Subaru Levorg - erster Test | 22.09.2015
Solide Ware
Der Subaru Legacy ist Geschichte, jetzt kommt der Levorg. Er wirkt kompakter als sein Vorgänger, legt aber einen genauso soliden Auftritt hin.
mid/rhu
Der Levorg wird von Subaru als "Sportstourer" bezeichnet. Darunter kann man sich in etwa einen Kombi im Format der unteren Mittelklasse mit Allradantrieb und Boxermotor vorstellen.
Der ab Ende September bestellbare Levorg wird mit einer einzigen Motorisierung angeboten: Der 1,6 Liter große Benziner leistet 125 kW/170 PS und ist das erste Subaru-Aggregat mit Turb, Direkteinspritzung und Start-Stopp-Automatik. Gekoppelt ist er mit einer stufenlosen Automatik.
Auch dank seines vergleichsweise geringen Gewichts von knapp über 1,5 Tonnen liefert der Levorg absolut zufriedenstellende Fahrleistungen. 100 km/h sind nach 8,9 Sekunden erreicht. Wegen des CVT-Getriebes geht der Beschleunigungsvorgang zwar recht flott, aber mit recht hohen Drehzahlen über die Bühne.
Man gewöhnt es sich nach kurzer Bekanntschaft mit dem Levorg schnell ab, ständig per Gasfuß viel Leistung abzufordern. "Laufen lassen" ist die Devise, dann zeigt der Sportstourer seine akustisch angenehmere Seite: Als geschmeidiger, zügiger Gleiter zieht er seine Bahn, im Innenraum ist es leise, das Boxer-Aggregat verursacht kaum Vibrationen. So kann man es gut auch auf längeren Strecken aushalten.
Benziner, Turbo, Allradantrieb: So richtig sparsam kann diese Kombination nicht sein. Das zeigt sich auch beim neuen Subaru, bei dem ein Normverbrauch von 7,1 Litern ermittelt wurde. Bei den nicht allzu rasanten Testfahrten kommt er aber laut Bordcomputer auf fast zehn Liter Verbrauch pro 100 Kilometer.
Hier drängt sich die Frage nach dem deutlich sparsameren Selbstzünder-Boxer auf. Die allerdings beantwortet Subaru Europa-Sprecher David Dello Stritto abschlägig: "Es gibt im Moment keine Pläne für einen Diesel-Levorg."
Ein optischer Blender ist der Levorg nicht. Beim Design dominieren die typisch zurückhaltenden Subaru-Linien und eine Portion Ernsthaftigkeit. Lediglich die große Hutze mitten auf der Motorhaube - mit der Subaru die Verwandtschaft zum WRX unterstreichen will - passt da nicht recht dazu.
Der Levorg ist im praktischen Umgang ein sympathischer, unkomplizierter Zeitgenosse. Große Türen, gut konturierte Vordersitze, viel Platz für bis zu fünf Insassen plus deren gerne auch größeres Gepäck, einfache Bedienung, anständige Materialien und Verarbeitung: Das vermittelt schon vom ersten Moment des Kennenlernens an Vertrauen und Solidität.
Das Fahrwerk ist sanft abgestimmt und passt damit zur Charakteristik von Motor und Automatik. Die Lenkung bietet auch in flink gefahrenen Kurven eine gute Rückmeldung.
Sieben Airbags und - erstmals bei Subaru - ein radarbasierter Totwinkel- und Querverkehrs-Assistent sowie ein Fernlicht-Assistent sollen ab der zweiten Ausstattungsstufe für ein Plus an Sicherheit sorgen.
Über den Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts können Fahrer und Beifahrer zum Beispiel Infos über das Wetter oder die neuesten Nachrichten abrufen, das Smartphone wird per USB oder Bluetooth gekoppelt. Für die Steuerung dieser Funktionen oder zum Telefonieren gibt es eine Spracherkennung, die per Tasten auf dem Lenkrad bedient wird.
Subaru verlangt für den Basis-Levorg mindestens 28.990 Euro (Deutschland: 28.900 Euro), dessen Name sich übrigens als extravagante Mischung aus den Wörtern LEgacy, reVOlution und touRinG herausstellt.