weitere Testdetails:

Preise, Ausstattung & Technik

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Nissan Juke Nismo 1,6 2WD - im Test

Weitere Artikel:

Markteinführung im September 2022

Neuer Ford Ranger Raptor ab sofort bestellbar

Für die neueste Generation des Ford Ranger Raptor stehen die deutschen Preise fest. Das kräftige Geländefahrzeug ist ab sofort bestellbar. Bei 64.990 Euro netto (77.338 Euro inklusive Mehrwertsteuer) startet die Preisliste - Markteinführung ist für September 2022 geplant. In Österreich beträgt der Einstiegspreis für den ultimativen Pick-up 91.835 Euro (inklusive NoVA und Mehrwertsteuer).

150.000 Euro nur für den Umbau

Das ist der delta4x4 Rolls Royce Cullinan

Ein Rolls-Royce parkt fast immer in der Garage oder steht an der Pforte eines Palast-Hotels parat. Doch geht es auch ganz anders, wie die Off Road-Experten von delta4x4 demonstrieren.

Acht "Grenadiere" stehen zur Verfügung

Ineos Grenadier am Red Bull Ring erlebbar

Der Red Bull Ring ist erneut um eine Attraktion reicher. Ab April darf der neue Ineos Grenadier auf dem Offroad-Gelände von Österreichs berühmtester Rennstrecke zeigen, was er kann.

Subaru Forester Sondermodell: Black Edition

Ein Klassiker in Schwarz

Seit den späten 1990ern bevölkert der Subaru Forester das – damals noch junge – SUV-Segment. Mit besonderen Designelementen in schwarz kommt nun die Black Edition zu den Händlern.

Mehr als 40 Prozent der in den letzten fünf Jahren verkauften Range Rover tragen den Zusatz Sport. Zuletzt wurde das Luxus-SUV zusammen mit dem kleineren Evoque und dem Discovery Sport zum meistverkauften Modell der Briten. Noch in diesem Jahr fährt die dritte Generation des Range Rover Sport vor. Wir konnten den kommenden großen Rangie bereits in Augenschein nehmen.

Startschuss der Serienfertigung in Hambach

Ineos Grenadier: Produktion gestartet

Ineos Automotive hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: den Start der Serienproduktion des Geländewagens Grenadier im eigenen Werk in Hambach, Frankreich. Die ersten Auslieferungen stehen somit für Dezember 2022 an.