Range Rover Sport SDV6 - im Test | 07.02.2014
Fahrverhalten, Verbrauch und Preis
Der Innenraum lässt sich schwer mit anderen Fischen im SUV-Pool vergleichen: Jeder der bis zu fünf Insassen hat unglaublich viel Platz, das ahnt man bereits beim Öffnen der Türen. Ahnen deshalb, weil die meisten Menschen beim Aufmachen der Türen gar nicht richtig reinsehen können, so hoch ist er. Hat man im feinen Leder Platz genommen, findet man sich in einer eigenen Welt wieder.
Die Materialien sind exklusiv, teuer und umgeben einen wie ein Maßanzug. Das Infotainmentsystem spielt alle Stückerln und das bei Bedarf in ungeahntem Klang. Der Splitscreenmonitor, der dem Fahrer erlaubt, Navi oder andere Dinge anzusehen, während der Beifahrer gleichzeitig das TV-Programm verfolgen kann, ist eines dieser Stückerln.
In der breiten Mittelkonsole befindet sich neben Ablageflächen auch der einzigartige Gangknopf für die 8-Gang-Automatik. Gestartet wird mit Start-Knopf, gefahren wir mit Stil. Anfangs fühlt man sich wie am Steuer eines Kreuzfahrtschiffes, denn der mittlere Range Rover misst 4,85 Meter in der Länge (und somit nur 15 Zentimeter weniger als der große Range Rover), 2 Meter in der Breite und 1,8 Meter in der Höhe.
Gewaltig ist auch der 3,0-Liter-V6-BiTurbo-Dieselmotor mit seinen 292 PS und 600 Nm. Egal, bei welcher Geschwindigkeit und auf welchem Terrain, die Kraft ist ständig spürbar. Wer das „Sport“ im Namen austesten will, der macht eine recht gute Figur: 7,2 Sekunden vergehen beim Sprint von Null auf 100 km/h und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 222 km/h.
Gibt es am Range Rover Sport etwas auszusetzen? Ja, gibt es. Range Rover hat den Sport für eine jüngere Klientel gebaut, soviel ist klar. Nur rechtfertigt das wirklich rote Bremssättel mit „Brembo“-Schriftzug? Oder mag man sich George Clooney mit „beats-by-dre“-Kopfhörern vorstellen?
2,1 Tonnen, knapp 300 PS – wie sieht es da mit dem Verbrauch aus? Die Herstellerangabe liegt bei 7,5 Liter auf 100 Kilometer. Weit weg, aber dennoch respektabel ist unser Realverbrauch von 8,9 Litern.
Wo der Range Rover Sport preislich endet, ist angesichts des irrwitzigen Extra-Angebots schwer zu sagen, beginnen tut er bei 68.700 Euro - also mehr als 30.000 Euro unter dem großen Range Rover.
Als HSE (die dritte Ausstattungslinie) startet er bei 82.000 Euro und mit dem SDV6-Motor bei 86.500 Euro. Mit allem drum und dran, also Panorama-Glasdach, Splitscreenmonitor, Voll-Lederausstattung etc. kommt er im Fall des Testwagens auf 112.000 Euro.
Plus
+ Gustostück von einem Motor
+ enormer Raumkomfort
+ edelste Materialien und Verarbeitungsqualität
+ vergleichsweise günstiger Verbrauch
+ stark verbessertes Fahrverhalten
Minus
- Brembo-Bremsen sind OK, aber in Rot?
- sauteuer, eh klar
Resümee
Der Range Rover Sport gehört mit zum Besten, was derzeit an Vierrädrigem erhältlich ist. Die 30.000 Euro Mehrpreis für den Range Rover sind nur für denjenigen ins Auge zu fassen, der unbedingt "den größeren" haben muss.
Weitere Testdetails:![]() |